Artikel von 20. November 2019

20. November 2019 / Jutta / kommentieren

Zwischenstopp in Lingaa

       

Als wir uns Mittags dem vereinbarten Ankerplatz im Süden der Insel Lingaa näherten funkten wir Aldivi an, die wir zu unserer Verwunderung noch nicht im AIS sehen konnten. Schnell wurde klar, dass wir sie, als dann kein Wind mehr war in der Nacht und wir dann unter Machine Gas gaben, die Aldivi ordentlich abgehängt hatten. So warteten wir dann über vier Stunden bis Aldivi schließlich neben uns ankerte.
Als wir ankamen regnete es in Strömen so dass wir nicht einmal das Land um die Bucht herum sehen konnten, als Aldivi kam herrschte strahlender Sonnenschein. Alejandro behauptet das liege an den Deutschen: wenn seine deutsche Schwägerin mit ihnen Urlaub mache regne es auch immer.

Die Aldivi-Kids kamen zu uns rüber, genossen es gemeinsam zu spielen und im Wasser zu toben bis wir dann auf ein Sundowner-Bier bzw. -Iced Tea an Bord der Aldivi gingen.

Schade, dass sich erst einmal unsere Wege trennen, wenn auch zum Glück nicht für lange, denn in sechs Tagen müssen auch sie in Singapur sein, wo Enrique aussteigt und Bernadettes Eltern zu Besuch kommen.

Morgen früh um fünf wollen wir weiter – Endspurt nach Singapur!

19. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Seetag Belitung – Lingaa

       

Bis Mittag hatten wir ausreichend Wind um zu segeln. Schnell kamen wir zwar nicht voran, aber immerhin. Aldivi haben wir aus den Augen verloren, da sie gegen den Wind anmotorten und wir das Segeln vorzogen, wenn uns der Wind auch Richtung Westen von der Kurslinie wegtrieb.

Zum Glück haben wir genug Diesel nachgetankt, dass wir zur Not auch bis Singapur hätten motoren können. Morgen Mittag werden wir vor Lingaa ankommen und sehr wahrscheinlich dann dort den Tag und die Nacht mit Aldivi verbringen. Die Wetterberichte kann man getrost ignorieren – sie sagen alles Mögliche voraus, aber garantiert nicht den dann vorherrschenden Wind.

Lena hat sich beim Frühstück sehr über das Nutellabrot gefreut. Die Freude war ganz auf ihrer Seite 🙂

18. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Weiter Richtung Singapur

       

Ein kühler Tag mit ergiebigem Regen war das. Geregnet hat es fast durchgehend, mal stärker, mal schwächer. Wir haben Regenwasser gesammelt und durch einen Filter in die Wassertanks gepumpt. Die Methode haben wir seit Galapagos nach und nach verfeinert, inzwischen sogar automatisiert mit einem Schwimmschalter. Spart einige Zeit Wasser zu entsalzen.

Schön war, dass es mal „nur“ 25-27 Grad hatte – wenn man einige Zeit im Blog zurückgeht, dann liest man da ja, wie froh wir wären, wenn es mal wärmer wird. Wenn die Sonne scheint ist es wirklich sehr warm. Wir sind gespannt auf Singapur.

Noch vor dem Frühstück nahm Hansi ein erfrischendes Bad und reinigte unser Unterwasserschiff und befreite wieder mal eine Leine aus unserem Propeller. Noch hatten wir sie gar nicht bemerkt beim Motoren.

Am Nachmittag fuhren Alejandro und Enrique zum Einkaufen. Wirklich schönes Obst und Gemüse haben wir geliefert bekommen, aber so lange wie sie unterwegs waren, war es kein einfaches Unterfangen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind ein Stück entfernt, der Aufwand hat sich aber offenbar gelohnt.

Sobald sie wieder da waren sind wir dann bei Einbruch der Dunkelheit aufgebrochen Richtung Singapur. Erst segelten wir zwei Meilen, dann sieben Meilen Motor und dann lief es wieder. Hoffentlich bleibt das so.

Derzeit planen wir uns mit Aldivi wieder an einem Ankerplatz im Süden der Insel Lingaa zu treffen, je nach Wetter: wenn Wind ist werden wir den sicher nutzen!

17. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Festival in Tanjung Kelayang

       

Alejandro verbrachte einen Großteil des Tages damit Diesel zu beschaffen, aber die Indonesier sind zum Glück sehr hilfsbereite und nicht arbeitsscheue Menschen. Die bestellten 600 Liter Diesel wurden in Kanistern zu 20 Litern von einer Tankstelle rangeschafft und dann an Land umgepumpt in größere Fässer an Bord der typischen Fischerboote – für uns Langnasen sogar extra noch einmal gefiltert. Und abends um 18 Uhr dann wurde der Diesel in die Aldivi gepumpt von dem längsseits liegenden Fischerboot. Beeindruckend war auch das Vertrauen der Einheimischen: zahl nachher, wenn Du an Land kommst!

Die Kinder gingen am Nachmittag mit Bernadette an Land und kamen durch Zufall zu dem Festival hier. Wir hatten schon die Musik gestern Abend gehört beim Reinfahren in die Bucht. Pünktlich um 23 Uhr Balizeit, wie wir heute lernten 22 Uhr Ortszeit, war gestern Ruhe. Heute gab es einen großen Umzug mit Drachen und Künstlern. Als sie uns Langnasen entdeckten wurden wir zur Attraktion und Viele wollten ein Foto mit uns haben. Die einzelnen Vorführungen wurden dann extra auch noch auf Englisch angekündigt – für die Besucher aus Deutschland und Mexiko. Sehr persönlich!

Nach dem Abendessen an Land schauten wir noch einmal bei der Festivaltribüne vorbei wo noch zwei Gruppen ein paar Lieder aufführten. Auch hier wurden Fotos von uns gemacht und die Einheimischen wollten mit uns tanzen. Ein besonderes Erlebnis, dieses Festival hier, sowohl für uns als auch offenbar für die Einheimischen.

Morgen fahren wir weiter Richtung Singapur, unterwegs werden wir wahrscheinlich noch 1-2 kurze Stopps einlegen um am Freitag pünktlich bei unserem Treffpunkt zum Einklarieren zu sein.


16. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Ankunft in Belitung

       

Die Rechnung ging nur teilweise auf: zunächst hatten wir kaum Gegenströmung, gegen Ende dann doch wieder, wie befürchtet, bis zu 1,5 Knoten gegenan. Somit kamen wir dann erst Mittag in der Hauptstadt von Belitung – Tanjung Pandan – an. Eine australische Jacht kommt auch gerade rein und ist froh, dass wir vorausfahren, da sie sich mit 2,3 Metern Tiefgang deutlich schwerer tun als wir.

Ein balinesischer Hafen, genau so, wie man sich das so vorstellt. Geschäftiges Treiben, viele, viele Fischerboote, in der Strömung treibt der Müll an uns vorbei. Die Auslegerboote schauen schon wieder anders aus.
Die Leute sind äußerst höflich und freuen sich über unser Kommen, alle Winken uns zu. An einem Lastkahn fragen wir, zunächst mit Zeichensprache, dann auch in Englisch, an, ob wir längsseits gehen dürfen. Selbstverständlich! Und als wir erklären, dass wir 500 Liter Diesel brauchen, die Australier ebenfalls ein bisschen, organisieren sie gleich per Handy einen Lastwagen mit Kanistern und einer Pumpe. Auch zu den Ämtern wird Hansi gleich von einem Balinesen auf einem Mofa mitgenommen.

Das Ausklarieren stellt sich als schwierig heraus. Die indonesische Zählweise von 30 Tagen besagt, dass wir heute schon ausklarieren müssen, aber es ist Samstag und die Behörden arbeiten ab Freitag Mittag schon nicht mehr – bis Montag früh. Aber das ist für uns zu spät. So bekommt Hansi einen Sondertermin in der Immigration (eine 10 Kilometer Taxifahrt entfernt) und wir unsere Pässe gestempelt. Das Hafenamt und der Zoll stellen uns bis Montag keine Papiere aus. Als Hansi den Agenten in Singapur anfrägt, ob das ein Problem sei, erfahren wir, dass wir nur irgendeine Last-Port-Clearance brauchen, die aus Australien sei aktuell genug. Super, so haben wir doch noch alles soweit erledigen können.

