Artikel von 1. April 2019

1. April 2019 / Hans / kommentieren

Kein Aprilscherz

Der Rest der Strecke von Panama nach San Cristobal verlief sehr schwachwindig, aber mit einem günstigen Windwinkel läuft unsere Alkyone auch noch mit 5 kn Wind brauchbare Fahrt und so konnten wir doch 90% der Strecke segeln und haben nur 15 Motorstunden verbraten. Genau zeitgleich mit uns segelnde Boote (ein Kat und eine Beneteau 47) haben über 30 Motorstunden gebraucht und waren erst kurz nach uns da. Wir können also mit unserem Wetterfenster mehr als zufrieden sein, haben andere Boote doch von 50 und 80 Stunden Maschine berichtet.

So sind wir denn heute morgen  pünktlich um 11:00 Uhr Ortszeit, so wie wir das in der ETA Meldung an unseren Agenten angekündigt hatten, schließlich kommen wir aus Alemania :-), auf San Cristobal angekommen.

Beim Anlaufen auf die Hafenbucht vom Baquerizo Moreno wurden wir schon gebührend empfangen, da waren große Waale (Finnwaale ?), die ihren Blas in den Himmel prusteten,  Delfine hüpften,  Robben schwammen herum und streckten ihre Köpfe aus dem Wasser, Schildkröten und Mantas sah man im Wasser schwimmen, große Adlerrochen sprangen hoch aus dem Wasser heraus, ein wenig zu weit weg für ein Foto, aber die Kinder waren gar nicht mehr vom Vorschiff zu bekommen, vor lauter: schau da und da und da.

Kaum war der Anker gefallen, kam auch Karina, eine Mitarbeiterin unseres Agenten, ans Boot, holte wie vereinbart unser Paket für die Itsara ab und auch die Ausklarierungspapiere aus Panama einschließlich unseres Fumigation-Zertifikates, welches wir (wohlgemerkt ohne, dass die Alkyone zuvor mit Gift verseucht worden wäre) für eine „kleine Gebühr“ dort erhalten hatten. Sie fragte dann noch ob unser Unterwasserschiff auch sauber sei. Das wird hier in Galapagos nämlich sogar per Taucher gecheckt. Wir hatten gründlich in Las Perlas geputzt, ich war sogar 1 Tag vor dem Einlaufen auf See noch kurz im Wasser. Die Antwort ihrerseits auf diese Information war nur, schön und gut aber die „Inspection“ kommt erst um 15:00, es seien also noch 4 Stunden Zeit nochmal in Ruhe zu putzen. Ich fragte hier? In der Hafenbucht? Die Antwort war nur: klar, das machen alle so und in der Tat: eine norwegische Yacht (ebenfalls mit gelber Flagge, also gerade erst angekommen) war gerade beim U-Schiff putzen, sogar mit Flasche. Wir taten es ihr nach und entfernten doch noch einiges an Algen und sogar 3 Barnikels, alles genau da wo dieses „foreign marine live“ ja eigentlich nicht hin sollte. Alles in allem kann man den ganzen Bohai um die sauberen Unterwasserschiffe bei der Einreise nach Galapagos, getrost in die Reihe Aprilscherze buchen. Unterm Strich geht es (wie immer) nur ums Geschäft, denn viel, gerade ältere Segler, müssen hierfür Taucher engagieren, sowohl und vor allem in Panama als auch hier in Galapagos. Seit hunderten von Jahren konnte das Ökosystem hier die mit dem Bewuchs der Schiffe und dem Inhalt der Ankerkästen eingeschleppten Organismen verarbeiten, nur jetzt, wo da doch noch ein paar Yachten dazu kommen, da geht das auf einmal nicht mehr, denn die haben ja Geld, nein, sorry er geht um den Schutz der Artenvielfalt, das verstehen wir schon.