Wir sind auf dem Rückweg von Grand Cayman nach Cienfuegoes (Cuba).
Die letzten Tage waren wir auf Grand Cayman. Dort liegen wir die erste Nacht vor George Town zum Einklarieren. Das verläuft super unproblematisch, Port Control und Harbor Patrol sind ausgesprochen hilfsbereit und freundlich („Yessir, send your message on one-four, fourteen, Sir“). Allerdings stören die vier Kreuzfahrtschiffe, die rund um uns vor Anker liegen und Massen an landsüchtigen Touristen ans Ufer spülen. Wir beneiden sie um die Wasserrutschen und wollen ein Konzept vorschlagen, um dies auch auf der Alkyone zu installieren.
Nicht ganz so einfach verläuft die Suche nach der Einfahrt in den Northern Sound auf dem Weg zur Marina Barcadere. Diese ist durch ein Riff abgeschottet, der Main Channel durch das Riff nur schlecht gekennzeichnet. Wir können die Einfahrt auch mit Funkhilfe der Port Security und der Marina nicht sicher ausmachen; vor Ort recherchierte GPS-Koordinaten der Einfahrt widersprechen und erweisen sich als lückenhaft, dazu hoch auflaufende Welle, schlechte, gegenlichtige Sicht, beeindruckende Gischt am Riff, shallow waters bis 2 m Wassertiefe und versteckte Felsen laut Kartenplotter.
Wir fahren zurück nach George Town und versuchen einen zweiten Anlauf am nächsten Tag mit einer ausführlicher skizzierten Karte und genauen Beschreibung auf einem Handout der Port Security. Wir erfahren auch, dass am Riff regelmäßig Schiffe und Menschen verloren gehen, so dass unsere Entscheidung umzukehren sicher die richtige war.
In der Marina verbringen wir einen Landtag und wettern starken Wind von Westen im Pool bei zwei Gin Tonics ab. Leider müssen wir auch einen Seenotfall per Funk mithören. Hoffentlich sind die beiden Segler wohlauf.
Nach einer tollen Nacht, in der uns der Ausläufer des Tiefdurchgangs mit raumem Wind auf teilweise über 8kn Richtung Cuba beschleunigt, hat sich der Wind jetzt in Luft aufgelöst. Das gibt uns die Gelegenheit, an den Faschingskostümen für heute Abend zu basteln (heute ist Faschingsfreitag – helau!). Wahrscheinlich gehen wir alle als Matrosen. Vielleicht werden wir aber auch nur einen weiteren Sundowner genießen und bei Jamaram gechillt ins Abendrot segeln (wieviele Sonnenuntergänge auf dem Meer muss man eigentlich fotografiert haben, bis man alle gesehen hat??).
Übrigens haben wir einen neuen blinden Passagier ausgemacht. Das Alky-Bord-Gecko. Nach einigen Tagen in der vorderen Toilette ist es allerdings ziemlich bleich um die Nase. Offensichtlich nicht seefest.
„Alkyone – It was a pleasure having you on Caymans, Sir, have a save passage!“
AlkyCommunications