Artikel von 20. Juni 2019

20. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Gemeinsam weiter nach Tahanea

       

Nach der gestrigen Freude über das Wiedersehen von Olena und Serenity haben wir beschlossen doch nicht heute früh auf die andere Seite des Atolls zu der Stelle, an der Thor Heyerdahl mit seinem Tiki anlandete zu fahren, sondern uns den Plänen der anderen Beiden anzuschließen.

Bei deutlich ruhigerem Segelwetter als bei unserem Schlag nach Raroia ging es gemeinsam weiter nach Tahanea. Auf diesem unbewohnten Atoll ist geplant gemeinsam zu tauchen. Morgen Vormittag werden wir dort sein.

Olena brach direkt nach uns auf und folgte uns auf dem Weg aus dem Atoll und überholte uns dann auf See.

19. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Unverhofftes Wiedersehen

       

Wir hatten einen ruhigen Tag vor dem Ort hier in Raroia. Am Morgen wurde uns, wie gestern schon vereinbart, von einer einheimischen Familie ein Kokosnussbrot vorbeigenracht, in ein Handtuch gewickelt, damit es schön warm bleibt. Hat wirklich köstlich geschmeckt.

Dann stand heute mal wieder Alltag an: Wäsche waschen und Schule. Maria hat zu Mittag eine leckere Tomaten-Thunfisch-Soße zu Spaghetti gekocht und am Abend dann Rettich mit Reis. Rettich kocht man hier, wir mögen ihn definitiv lieber auf die bayrische Art.

Der Rundgang durch den Ort dauert nicht lange. Im Supermarkt erwarben wir ein paar Spaghetti und teures Bier. Gut, dass nur Hansi Bier trinkt an Bord, es wäre der Ruin bei etwa 3 Euro pro Dose. Der Supermarkt ist ab morgen für eine Woche geschlossen da der Eigentümer nach Papeete muss, zum Arzt. Und es gibt nur einen Flug nach Papeete pro Woche. Da sollten wir uns zuhause mal überlegen, wie gut wir es haben statt zu jammern, dass wir lange auf einen Arzttermin oder im Wartezimmer warten müssen 😉

Wir hatten schon überlegt noch am Nachmittag auf die andere Seite des Atolls zu fahren, wo Thor Heyerdahl gestrandet war, es dann doch auf morgen verlegt. War gut so, denn bald darauf, kurz bevor es dunkel wurde, erschienen zwei Segelboote vor dem Hafen: Olena und Serenity. Wir funkten sie an und dirigierten Olena vor uns an die Pier und Serenity kam bei uns längsseits. Nun liegen wir schon wieder zu dritt zusammen, diesmal sind es „nur“ acht Kinder in Summe.

18. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Ankunft in Raroia

       

Nach nur einem Tag kamen wir heute Mittag bereits in Raroia an. Die Einfahrt in das Atoll war im Vergleich zu Hao einfach, es schaut immer beängstigend aus, wenn man das kabbelnde Wasser schon vor der Einfahrt sieht.
Die Betonnung hier stimmt und auch die Karten und so fuhren wir bis vor zum Ort. Dort ankerten wir erst einmal zwischen einem Korallenriff und der Pier vor dem Ort. Nur vorne hinter der Einfahrt sahen wir ein Segelschiff liegen, leider nicht die Olena, sonst weit und breit nichts zu sehen.
Nach dem Mittagessen fuhren Hansi, Tobias und Maria mit dem Dingi rüber und erkundeten die Lage. Bei der Bürgermeisterin höchstpersönlich fragten sie an an der Pier liegen zu dürfen und wir bekamen auch die Erlaubnis. So verlegten wir uns noch dorthin, die Pier in Luv bei gut Wind war das kein einfaches Manöver. Nun haben wir aber schon wieder direkten Zugang zum Land, was die Kinder gleich freudig ausnutzten.

