764 nm to go
Wind: 19 kn aus N
COG: 040°, SOG: 5,2 kn
Wassertemperatur: 5,1°, Außentemperatur: 10,6°C
Luftdruck: 994,6 hPa
Besegelung: Stagklüver, Stagfock, Groß im ersten Reff
Von heute, äh, gestern morgen, bis gestern Mittag hat uns eine Schule von ca. 8 Delphinen begleitet, die sich als lustige Zirkustruppe herausgestellt hat 🙂
Das Wetter war sehr schön, quasi Barcadi-/Happy-Sailing oder wie man es auch nennen mag, obwohl der Wind im Moment vorwiegend von vorne kommt aber das wird sich auch bald wieder ändern.
Das Highlight des Tages (direkt nach den Delphinen) waren die Erdbeeren mit Sahne und Vanillinzucker, die es nach dem Gulasch gab 😉
Wie ihr lest geht es uns wunderbar.
Heute sind Geli, Herbert und Jochen von Bord gegangen um nach hause zu fliegen. Die Buenos Aires Crew besteht jetzt noch aus 3 Mann und einem Ehrenmann.
Allerdings müssen wir zunächst nach Uruguay, da wir internationales Zarpe der Argentinier haben, sonst hätten wir für Falkland eine spezielle Genehmigung gebraucht.
Das Routenprogramm zeigt 1018sm – das sollten wir in gut einer Woche (der Wind kommt teilweise von vorn) hinter uns gebracht haben.
Zur Verabschiedung der Antarktis Crew das Nachher-Bild.
Wir sind jetzt seit 4 Tagen in Port Stanley, Falklandinseln. So ganz allmählich gelingt es hier unsere Alkyone wieder in einen normalen Betriebszustand zurück zu versetzen. Bei den Temperaturen in der Antarktis (Wasser -1° bis -2° C und Luft um 0° C) bildet sich an sehr vielen Stellen Kondenswasser, was nicht nur unkomfortabel ist, sondern auch erstaunlich schnell zu gefährlichen Problemen führen kann. So hatten wir auch in den Hauptschaltern Kondenswasserbildung mit dem Ergebnis, dass sich plötzlich die Maschinen nicht mehr starten ließen, eine bei den extremen Windbedigungen der antarktischen Halbinsel sehr gefährliche Situation. Indem wir versucht haben alle auftretenden Problem immer möglichst sofort zu beseitigen sind wir technisch gut „durchgekommen“, allerdings ist natürlich auch vieles liegen geblieben. Schon vor dem Start in Ushuaia hätte noch einiges an Wartung auf der To-Do-Liste gestanden, aber da hatte die Aussicht auf eine sichere Passage der Drake Strasse ja eine Art Alarmstart generiert. Nun haben wir die Liste allmählich ganz abgearbeitet und können uns mit einem ordentlich gewarteten Schiff auf den nächsten Abschnitt der Reise machen.
Hier in Port Stanley liegen wir ganz brauchbar, wenngleich den Westwind immer mal wieder auf 30kn und mehr auffrischt und das liegen an der Pier wie am Anker recht „sportlich“ gestaltet. Der Patz der Pier ist kostenlos, allerdings müssen wir immer wieder mal weg, wenn er zum Be- und Entladen für die vor Anker liegende Berufsschifffahrt benötigt wird. Die „Installations“ auf den Falkland sind doch sehr provisorisch, aber das ist wohl ein Teil des „Systems“. Neben uns liegt eine 52 Fuss Nautikat aus Grossbritannien und ist ebenfalls kräftig am Schrauben, damit es weitergehen kann, sie will über Sankt Helena direkt zurück nach Europa.
Wir wollen morgen aufbrechen Richtung Rio del la Plata.
Gerade wurde der Anker in Port Stanley geschmissen. Wir haben es geschafft und das Ziel unserer Reise erreicht. Aber wie immer war der Weg das eigentliche Ziel. Wir sind alle sehr glücklich darüber, dass sowohl das Schiff als auch die Crew diese einmalige Reise wohlbehalten abgeschlossen haben. Wir haben Neptun schon gedankt und Geli vom Ehrenmann wieder zur Frau zurückernannt. Es war ein sehr schöner Tag heute: die Sonne, die gewohnten Vögel und auch Delfine haben uns begleitet und es gab Apfelkuchen 🙂 Zum verdienten Abendessen gibt es nun Jochens Kartoffel-Karotten-Eintopf. Und vielleicht werden wir heute abend noch den Schuh des Manitu anschauen.
