Artikel von 21. Dezember 2019

21. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Langkawi

       

Diese Überfahrt ist nicht gerade als ruhig zu bezeichnen. Wi hatten eine sehr unangenehme Welle direkt auf die Schnauze, ab Mitternacht anständig Wind, zum Glück waren wir nachts unterwegs, so dass niemand seekrank wurde. Die Mädels im Vorschiff ließen sich kaum stören, obwohl die Alkyone stetig in die Wellen stampfte. Dafür waren wir bereits um 9 Uhr vor der Stadt Kuah, der ältesten Ansiedlung auf Langkawi.

Der Ankerplatz ist voller Schiffe, allein ist man hier definitiv nicht. Und eine Fähre nach der anderen kommt und geht. Hansi und Tobias fahren nach dem Frühstück an Land und klären mit dem Hafenamt wie das mit dem Ausklarieren läuft. Wir hatten in Melaka eigentlich einen versiegelten Umschlag für Port Klang bekommen um uns dort beim Hafenamt zu melden, das aber dann nicht gemacht. Nun wollten wir abklären, ob wir am Ende mit irgendwelchen Verzögerungen rechnen müssen, aber es scheint alles ganz entspannt zu sein. Das Fuel-Ponton, das Alejandro für uns schon ausfindig gemacht hatte, ist zum Glück auch heute am Samstag bis 6 Uhr besetzt. Nur Barzahlung und erst der dritte Geldautomat in der Stadt ist bereit uns überhaupt Geld zu geben. So preiswert wie hier haben wir aber noch nie getankt: 2,35R pro Liter und mit dem dicken Schlauch geht es auch richtig schnell. Sonst hält uns aber nichts in Kuah. Die Stadt ist nicht wirklich schön und wie in vielen Malaysischen Städten stinkt es überall nach Urin. Ja, das sind die Schattenseiten, die man auf den Bildern natürlich nirgends sieht. Auf den Toiletten hier gibt es kein Klopapier, höchstens in sehr touristischen Gebäuden. Es gibt nur den Wasserschlauch an der Wand, mit dem dann alles unter Wasser gesetzt wird. Und im Gegensatz zu Australien oder Singapur kostet es auch meist etwas. Vielleicht gehen Viele daher sonst wo auf’s Klo?

Als wir Langkawi ansteuerten sah Hansi die Polarwind auf der anderen Seite der vorgelagerten Insel fahren und so machten wir uns am späten Nachmittag auf die Suche. Antonia von der Polarwind kam noch zu uns zum Spielen und Abendessen, da der Rest der Polarwind-Crew etwas durchhing. Hoffentlich haben sie nicht nun den fiesen Virus abbekommen. Ab morgen sind sie in der Marina und wir schauen mal wo wir bleiben. Auf unsere Anfragen reagieren die Marinas im Moment nie – irgendetwas machen wir wohl falsch?
Aldivi versucht uns zu überreden an Weihnachten mit ihnen in Phuket zu feiern, aber Phuket reizt uns erstens nicht und zweitens bekommen wir ja erst am 28.12. unser Segel hier wieder. Vielleicht treffen wir uns für Silvester in den Süd-Thailändischen Inseln?!

20. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ein kurzer Ausflug nach Georgetown

       

Sightseeing hatten wir in letzter Zeit reichlich, daher ist die Motivation bei der Crew nicht allzu groß schon wieder in einer Großstadt auf Besichtigungstour zu gehen. Aber man muss wirklich feststellen, dass die Kinder erstaunlich brav mitlaufen. Zunächst marschierten wir zur schon wieder fast einen Kilometer vom Liegeplatz entfernten Bushaltestelle. Laut Google Maps dauert die Fahrt in die Stadt 1h 20 min, für etwa 8 Kilometer, zu Fuß fast genauso lange. Wir haben uns schon gewundert und freuten uns dann dass das nicht stimmte. Nach gut 20 Minuten waren wir bereits in der Innenstadt, für 9R für uns alle zusammen.

Dort wanderten wir einen Rundgang durch das alte Georgetown ab. Viel Wandmalerei, viele Stahlkunstwerke vor Hauswänden. Wieder ein paar Tempel: ein taoistischer Hock Teik Cheng Sin-Tempel, der ältesten Moschee der Stadt, der Masjid Melayu, dem hinduistischen Sri Mariamman Tempel und dem chinesischen Goddess of Mercy Temple.