Beim Erkundungsgang mit Maria erwarben sie ein leckeres Kokosbrot und bestellten Eines für morgen früh. Bananen fragten sie auch an, aber 30€ war uns eine Staude nicht wert. In Gambier und Pitcairn haben wir sie noch geschenkt bekommen. So ändert sich alles. Hier wachsen auch nur Kokospalmen und der lokale Gärtner hat all sein Gemüse schon anderen Jachten vor einiger Zeit gegeben. Jetzt muss er warten bis alles wieder gewachsen ist.

17. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Getrennte Wege

       

Nach fünf Tagen in Hao brachen wir heute Mittag nach Raroia auf, Sago und Makore II nach Amano, gleich neben Hao. So haben sich unsere Wege wieder getrennt. Makore II erwartet auf den Marquesas Pauls Vater Anfang Juli, Sago hoffen wir spätestens in Tahiti nochmal zu treffen.
Zum großen Abschied gab es sogar ein Gruppenfoto unseres einzigartigen Verbundes. Gelehrt haben wir die anderen Schiffe sicher nicht, dass es absolut kein Problem ist längsseits nebeneinander zu liegen, vor allem sicher nicht die ach so erfahrenen Fahrtensegler, die hier liegen. Sie leben zwar teils schon Jahre auf dem Schiff, von segeln haben sie dennoch teils wenig Ahnung. Manche sind schon vom Califonien bis hierhergekommen, in 3 Jahren. Die werden wir alle drei nicht vermissen, haben wir gemeinsam festgestellt.

Nach unserem Gruppenfoto kam noch eine alte Frau, die gleich neben dem Hafen wohnt mit einer Plastiktüte daher und verteilte an alle Frauen und Mädels Perlen, ausgemusterte Perlen, die die unterschiedlichsten „Fehler“ aufweisen. Tobias hat das Gesicht verzogen, als die Frau ihn umarmte und auf die Backen küsste.
Dann ging sie zurück zu ihrem Haus und brachte einen großen alten Reissack gefüllt mit Kokosnüssen. Und als alle verteilt waren musste Hansi mit den Kindern mitgehen und noch weitere Nüsse holen. Von einer anderen Frau hatten die Kinder schon früher schöne Muscheln geschenkt bekommen.

Am Vormittag haben wir noch einmal eingekauft, zumindest es versucht. Dosen waren in den Geschäften aufgefüllt worden, es gab dort dann auch teils Gemüse vom Versorgungsschiffs von gestern zu kaufen. Einen Kopf Weißkraut und Gurken konnten wir ergattern, Wurst und Käse gab es nichts Neues. Beim Auslaufen sahen wir allerdings ein weiteres großes Schiff einlaufen, wahrscheinlich kam mit dem dann weiteres Frischzeug. Wir werden auch so nicht verhungern.

Maria kam dann an Bord, die mit uns wahrscheinlich bis Tahiti fährt. Hoffen wir mal, dass sie es so lange hier aushält. Hansi hatte sie gefragt, ob sie seekrank wird, sie meinte eher nicht – bisher. Sie ist ab den Kanaren gesegelt auf den verschiedensten Schiffen. Transatlantik auf einem damals neuen Lagoon-Kat, der nach Martinique für Charter überführt wurde, ab Panama auf der Amel Maxime mit einem ein paar Monate älterem Kind, als Lena. Und von Gambier nach Hao wieder mit einem Kat. Sie möchte schnell nach Tahiti, wo sie schon zum Weitersegeln verabredet ist. Allerdings war sie gestern beeindruckt, dass wir bei 6-7 Beaufort rausgingen, bei einer leider sehr unangenehmen kurzen 2,5m hohen Windsee. Sie wurde auch prompt seekrank und hat nur noch geschlafen und auch beim Abendessen kaum was runterbekommen. Trotz dann einer Portion Vomex. Sie sei noch nie bei so rauen Bedingungen gesegelt und war erstaunt, dass hier selbst dann noch gekocht wird… Allerdings Hansis Verdienst, da es den Rest der Crew nach dem Liegen in dem extrem ruhigen Hafen auch nicht sonderlich gut ging.

Morgen gegen Mittag werden wir in Raroia sein. Vielleicht ist sogar die Olena dort, sie hatten mal gemailt, dass sie dort hin wollen, nur den Zeitplan wissen wir nicht.

16. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Versorgung auf Hao

Obst und Gemüse ist nicht nur auf unserem Schiff ein Thema, irgendwie bestimmt es auch auf unseren beiden Nachbarschiffe die Entscheidungen und jede neue Nachricht bezüglich des Versorgungsschiffs wird hungrig aufgesogen. Wir haben Einiges an Dosen gekauft und essen inzwischen gern auch mal eine Dose roter Beete (gibt es hier wie Sand am Meer) und Salate aus verschiedenen Bohnen o. ä. Unsere letzten Bananen sind auch reif und mussten dringend gegessen werden. Da wir vorerst keine Neuen bekommen können, wie es aussieht, versuchten wir sie uns einzuteilen.

So war die Freude heute Morgen groß, als ein größeres Schiff vor dem Stadthafen lag. Gleich nach dem Frühstück, heute ohne Baguettes, wie Hansi bei seinem morgendlichen Ausflug feststellen musste: es ist ja Sonntag, radelten wir in die Stadt. Aber es wurden nur Gitterboxen und Container abgeladen, die lokalen Leute sprachen alle kein Englisch. Zehn Uhr meinten wir rauszuhören. Die Mehrheit der Einheimischen war in der Kirche oder auf demWeg dorthin. Und tatsächlich gab es ab 10 Uhr von den Bootsleuten Obst und Gemüse zu kaufen. Teuer natürlich, aber immerhin. Wir freuen uns über die Äpfel, Birnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Gelberüben.

Für das gemeinsame Abendessen reparierte Hansi, wie eigentlich schon lange geplant, unseren Grill wieder, so dass er an Land stehend genutzt werden konnte und wir niemanden mit dem Rauch belästigen konnten. Es wurde richtig schön voll auf der Alkyone: Lena zum Glück schon schlafend, denn es drängten sich weitere 8 Kinder und wir 6 Erwachsenen um die beiden Esstische auf der Alkyone. Wirklich sehr schön, dass wir hier so zusammengefunden haben und noch dazu so nah beinander liegen.

Leider heute kein Bild – Hansi hat vergessen Eines vom Versorgungsschiff zu machen und Silkes haben wir leider noch nicht.

15. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Wir bleiben erstmal in Hao

       

Wir haben uns entschieden in Hao zu bleiben und doch nicht nach Süden nach Nake zu fahren. Es hat immer noch Wind ziemlich gegenan und regnet immer wieder heftig. Kristina, das Geburtstagskind, hat entschieden. Die Kinder sind glücklich damit und wir Erwachsenen genießen auch einen ruhigen Tag.

Das Trocknen von Lenas Windeln war richtig anstrengend, da wir mit den stetigen Regenschauern immer wieder die Wäscheleine aufhängten und wieder ab. Die Amerikaner hinter uns installierten ihren Regensammler am Vordeck, aber nicht mal das half um die Schauer zu stoppen. Und da wir keinen Generator mehr haben müssten wir die Maschine laufen lassen, was deutlich störender ist. Darauf wurden wir von dem anderen deutschen Schiff, die meinen die Insel oder zumindest der Hafen sei ihrer, sie waren ja zuerst hier und es sei voll und keine Weiteren sollten kommen (ja, die, die seit 3 Wochen hier liegen) schon angesprochen. Sie würden ja ausschließlich mit Solar und Windgenerator auskommen und wir das Hafenwasser durch unsere Maschine mit Öl kontaminierten. Ah ja. Brauchen wir nicht weiter kommentieren, oder? Aber Maschine nervt und zudem sind wir langsam wirklich für Alkyone-Verhältnisse leer: wir haben nur noch etwa 500 Liter Diesel und das muss bis Tahiti reichen. Tut es auch, aber Hansi hat immer gern eine großzügige Reserve dabei.

