Artikel von 14. Juni 2019

14. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Atombombe

       

Wir sind doch nicht weiter Richtung Süden gefahren. Wir waren schon in den Startlöchern und die Mädels hatten schon auf der Makore II angeheuert und den Hafen für die Fahrt verlassen, als uns Paul über Funk rief, ob wir denn die uns rufende Sago hören würden. Haben wir nicht und dann auch die Sago uns nicht, als wir mit Paul auf Kanal 14 sprachen. So musste Paul Übermittler spielen. Sago war vor der Einfahrt und konnte 3 Stunden später in die Lagune einfahren und die Bedingungen außerhalb des geschützten Hafens waren dann auch nicht so berauschend, so dass wir entschieden in Optepa zu bleiben und Makore II auch wieder rein kam und wir morgen mal schauen wollen, was das Wetter so macht und ob wir wirklich nach Nake wollen.
Über Funk mischte sich dann gleich ein weiteres Schiff ein, dass hier ja kein Platz mehr sei für ein weiteres Schiff. Wir hatten schon gleich daran gedacht auch noch die Sago längsseits zu nehmen, was Paul auch gleich ansprach, als sie wieder bei uns anlegten, dass wir das natürlich so machen werden. Die anderen Schiffe hinter uns haben ablehnend reagiert, als wir sie mal fragten, ob sie denn ein kleines Schiff, wie die Sago, längsseits nehmen würden. Also liegen wir nun zu dritt nebeneinander.

Die nun acht großen Kinder mit einigen lokalen Kindern genossen gemeinsam das Wasser und schwammen um unsere Schiffe und zur Rampe, bewaffnet mit SUP-Boards und Kanus etc. Die Freude wurde nur durch ein paar Scheiße-Würstchen, die mitschwammen, getrübt. Offensichtlich nutzen nicht alle ihre Holding-Tanks. Bäh.
Bei einem Cometogether auf der Außenpeer trat Hansi einem anderen sichtlich auf den Schlips, als er ihn fragte, was er denn mit dem Schwarzwasser macht, sie würden ja immerhin schon drei Wochen hier sein. Seine Frau erklärte dann, nachdem der Herr erzürnt abdünste (oder wie eine Bombe hochging), dass sie es nachts ablassen, die Strömung (in einem tidenlosen Hafenbecken) nehme es schon mit. Ok. Lecker.
Auch wurde unser Dreierpack äußerst kritisch gewürdigt. Andere äußerten sich, dass sie ja niemand ein anderes Schiff längsseits haben wollten. Wir hingegen finden es toll die drei Kinderschiffe so nah zusammen zu haben und einfach zum Anderen rüber zu gehen und zu ratschen etc. Richtig nett.
Auch würden wir von unserem Liegeplatz von den Einheimischen immer noch nicht vertrieben, darauf hätten sie gewartet, die anderen Segler. Doch alle Einheimischen, die vorbeikamen und wir gleich fragten, finden es ok.

Auf dem Weg in die Stadt, oder wie immer man die Ansiedlung an Häusern hier bezeichnen mag, fährt man vorbei am Kriegerdenkmal in Form einer Atombombe. Hier ist man Stolz darauf.