Sehr gut gefallen hat uns das Clanhaus. Diese Gebäude dienten als Versammlungsort von chinesischen Familien gleicher Herkunft und gleichen Familiennamens, die fern der Heimat die Traditionen pflegten. Man kann den Wohlstand Khoo-Clans, denen das Clanhaus Khoo Kongsi gehört, erkennen. Das Dach ist voller Figuren aus buntem Porzellan, innen lauter Ahnentafeln, wo ersichtlich ist, dass die Mitglieder an großen Universitäten der Welt ihre Ausbildung gemacht haben.

Georgetown ist, wie Melaka, seit 2008 auf der UNESCO Liste als Weltkulturerbe. Das führt aber dazu, dass sich nur die Reichen das Leben in der Altstadt reichen können und die Normalverdiener in die Hochhäuser verdrängt werden, die wie

aus dem Boden sprießen. Bei der Anfahrt auf Georgetown hatten wir eine Skyline, die fast der von Singapur oder Panama glich.

Nach einem guten Mittagessen, heute mal in einem Restaurant und nicht im Hawker-Center ging es wieder im Bus zurück. Sicher kann man Tage damit verbringen Georgetown zu besichtigen, für uns reicht dieser Eindruck. Wie gesagt: wir hatten jetzt eine Ewigkeit nur Stadt, Stadt, Stadt: Singapur, Melaka, Kuala Lumpur und nun Georgetown. Das reicht. Aber schön dort gewesen zu sein.

Am Abend lud das Marina Office zu einer Weihnachtsfeier ein, alle Segler und anscheinend auf die Angestellten der Marina waren eingeladen. Es gab Getränke, lokales Essen und viel Gelegenheit zum Quatschen. Die Kinder freuten sich in der Marina-Bibliothek durch Bücher blättern zu können und Lena genoss den sauberen Boden im Office um ihre Lauffertigkeiten zu verbessern.

Nach der Rückkehr von der Feier legten wir gleich ab Richtung Langkawi, wo wir morgen vormittag ankommen wollen und dann erst einmal bis nach Weihnachten verweilen. Die Ruhepause tut uns sicher allen gut.






19. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Georgetown

       

Der Wind hat leider nicht mitgespielt auf der Fahrt nach Georgetown, aber das wussten wir schon, dass das so sein würde. Immerhin konnten wir ein bisschen segeln, darüber müssen wir auf dieser Strecke schon froh sein. Die Fischer sind zum Glück meist am Radar zu erkennen und lösen einen Alarm aus. Aber selbst wenn man als Segler daherkommt und dann kurz vor ihnen ist heißt es noch lange nicht, dass sie einem ausweichen. Teils ohne Licht, selbstverständlich ohne AIS, ohne irgendwas. Einmal war der Kurs immer schön so, dass wir gut aneinander vorbeifahren würden, doch plötzlich 1-2 Kabellängen vor uns dreht er dann quer und fährt einen direkt vor die Schnauze und bleibt dort auch noch stehen. Hallo? Die schauen wohl nur nach ihrem Fisch und wenn einer aufgespürt ist sehen und hören sie nichts mehr um sich herum.

Die Stärkung schob kräftig mit und so waren wir dann irgendwie zu früh vor der Streits Quay Marina. Die Dämmerung begann gerade, wir wunderten uns über die komischen Konstruktionen vor uns im Wasser (später lernten wir, dass sie eine Insel vor der Insel „bauen“). Als wir reinfahren um einfach mal zu schauen legt gerade eine deutsche Yacht ab. Wir tauschen uns über Funk aus und sie sagen, dass John sehr nett sei und wir uns wohl schon einfach mal auf deren Platz legen könnten bis er um 9 dann da sei. Als Hansi dann ins Marina Büro geht wird er gleich als Kuckuck identifiziert, aber wir erhalten freundlich den Platz. Für zwei Nächte ist das im Moment kein Problem. Man kann ja mal Glück haben 🙂 Und mit 5 Ringgit pro Meter ist der Preis mehr als in Ordnung. In solch einer schönen Marina waren wir seit einer Ewigkeit nicht mehr. Es ist auch alles in der Nähe: die Mall mit Geschäften, Restaurants. Nur in die Downtown von Georgetown müssen wir mit dem Bus fahren.