Am Nachmittag kam noch eine Sardin vorbei, Maria, die auf Weltreise ist und eine Reisemöglichkeit nach Tahiti sucht, wo ein Freund schon auf sie (und die Lieferung eines Ersatzteils für den Autopilot) wartet. Vorher war sie auf der Maxime und einem Kat von Panama hierhergekommen, aber sie möchte bald weiter. So haben wir doch schon von hier bis voraussichtlich Tahiti (oder eine Insel vorher) einen Mitsegler.
Von ihr haben wir erfahren, dass das Versorgungsschiff morgen oder übermorgen kommt, man dann aber direkt von den Leuten vom Schiff einkauft.

Am Abend feierten wir gemeinsam Kristinas Geburtstag. Die Kinder durften noch einen englischen Film anschauen. Eine lustige Kombination sind wir hier: Silke aus Deutschland, Goeff und Kristina aus Australien, Paul aus der Bretagne, die Kinder entsprechend zweisprachig und unsere dazwischen. Es wird erstaunlich viel Englisch gesprochen, selbst mit den Sago-Kindern, wenn die Makore-Kinder dabei sind.

14. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Atombombe

       

Wir sind doch nicht weiter Richtung Süden gefahren. Wir waren schon in den Startlöchern und die Mädels hatten schon auf der Makore II angeheuert und den Hafen für die Fahrt verlassen, als uns Paul über Funk rief, ob wir denn die uns rufende Sago hören würden. Haben wir nicht und dann auch die Sago uns nicht, als wir mit Paul auf Kanal 14 sprachen. So musste Paul Übermittler spielen. Sago war vor der Einfahrt und konnte 3 Stunden später in die Lagune einfahren und die Bedingungen außerhalb des geschützten Hafens waren dann auch nicht so berauschend, so dass wir entschieden in Optepa zu bleiben und Makore II auch wieder rein kam und wir morgen mal schauen wollen, was das Wetter so macht und ob wir wirklich nach Nake wollen.
Über Funk mischte sich dann gleich ein weiteres Schiff ein, dass hier ja kein Platz mehr sei für ein weiteres Schiff. Wir hatten schon gleich daran gedacht auch noch die Sago längsseits zu nehmen, was Paul auch gleich ansprach, als sie wieder bei uns anlegten, dass wir das natürlich so machen werden. Die anderen Schiffe hinter uns haben ablehnend reagiert, als wir sie mal fragten, ob sie denn ein kleines Schiff, wie die Sago, längsseits nehmen würden. Also liegen wir nun zu dritt nebeneinander.

Die nun acht großen Kinder mit einigen lokalen Kindern genossen gemeinsam das Wasser und schwammen um unsere Schiffe und zur Rampe, bewaffnet mit SUP-Boards und Kanus etc. Die Freude wurde nur durch ein paar Scheiße-Würstchen, die mitschwammen, getrübt. Offensichtlich nutzen nicht alle ihre Holding-Tanks. Bäh.
Bei einem Cometogether auf der Außenpeer trat Hansi einem anderen sichtlich auf den Schlips, als er ihn fragte, was er denn mit dem Schwarzwasser macht, sie würden ja immerhin schon drei Wochen hier sein. Seine Frau erklärte dann, nachdem der Herr erzürnt abdünste (oder wie eine Bombe hochging), dass sie es nachts ablassen, die Strömung (in einem tidenlosen Hafenbecken) nehme es schon mit. Ok. Lecker.
Auch wurde unser Dreierpack äußerst kritisch gewürdigt. Andere äußerten sich, dass sie ja niemand ein anderes Schiff längsseits haben wollten. Wir hingegen finden es toll die drei Kinderschiffe so nah zusammen zu haben und einfach zum Anderen rüber zu gehen und zu ratschen etc. Richtig nett.
Auch würden wir von unserem Liegeplatz von den Einheimischen immer noch nicht vertrieben, darauf hätten sie gewartet, die anderen Segler. Doch alle Einheimischen, die vorbeikamen und wir gleich fragten, finden es ok.

Auf dem Weg in die Stadt, oder wie immer man die Ansiedlung an Häusern hier bezeichnen mag, fährt man vorbei am Kriegerdenkmal in Form einer Atombombe. Hier ist man Stolz darauf.

13. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Otepa auf Hao

       

Der alte Witz an Land erst mal zum Bäcker zu gehen um zu fragen wo man ist, kam mir heute in den Sinn. Wir wissen zwar genauestens wo wir sind, aber wie spät es hier ist wussten wir erst mal nicht.
Gestern erfuhr Hansi, dass es hier zwischen halb sechs und sieben Baguettes gibt. Also stand er um kurz nach sechs auf und radelte in der Dämmerung zum Bäcker. Der hatte aber noch nicht mal offen, eine Reihe Einheimischer wartete aber ebenfalls. Wie wir abends dann erfuhren hatte er nicht die Öffnungszeiten falsch verstanden sondern wir nicht gewusst, dass Hao schon die Zeit von Tahiti hat und nicht mehr von Rikitea.

Am Nachmittag spielten unsere Kinder und die der Makore zusammen mit den einheimischen Kindern. Es wurde gebadet und am Ufer rumgetollt. Einige der einheimischen Kinder freute sich an Bord kommen zu dürfen und Lena genoss es auf den Armen einer deren Mütter. War richtig was los. Direkt an der Peer wird abends für ein bald stattfindendes Festival Musik und Tanz geprobt.

Bezüglich der Versorgungslage hört man Unterschiedliches: der Versorger soll Samstag oder doch Montag kommen und was es geben soll ist auch fraglich. Welche behaupten seit drei Wochen hier zu sein und nichts zu benötigen, weil sie in Rikitea Grapefruits eingepackt hätten. Ah ja. Ok. Irgendwie klassifizieren wir die möglichen Ziele inzwischen eher nach Einkaufsmöglichkeiten.

Morgen fahren wir mit der Makore II hier in der Lagune nach Süden und werden dort am Samstag Kristinas Geburtstag feiern. Die Kinder sind glücklich vorerst ihre Spielkameraden behalten zu dürfen. Am Sonntag oder Montag wollen wir dann die Sago wiedertreffen.

12. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Ankunft in Hao

       

Die Temperatur ist wieder angenehmer geworden, zumindest für uns Frostbeulen. Schon in der Nacht beim Reffen und Schiften wurde der Fleecepulli zu warm und das obwohl es just in dem Moment anfing zu tröpfeln. Das Wasser hast 28 Grad, die Luft tagsüber auch. Wow, wir haben ja Herbst, bald Winter hier. Die Sonne steht deutlich nördlich.

Um kurz vor drei Uhr näherten wir uns der Einfahrt in das Atoll Hao. Ein Führer sagte die Strömung in Abhängigkeit des Monduntergangs voraus, die Karten am Plotter nach Gezeiten, aber eben unterschiedlich, obwohl sie auf dieselben Karten basieren und dieselbe Uhrzeit eingestellt ist. Der Führer hatte Recht: der Mond war gerade untergegangen und das Wasser strömte uns entgegen. Obwohl wir noch sicher eine halbe Meile vom Anfang der Engstelle entfernt waren zeigte die Logge 4 Knoten Fahrt durchs Wasser, das GPS 2 Knoten, aber in die andere Richtung. Also hieß es Plan B: wir ließen uns einfach treiben, unter Top und Takel schob uns der Wind mit etwa 2 Knoten langsam von der Insel weg und wir gingen mit aktiviertem Radaralarm noch einmal schlafen.
Nach Sonnenaufgang näherten wir uns erneut der Einfahrt und beschlossen noch weiter zu warten, nach dem Buch müsste es ab 10 Uhr gehen. Nach dem Frühstück bemerkten wir dann eine Jacht, die auf der Innenseite auch schon wartete und unseren nächtlichen Kurs an der Insel vorbei kam eine weitere Jacht: Paul mit der Makore II. Er war schon am Samstag Nachmittag aufgebrochen.
Zunächst tauschten wir drei uns über Funk aus, dann kam ein einheimisches Fischerbötchen raus, bald gefolgt von der inneren Jacht. Sie rieten uns noch ne viertel bis halbe Stunde zu warten. Nach der viertel Stunde wagten wir uns rein, ging auch richtig gut mit etwa 2 Knoten über Grund, vorwärts diesmal, guten 7,5 Knoten durch das Wasser. Die Makore II folgte uns ne halbe Stunde später.