Da wir ja heute noch aus Indonesien ausreisen müssen legen wir um 18 Uhr wieder ab, keine fünf Minuten nachdem Hansi zurück an Bord kam. Gerade noch passend vom Tiefgang, denn wir haben hier zwei Meter Tidenhub bei einer zwölfstündigen Tide. So folgen wir der Aldivi an einen Ankerplatz im Norden der Insel vor Tanjung Kelayang. Nachdem bei uns schon am Vormittag eine Maschine ausging, weil in einem Tank zu wenig Diesel war, mussten wir herzhaft lachen, als uns Aldivi anfunkte, dass sie nicht mehr weiter motoren können, da sie keinen Diesel mehr hätten. So schleppten wir sie zum Ankerplatz.

15. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Bali – Belitung 5. Seetag

       

Der Wind hat uns leider komplett verlassen und so motoren wir vor uns hin. Über Mittag probierten wir doch ein bisschen zu segeln und schafften mit Spi innerhalb von drei Stunden auch 7 Meilen. Die Strömung arbeitet auch noch gegen uns.
Selbst das Kratzen der Jungfrauen am Mast half nur sehr kurz.

So motorten wir dann doch weiter. Da die Strömung auf über 1,5 Knoten anstieg beschlossen wir dann auf einer Flachstelle zu andern und bis gegen 1 Uhr nachts zu warten. Eigentlich wollten wir die Gelegenheit nutzen um zu baden, aber just als wir den Anker ins Wasser fallen ließen schwamm eine richtig große Qualle vorbei und reduzierte unsere Lust auf ein bei fast 31 Grad Wassertemperatur auch nicht gerade erfrischendes Bad auf null.

Nicht nur das Wasser ist warm, auch die Luft ist heiß. Das Thermometer zeigt 40 Grad an und wir schwitzen vor uns hin. Wir haben sogar mal die Klimaanlage im Salon angeschalten, bisher nutzen wir sie noch gar nicht. Wir hoffen, dass es in Singapur nicht ganz so heiß ist.

Morgen sind wir gegen Mittag dann in Belitung, wo wir ausklarieren müssen.

14. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Bali – Belitung 4. Seetag

       

Auch heute morgen kam ein schauriger Schauer und mit ihm kam ein tropfnasser kleiner Vogel direkt quer durchs Cockpit bis in die Küche geflogen. Dort ruhte er sich aus und ließ sich trocknen bevor er sich dann wieder in die Lüfte schwang.
Wir jedoch waren heute wieder gut vorbereitet und konnten den Böen gut trotzen. Obwohl es bewölkt war wurde es schnell richtig heiß im Schiff und so ließen wir in Lee zwei Luken offen, vermeintlich gut geschützt hinter dem Beiboot. Schwerer Fehler – eine Welle reichte und im Bad kam wenig Wasser an, in der Küche jedoch musste mal wieder der gesamte Hasenstall getrocknet werden. Das Äußere unseres Schiffes ist nun auch wieder gut mit Süßwasser gereinigt.

Am Nachmittag dann verließ uns der Wind und wird wahrscheinlich bis Belitung kaum mehr wiederkommen. Wir motoren mit einer Maschine durch teils ölglattes Wasser.
Die Aldivi war doch nicht lange an ihrem Ankerplatz vor Bawean geblieben – es war zu ungemütlich – und folgt uns sehr zur Freude von uns allen in einigem Abstand.

13. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Bali – Belitung 3. Seetag

       

Schreck am Morgen – gleich nach dem Aufstehen beschert uns eine Gewitterwolke nicht nur den ersehnten Regen, sondern auch richtig viel Wind. 35 Knoten fegen über uns hinweg und do richtig damit gerechnet hatten wir nicht. So legte es uns erst einmal auf die Backe und es flog so Einiges durch die Gegend. Nicht nur die Laptops rutschten auf ihren Antirutschmatten auf der Ablage ins Sonnenschutz Plissee, auch unsere elektronischen Kleinteile kippten aus dem vermeintlich sicheren Ort und das Ladegerät unseres nicht mehr wegzudenkenden Ewinchers (elektrische Winschkurbel) verklemmte sich unter dem unteren kardanischen Tisch und räumte so den Tisch in der Küche ab. Zum Glück gab es keine Verletzungen und keine Schäden, die nicht bald wieder behoben werden konnten. Ein wenig Schreck in den Knochen blieb aber gerade bei den Kindern. Sie sind aber beruhigt, dass Alkyone das locker abkann.
Beim nächsten Squall ein paar Stunden später waren wir natürlich besser vorbereitet und der war auch nicht ganz so schlimm.