Morgen erkunden wir die Stadt. Heute ist erst einmal ein ruhiger Tag auf der Alkyone angesagt.

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18. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Weiter nach Georgetown

       

Nach Mittag machten wir uns auf den Weg weiter nach Georgetown. Zuvor hatten die Kinder noch genossen mit Antonia und Theo von der Polarwind zu spielen bevor Polarwind dann nach Pangkor Island zum Sightseeing gefahren ist. Wir fahren zwischen dem Festland und Pangkor Island hindurch Richtung Norden. Von See aus schaut Pangkor Island nett aus, lauter Stelzenhäuser am Ufer, nur ein Hochhaus im Hintergrund verunstaltet den romantischen Eindruck.

Die Ausfahrt mit dem alten Track und mit nun mehr Wasser war das natürlich sehr einfach. Da die Insel Pinang, auf der Georgetown liegt, durch zwei Brücken mit dem Land verbunden ist können wir nicht direkt nach Georgetown fahren, sondern müssen einmal um die Insel rum und uns von Norden der Stadt nähern. Wir hatten der Straits Quay Marina eine Mail geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Sie soll auch recht teuer sein, aber das würden wir uns leisten, wenn wir dafür gemeinsam durch die Straßen von Georgetown streifen könnten und nicht einer an Bord bleiben und an dem angeblich nicht so gutem Ankerplatz Ankerwache gehen muss.

Morgen früh sind wir da.

17. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ein Zwischenstop in Pangkor

       

Unser letzter Stand war, dass Polarwind gestern Vormittag von Port Dickson aufgebrochen war und wir hatten noch gestern Abend in Port Klang im AIS nach ihnen Ausschau gehalten, ob sie nicht nach Port Klang rein kommen. Umso überraschter waren wir dann heute mittag, als wir die Polarwind kurz vor der Marina in Pangkor vor Anker liegen sahen – sie machten gerade Mittagspause um dann bei einem höheren Wasserstand in die Marina zu fahren. Wir probierten es gleich und hatten nur eine leichte Verzögerung, als uns der Sand etwas ausbremste. Polarwind hatte schon im Voraus einen Platz für zwei Nächte hier reserviert, wir hatten eigentlich nur vorgehabt unsere Vorsegel dem Segelmacher zu übergeben, etwas Diesel zu tanken und dann gleich wieder weiter Richtung Georgetown zu fahren. Aber die Freude über das Wiedersehen mit Polarwind war so groß, dass wir in der Marina fragten, ob sie nicht doch ein Plätzchen für eine Nacht für uns hätten. So bleiben wir bis morgen.

Unser Segelmacher, der das Doyle Segelloft für Malaysia macht, heißt „Au Wei“ – wir hoffen der Name ist nicht Programm. Was die Pünktlichkeit betrifft zumindest schon mal nicht. Wir hatten mit ihm 5:30pm vereinbart und er stand bereits kurz vor fünf auf der Pier. Der UV-Schutz der Vorsegel muss erneuert werden und die Pünktlichkeit lässt hoffen, dass er den Termin 28.12. auf Langkawi für die Lieferung einhalten wird. Polarwind fragte auch gleich noch an, ob sie deren Vorsegel nachnähen könnten, da es eine kleinere Arbeit ist würden sie ihr Segel auch gleich wieder in Pangkor bekommen. Wir erhalten es dann am 28.12. in Langkawi wieder.

Leider brauchten wir Diesel, wir sind so leer, dass wir Bedenken haben bis Langkawi zu kommen, zumal es hier in der Region wenig Wind hat und wir viel motoren müssen. In Port Klang hätte der Diesel 3,60R gekostet, hier verkauft uns der Marinero den Diesel für immerhin 3,00R, an der Tankstelle bekommt er ihn wohl für 2,18R und in Langkawi werden wir für 2,35R direkt vom Fuel-Ponton aus wieder voll machen. Hier haben wir zum Glück auch nur 300l bestellt, denn die kommen zu je 25l in Kanistern. Aber sie werden von den Marineros noch ganz sauber in unseren Tank gefüllt.