Morgen verholen wir uns dann an eine Pier und werden Falkland erkunden, worauf wir uns schon seit Tagen freuen.
Alles Liebe von der Stanley-Crew
Die Drake Strasse haben wir hinter uns. Jetzt ist komplette Flaute, wir motoren im pottendichten Nebel (Sichtweite unter 20m) und hoffen, dass unser Radar alles sieht was wir nicht sehen können. Die Crew genießt es endlich nicht mehr durchgeschüttelt „an der Wand lang laufen“ zu müssen. Wir wollten eigentlich morgen früh Sea Lion Island, das ist eine kleine zu Falkland gehörende Insel besuchen, aber die Behörden in Falkland legt größten Wert darauf, dass wir zunächst „Her Majesties Customs“ in Port Stanley unsere Aufwartung machen. Also geht es erst mal direkt nach Port Stanley, wo wir morgen am späten Abend eintreffen wollen.
Viele Grüsse von (siehe Foto)
Sir Francis Drakelton (der mit der Brille und dem roten Schnabel)
und Sergej Amundsen (das ist der mit dem schwarzem Schnabel und der gelben Mütze, ihn haben wir in Vernadsky geschenkt bekommen)
und natürlich Tux, der ist nur als Tourist dabei
04:28 Uhr: Ich habe gerade mit Markus Wache: 20kn Wind aus WSW, Autopilot nach Windsteuerung 100° zum Wind, Besegelung: Groß im 3. Reff, gereffte Sturmfock und Sturmklüver, 5,3 kn speed over ground, 025° course over ground, Wassertemperatur: 0,3°C, Außentemperatur: 5.2°C, Innentemperatur: 13°C, Luftdruck 1012,5 hPa
Hier eine kurze Einführung in das Wachsystem:
Wir fahren mit drei Wachen. Wache A: Markus und Sinje, Wache B: Herbert und Jochen, Wache C: Saar und Geli, der Kapitän hat wachfrei bzw. ist immer auf dem Sprung. Von morgens um 06:00 bis abends um 18:00 gibt es drei Wachzeiten a vier Stunden und von 18:00 bis 06:00 gibt es drei Wachzeiten a drei Stunden. Also 0600-1000, 1000-1400, 1400-1800, 1800-2100, 2100-0000, 0000-0300, 0300-0600. Dadurch haben die Wachen A, B, C immer durchwechselnd andere Wachzeiten.
Seit Ushuaia haben wir schon 1390 sm zurückgelegt, davon 400 sm unter Maschine.
Vor 85 Stunden sind wir in Deception Island losgefahren und werden voraussichtlich morgen tagsüber in Port Stanley auf Falkland ankommen. Gestern haben sich nach drei Tagen trübem Wetter schon morgens endlich die ersten Sonnenstrahlen gezeigt. Die Sonne hielt sich fast den ganzen Tag sowie auch der gute Wind und wir wurden von Albatrossen und Dunkelsturmtauchern begleitet. Saar hat sich mal wieder kulinarisch ins Zeug gelegt und uns zum späten Lunch mit Guacamole und Thunfischaufstrich zu unserem liebgewonnenen, selbstgebackenen Brot und zum Dinner mit Meatballs und Kartoffelgratin verwöhnt. So lässt sich’s leben 🙂
Eure Sinje + Crew
P. S. Irgendsoeine blonde VOLLIDIOTIN hat vor lauter Leichtsinn an diesem schönen Segeltag „versehentlich“ den kardanischen Salontisch blockiert! Wenigstens hat es nur den Saft im Schiff verteilt…. Nach der Putzaktion konnten wir dann jedoch vom Boden essen ;-P
Wir haben heute vormittag den 60. Breitengrad nach Norden überquert und somit das Gebiet des Antarktisvetrages verlassen. Die Drakestrasse verhält sich wie es sich gehört (7 Bft und 4,5m Welle) morgen soll es aber wieder ruhiger werden. Es sind noch 440sm nach Port Stanley auf den Falklandinseln.
Auch die Zeit der Eiswachen ist vorbei, sodass sich jetzt das Leben weitestgehend unter Deck abspielt. Noch merken wir nicht viel davon dass wir gegen 19 Uhr die Antarktische Konvergenzzone verlassen haben, aber es sollte jetzt mit jeder Meile wärmer werden.
Das Foto des Tages zeigt die Zubereitung des heutigen Abendessens (Spagetti Bolognese).