In der Lagune fuhren wir weiter bis zum Ort Otepa. Hao war der Stützpunkt für die Atombombentests auf Mururoa, inzwischen sind die Franzosen abgezogen und die Militärbasis und dessen Hafen verlassen.

In dieser verlassenen Marina darf offensichtlich kostenlos angelegt oder eine Mooring genommen oder geankert werden. Das Becken ist voll, ankern geht nicht, wenn mit Heckanker, wie es schon ein Kat macht. Aber ganz vorne ist ein Platz an der Peer frei, den wir nutzen. Die Makore II laden wir ein sich zu uns ins Päckchen zu legen, die Kinder und auch wir Erwachsenen freuen uns ohne Dingi zum anderen Schiff und an Land zu kommen. Das erste Mal seit Shelterbay in Panama.

Das erhoffte Angebot zum Einkaufen bleibt leider aus. Laut dem Nachbarschiff war vor drei Wochen zuletzt ein Versorgungsschiff da, das Nächste kommt wahrscheinlich am Montag. In Rikitea konnte man dann am nächsten Tag die Lebensmittel kaufen, solange wollen wir nicht warten. Die Preise der verfügbaren Lebensmittel sind deutlich geringer, als in Rikitea, etwa ⅓ bis die Hälfte niedriger.

Unser Generator hat endgültig den Geist aufgegeben und wir hoffen den Neuen möglichst schnell zu bekommen. Tahiti wäre cool, aber wir rechnen mit Neukaledonien oder schlimmstenfalls Australien.

11. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Gambiers – Hao 3. Seetag

       

Noch sonniger, als gestern war es heute, nur vereinzelte Wölkchen, das Thermometer zeigt auch 26 Grad draußen an, gefühlt ist es kühler. Macht wahrscheinlich der Wind? Wir halten es noch gerne in der Sonne aus, in Galápagos haben wir sie eher gemieden und in Gambiers angehimmelt.

Wir hoffen so sehr morgen in Hao endlich wieder richtig einkaufen zu können. Gut, auf Easter Island gab es Einiges in den Läden und am Markt, auf Pitcairn wurden wir liebevoll mit Brotfrucht, Krautköpfen und Gurken aus eigenem Anbau versorgt und Grapefruits, Zitronen, Orangen und Bananen. Auf Gambiers gab es nur Kartoffeln und Zwiebeln reichlich, teure fahlschmeckende Orangen aus Californien, Äpfel und Birnen ebenfalls aus den USA, wenn man gleich nachdem der Versorger da war, einkaufen war. Grapefruits auch reichlich und sehr gut. Die Bananen fangen langsam an reif zu werden, heute konnten wir die ersten Beiden essen. Aber Osterinsel ist auch schon wieder 4 Wochen her und wir lechzen nach Gemüse. Heute Abend gab es Rindfleisch chinesisch mit Zwiebeln und Trockenpilzen. Mehr Gemüse gibt es nicht mehr. Hoffen wir auf morgen.

Schlecht geht es uns trotzdem natürlich nicht: am Nachmittag gab es sogar Krapfen. Lena fand das auch super, denn so wurde die Packung französischer Butter leer wurde – ein tolles neues Spielzeug.

Uns ist heute aufgefallen, dass es genau drei Monate her ist, dass wir den Panamakanal passiert haben. Die Zeit vergeht!!!!

Heute Nacht schauen wir uns die Einfahrt nach Hao an, hoffentlich schaut sie so aus, dass wir uns bei Dunkelheit rein trauen, sonst müssen wir etwa 10 Stunden vorm Loch warten. Allerdings haben wir zwei entgegengesetzte Vorhersagen bezüglich der Zeit, genau um 6 Stunden versetzt (Tiki und Plotter). Sowas lieben wir. Uns bleibt also nichts anderes übrig als hinzufahren und zu schauen.

[latitude:-18.3716][longitude:-140.4955