Am Abend aßen wir zusammen mit Polarwind in einem Restaurant. Das Essen war gut, aber sowohl Jutta, als auch Oswaldo wurden vergessen und bekamen ihr Essen mit vielen „Sorry“ erst nachdem wir alle schon längst fertig waren. Ein Gewitterschauer trieb uns dann wieder aufs Schiff. Morgen geht es für uns weiter nach Georgetown, Polarwind bleibt wohl noch eine weitere Nacht und besichtigt erst mal diese Insel. Sie haben die Nase voll von Großstadt und haben Kuala Lumpur ausgelassen und ob sie nach Georgetown kommen wissen sie auch noch nicht. Aber in Langkawi werden wir sie zu Weihnachten wieder sehen. Aldivi und Mirabella sind beide in Phuket.

16. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ein schöner Ausflug nach Kuala Lumpur

       

Man kann ja mal Glück haben – so könnte man unseren heutigen Ausflug beschreiben. Am Vormittag fuhren wir wieder mit dem Zug in die Stadt rein, kauften dann beim Umsteigen das Ticket für die Bahn, die in der Stadt fährt. Weiter ging es noch einmal ein paar eisige Stationen um dann die Petronas Zwillingstürme zu bestaunen. Bis 2004 galten sie als die höchsten Gebäude der Welt, immer noch sind sie das achthöchste Gebäude der Welt. Schauen schon gigantisch aus. Hier regnete es auch ein bisschen.
Weiter ging es in der Downtown dann mit der Jamek Moschee, die wir gestern schon von außen betrachtet hatten. Da wir noch im Regen warten mussten, bis sie um halb drei auch Nicht-Muslimen offenstanden, unterhielten wir uns angeregt mit einem älteren Herrn, der uns ein paar seiner Weisheiten näherbrachte. Ein sehr netter Vertreter seines Glaubens.
Und da in Kuala Lumpur ein Gemisch vieler Nationen ist, liegen auch deren Gotteshäuser nicht weit entfernt. Wir betrachteten noch einen Taoistischen Tempel, den Sin Sze Si Ya Temple, der wieder einen ganz anderen Eindruck vermittelte, wie der Hindutempel Sri Mahamariamman Tempel, den wir noch ganz am Schluss betrachteten. In der Moschee und in letzterem Tempel mussten wir unsere Schuhe ausziehen, kurze Hosen und zu freizügige Shirts mussten bedeckt werden, in der Moschee gab es für mich ein Kopftuch, in den Taoistischen Tempel konnte man einfach reinmarschieren. Und das Wetter spielte dann auch mit und wir konnten den Rest des Tages trocken genießen.
Ein frühes Abendessen nahmen wir noch einmal in dem Hawker Center im Central Market zu uns. Mit der langen Rückreise waren wir dann trotzdem erst um kurz nach acht wieder auf der Alkyone.
Um zehn Uhr fahren wir weiter Richtung Pangkor, wo wir morgen unser Date mit dem Segelmacher haben.

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15. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ein nasser Ausflug nach Kuala Lumpur

       

Wenn wir schon in der Nähe von Kuala Lumpur sind müssen wir da natürlich hin. Das Wetter lädt nicht gerade ein, denn es schaut schon am Morgen nach Regen aus. Auf dem fast einen Kilometer langen Weg quer durch die Marina und dann den Gleisen entlang zum Bahnhof wird uns dann doch warm. Fast schon bereuen wir, dass wir unsere langen Hosen angezogen haben, aber in der Bahn dann sind wir sehr froh um unsere langärmeligen Pullover, denn in den 80 Minuten Fahrt wären wir bei der Einstellung der Klimaanlage erfroren. Hansi ist zum Glück mit Lena am Schiff geblieben, Hansi weil er nun doch auch richtig krank wurde und für Lena ist es immer besser auf dem Schiff. Andrea blieb als Unterstützung zurück und weil sie sich in Singapur noch das Bein verrissen hat und lange Strecken noch nicht gerne läuft. Aber auch die waren sehr eifrig und tauschten einen Reißverschluss an der Cockpitpersenning aus und brachten unser Radar wieder zum Laufen.

Wir Stadtbummler steigen an der Haltestelle Kuala Lumpur aus und brauchen erst einmal bis wir uns orientieren. Die Nationale Moschee lädt Touristen zum Besichtigen ein, wenngleich erst etwas später. Eine Moschee wollten wir zwar schon besichtigen, aber wir entschieden dann die schönere und zentraler gelegene Moschee morgen anzuschauen. So wandern wir in der Innenstadt herum, bewundern die Gebäude rund um den Platz der Unabhängigkeit: das Textilmuseum und das Sultan Abdul Samad Building. Auf dem Weg zum Central Market sehen wir noch die Jamek Moschee, die wir morgen besichtigen wollen.