Ansonsten genießen wir das bedeckte Wetter und die gelegentlichen Schauer. Und auch, dass wir reichlich Wind haben, der wird uns morgen wohl im Laufe des Tages dann ausgehen.

Unabhängig vom Gewitter hat sich eine Leine unser Lazyjacks verabschiedet und Tobias musste in den Mast um den Block einzufangen. Macht er recht gern, auch wenn es bei bewegter See natürlich was Anderes, als im ruhigen Hafen.

12. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Bali – Belitung 2. Seetag

       

Zum Glück ist Alkyone auch für schwache Windverhältnisse gut gerüstet- wir kommen zwar nicht gerade schnell voran, aber wir segeln. Seit unserm Ablegen in Bali haben wir noch keine Meile den Motor gebraucht. Im Funkverkehr mit Aldivi hören wir auch heute Anderes.
Aldivi hat ja ein Visum für Indonesien, so wie auch die anderen beiden Schiffe. Wir hatten das vorher recherchiert und für unsere Bedürfnisse nicht für Notwendig erachtet. Das heißt aber auch für uns nun genauer zu planen, denn am 17.11. müssen wir spätestens aus Indonesien ausklariert haben. Das waren dann unsere 30 Tage, die wir kostenlos und visafrei bleiben durften. Im Nachhinein gibt es kein Visum mehr, auch das wussten wir vorher. Aber wir müssen eh weiter, denn am 24.11. fliegt Hansi ja schon ab Singapur.

Aldivi kommt erst am 17.11. nach Singapur und wird erst gegenüber von Singapur ausklarieren. Und daher haben sie sich am Abend entschieden einen Zwischenstopp für 1-2 Tage auf der Insel Bawean einzulegen. Schade, aber wenn wir in Belitung ausklariert haben werden sie dann auch langsam eintreffen und wir können noch 1-2 Tage im Norden der Insel verweilen.

11. November 2019 / Alkyone / kommentieren

Bali – Belitung 1. Seetag

       

Wieder werden wir ein paar Tage auf See sein, diesmal heißt es etwa 680 Meilen zu überwinden, nach Singapur kommen dann noch einmal etwa 350 Meilen dazu. Danach sind es erst einmal wieder kurze Etappen. Zunächst werden wir ja 2-3 Wochen in Singapur bleiben und erst Mitte Januar geht es von Puhket oder Malaysia weiter. So recht reizen tut uns Thailand und die Region um Puhket ja nicht.

Gleich nach dem Frühstück schickten wir per Funk unsere Geburtstagsglückwünsche an Alexa – auf englisch und spanisch sangen wir im Chor. Trotz vielstimmigem Gesang freute sich Alexa sehr.

Bisher haben wir keine Meile den Motor gebraucht, laut unserem Funkverkehr mit Aldivi diese jedoch schon. Sie laufen näher an den Inseln vorbei und haben deutlich weniger Wind, als wir. Richtig gut voran kommen wir zwar auch nicht, aber immerhin alles gesegelt.

Am Nachmittag gab es erneut ein Schockerlebnis für Antonia und Ricky – Tobias hatte ohne zu Schauen eine Flasche aus dem Kühlschrank gesprudelt und wieder dorthin zurückgestellt. Als Antonia ein paar Minuten später zum Glück nur auch Sprudelwasser trinken wollte kam ein Aufschrei: „Tobias, Du hast Ricky umgebracht!“ Zum Glück verfiel Ricky nur in eine Kältestarre bei dem kalten Wasser und seine Lebensgeister kamen prompt zurück, als er wieder aus dem kalten Wasser befreit wurde. Aber offensichtlich haben weder Tobias noch Ricky dauerhaft dazugelernt, dass der Sodastream-Sprudler gefährlich ist! Wie viele Leben haben eigentlich Geckos? Hoffentlich noch viele!