Im Central Market finden wir endlich unsere gewünschten Röcke und Hosen mit Elefantendruck, die meine Kinder schon von Oma und Opa aus Thailand mitgebracht bekommen hatten und die ihnen so gut gefallen, aber langsam zu klein sind. Dort befindet sich im Obergeschoss wieder eine kleine Version eines Hawker-Centers und wir lassen uns preiswertes asiatisches Essen schmecken, pro Person zahlen wir etwa 1,8€. Der Weg nach Draußen ist dann allerdings fast unmöglich, da sich die Menschen vor den Türen drängen und nicht recht nach draußen wollen: es schüttet was das Zeug hält. So ein Mist. Bis wir an der Bushaltestelle sind, sind wir schon pitschnass. Und dann noch fast 2 Stunden Fahrt in eisgekühlten Zügen?! Wir leisten uns für 18€ ein Grab-Taxi zurück und können den netten Fahrer sogar bitten die Kühlung etwas zu reduzieren. Morgen gehen wir hoffentlich alle noch einmal in die Stadt. Was das Wetter macht? Der Fahrer sagte, dass man keine Vorhersagen treffen könne: aus dem Fenster sehen und feststellen, ob es regnet, das sei die einzig zuverlässige Angabe. Vielleicht haben wir Glück!


14. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Weiter nach Port Klang

       

Seeleute sind abergläubische Menschen und da gestern Freitag der 13. war sind wir erst nach Mitternacht ausgelaufen – weiter nach Port Klang, dem Hafen von Kuala Lumpur. Leider mussten wir auf unser Radar verzichten, das uns, wie schon einmal in Indonesien, den Dienst versagte. Hoffentlich lässt es sich so einfach wieder anschieben, wie beim letzten Mal.
Es regnete schon den ganzen gestrigen Abend über und hörte auch seit dem Ablegen nicht auf. Die Temperaturen sind dafür äußerst angenehm bei so um die 25 Grad, wenn die Sonne runterbrennen würde wäre es kaum anzuhalten. Wir konnten sogar einen Großteil der Strecke, die doch auch wieder gut 80 Meilen bemisst, segeln, am Schluss sogar fast bis zum Royal Selangor Yacht Club den Fluss Klang hinauf. Vorbei an riesigen Containerterminals und auch an einem Kreuzfahrtschiff. Kuala Lumpur selbst liegt fast 60 Kilometer im Landesinneren von Port Klang aus gesehen, aber näher kommt man von See aus nicht ran.

Der Fluss ist richtig dreckig, auch wenn das Wasser bei unserem Einlaufen gerade auflaufend ist. Gut so, denn es herrschen teils gute 3 Knoten Strömung, in dem Fall jetzt mit uns, gegen uns würde es uns ganz schön ausbremsen. Ach ja, Kuala Lumpur heißt übrigens „Trübe Flussmündung“ – passt zumindest was das schlammige Wasser betrifft. Damals schwammen sicher noch keine Plastikflaschen im Dutzend an einem vorbei. Ein bisschen kennen wir das von Belitung, da schwamm auch alles Mögliche in der Tide auf und ab.

Zunächst sollten wir an einem der beiden Stege mitten im Fluss festmachen, von denen aus man nur mit Dinghi an Land kann, als wir dann aber freundlich fragten und unseren Kinder-Joker zogen durften wir doch direkt an den Schwimmstegen vor dem Yacht Club festmachen, die eigentlich nicht für Gäste vorgesehen sind 🙂 Bei Ankunft ist das Wasser noch relativ niedrig und der Blick unter den Yacht Club schon beeindruckend.

In den Clubanlagen findet am Abend eine große private Feier statt: die Namensgebungsfeier, die stattfindet, wenn das Baby 30 Tage alt ist, ähnlich unserer Taufe. Als wir kurz vorbeischauen werden wir mehrmals aufgefordert uns doch am Buffet zu bedienen. Wir haben aber vorher schon reichlichst gegessen und lehnen dankend ab.

Morgen geht es in die malaysische Hauptstadt – hoffentlich regnet es mal nicht und wir haben so viel Glück wie in Melaka.

13. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ein Tag in Melaka

       

Gestern hatten wir nur einen kleinen Teil von Melaka gesehen, es stand auch das Einklarieren in Malaysia und die Besorgung einer SIM-Karte an oberster Stelle. Am Vormittag nähte Hansi die Persenning für das neue Dinghi fertig und stattete der Customs noch den obligatorischen Besuch ab. Im Fährterminal stand gestern dort, dass der Import von vielen Lebensmitteln nicht erlaubt sei, aber zum Glück haben sie für Yachten auch keine Biosecurity, wie in Singapur auch schon.

Am Nachmittag dann erforschten wir noch einmal etwas Melaka. Wir wanderten durch die Chinatown, besuchten den Cheng-Hoon-Teng Tempel, weiter ging es an der Christ Church, dem Uhrturm, Stadthaus, der St. Paul’s Church bis zur Festung. Gerade als es wieder anfing zu regnen erreichten wir die Mall, wo wir noch einmal in dem Restaurant von gestern zu Abend aßen. Als wir im Dunkeln zurück zur Alkyone gingen konnten wir wieder die toll geschmückten Rikschas bewundern, wie sie mit lauter Musik durch die Straßen fahren. Sowas haben wir noch nie gesehen!

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12. Dezember 2019 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Melaka

       

Einen Tag dauert die Fahrt von Singapur nach Melaka und so kamen wir Mittag in Melaka an. Wir konnten sogar bis zum Schluss die ganze Strecke (ab dem Ausklarieren) segeln. Wir hoffen, dass der Diesel noch bis Langkawi reicht, da die Preisunterschiede doch nicht so unerheblich sind. Sie schwanken zwischen 3,60 Ringgit und 2,18, letztere aber ausschließlich für Malaysier direkt an der Tankstelle an der Straße.

Da es hieß, dass man die Marina nicht nutzen könne, da sie versandet sei, haben wir erst einmal vor der Marina geankert. Nach dem Mittagessen fuhren Hansi und Tobias dann mit dem Beiboot und dem Deeper in die Marina und stellten fest, dass die seichteste Stelle immer noch 1,8 Meter ist – bei Niedrigwasser und an der Pier sogar 4 Meter sind. Also verlegten wir uns in die Marina. Es liegen nur ein paar Schwimmstege drin. Hansi ratschte später mit den Angestellten dort und erfuhr, dass sie vor einem halben Jahr ausgebaggert haben. Leider sind die Einträge in Noonsite nicht so aktuell oder es traute sich niemand mehr rein. Wir zahlten 2 Ringgit pro Meter, also 32 Ringgit bzw. nicht einmal 7€, exklusive Strom und Wasser, aber beides am Liegeplatz vorhanden.

Das Einklarieren ist malaysisch: Als Hansi mit Tobias und Lena dort war hieß es, dass die Immigration alle persönlich braucht, aber wir können auch auf dem Weg nachher in die Stadt vorbeikommen. Und beim Customs ist die Dame, die das mit den Yachten macht heute nicht da, ob wir nicht morgen noch einmal vorbeikommen können. Nicht vor zehn bitte, dann sei die Dame da.
So haben wir auf dem Weg in die City bei der Immigration vorbeigeschaut, die im Fährterminal untergebracht ist. Ein sehr modernes Gebäude, äußerst sauber, die meisten Beschäftigten dort sind weiblich. Schaut für uns ungewohnt aus Frauen in Uniform und Kopftuch zu sehen. Ist aber hier so üblich, auch auf der Straße, da haben sie dann auch noch ein Barett auf dem Kopf.

Weiter ging es dann an dem einem kleinem Fernsehturm ähnelndem Taming Sari Tower in die Dataran Pahlawan Megamall auf der Suche nach der obligatorischen SIM-Karte. Wir können nun wieder einen Monat lang surfen, diesmal sogar mit unbegrenzt Daten – für 7€. Wie es an den abgelegenen Stellen Malaysias funktioniert wird sich wieder rausstellen. Hier funktioniert es ganz gut.
Das Abendessen in einem netten Restaurant hat für fünf Menüs, alle inklusive Suppe – die allerdings so scharf war, dass nur Hansi und Jutta einen Teil davon aßen – ein einem Eis und Getränk umgerechnet keine 15€ gekostet.

Beeindruckt waren wir ganz besonders von den lauten und kitschigen Rikschas. Siehe Video!

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