Artikel von 31. Januar 2020

31. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Hunde in Sri Lanka

       

Hund zu sein in Sri Lanka ist sicher nicht besonders erstrebenswert. Es gibt sicher schlimmere Orte, das ist klar.
Im Hafengelände streunt ein Dutzend herrenloser Hunde herum und auch sonst überall in der Stadt. Keiner stört sich recht daran, die Menschen verhalten sich neutral, ignorieren sie. Insofern haben es die Hunde ganz gut. Der Gesundheitszustand der Tiere ist höchst unterschiedlich. Einige scheinen ganz gut klar zu kommen, fressen sich durch, freuen sich über hingeworfenes Futter, das auch Einheimische ihnen zuwerfen. Und natürlich über achtlos abgelegte Müllbeutel, die durchwühlt werden können. Welch ein Festessen. Kratzen tun sie sich alle mehr oder weniger viel, einige lahmen, andere haben nur einen kurzen Schwanz. Anfangs haben wir uns auch gewundert, dass so viele Hunde „Verletzungen“ am Ohr haben.

Seit die Schironn sich einen jungen Hund aus einem Dog-Shelter hier geholt haben wissen wir nun was es mit den Ohren auf sich hat: das ist das Kennzeichen für sterilisierte Hündinnen. Deren Hündin ist angeblich etwa 6 Wochen alt, mir scheint sie vom Verhältnis der Pfoten älter, aber sie ist auch schon sterilisiert, mit kurzem Ohr. Für deren Hündin ist das natürlich ein 6er im Lotto: ein Leben wie im Schlaraffenland, vor allem im Vergleich zu dem Leben, was sie hier vor sich gehabt hätte. Heute geht sie auf Reisen – direkt nach Sokotra.

In diesem Hunde-Shelter leben angeblich 1600 Hunde. Es wird wohl alles am Leben erhalten, was medizinisch möglich ist. Selbst Hunde mit nur noch halbem Unterkiefer oder dergleichen. Aber sie haben sich zur Aufgabe gemacht möglichst viele Hunde zu sterilisieren. Das hatte ich auch schon in meinem Reiseführer gelesen. Dauert aber wohl bis sich die Zahl der Hunde reduziert.

Morgen früh startet unser fünftägiger Ausflug, daher wurde heute noch einmal kräftig Schule und Besorgungen gemacht, gepackt und geputzt. 

30. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Wenigstens noch ein bisschen Kultur

       

Am Vormittag fiel heute die Schule aus. Hansi wollte endlich sein lange vor sich hingeschobenes Projekt „Toilettendichtungen“ abhaken. Und am Vormittag ist es im Schiff noch am kühlsten. So besuchten wir mit zwei Tuk-Tuks den Japanese Peace Pagoda und auch noch den buddhistischen Tempel Samudragiri Viharaya, wo ein Buddha abends beleuchtet von der Bucht immer zu sehen ist. Aus der Nähe sah er dann gar nicht so toll aus: die Farbe blätterte ganz schön ab. In der Pagoda waren sie gerade eifrig am Streichen und ein Angestellter schloss uns hocherfreut über unseren Besuch noch den Tempel auf, schaltete alle Lichter an und beschenkte die Kinder mit Süßigkeiten.
Wenigstens etwas Kultur also, da wir bisher nur einmal im Fort waren und sonst nur im Hafengelände oder beim Surfen und Baden. Aber bald gibt es ja ganz viel Kultur auf einmal, daher wollen wir es mal nicht übertreiben.

Anschließend ging es an den Strand vor unserer Beachlove Restaurant zum Surfen und noch kurzem Mittagsimbiss, zu dem Hansi nach erfolgreicher Reparatur hinzustieß. Besonders das süße Roti mit Banane und Schoko schmeckt super. Cool ist da immer die Schiebe Tomate und das Salatblatt als Dekoration.


29. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Ausflugsplanung

       

Jetzt sind wir schon eine Woche hier in Galle und haben es erst heute auf die Reihe gebracht unseren Ausflug hier zu organisieren. Bei unserer Anreise waren wir zunächst davon ausgegangen, dass wir die Schiffe eher nicht länger als maximal einen Tag alleine lassen wollen. So wurde es auch in den Foren kommuniziert und so, wie wir zunächst an der Pier umhertänzelten sah es auch nicht so gut aus. Dann hatten wir uns nur ums Eck gelegt und seither liegen wir recht ruhig. Unsere Leinen zeigen auch noch keine Verschleißerscheinungen. Perfekt.

Aldivi ist schon vorgestern nach Colombo gefahren, zunächst eigentlich nur Colombo für einen Arztbesuch, haben ihren Ausflug aber nun auch bis 1. Februar erweitert. Mirabella brach heute für ein paar Tage in die Berge auf. Und bei uns kommt am 1. Februar Herbert nach Sri Lanka und möchte auch noch etwas Sightseeing machen.

Also planten wir unseren ersten längeren Ausflug inklusive Übernachtungen. Den ersten seit Beginn unserer Reise. Es sind natürlich alle gespannt wie das dann alles wird 🙂

Zunächst fahren wir am Samstag mit dem Zug nach Colombo und treffen dort auf Herbert. Weiter geht es am Sonntag wieder mit dem Zug, diesmal angeblich sogar 1. Klasse, d. h. mit Klimaanlage (2. Klasse war auch gar nicht mehr verfügbar) nach Kandy. Und am nächsten Tag schon fahren wir wieder mit dem Zug weiter nach Ella. Dafür gab es kaum mehr Tickets und so haben wir dort wenigstens reservierte Plätze für die 3. Klasse ergattert. Dieser Teil der Fahrt dauert auch 5 ½ Stunden – puh! So landschaftlich reizvoll kann es wohl kaum sein, dass man da nicht zwischendurch einschläft.

Zum krönenden Abschluss unserer Tour übernachten wir beim Udawalawa Nationalpark und möchten dort am nächsten Morgen eine Safari mitmachen bevor wir dann im Laufe des Tages zurück aufs Schiff kommen. Die Unterkünfte sind gebucht, die Zugtickets haben wir auch, inklusive Sitzplatzreservierungen. Schade eigentlich, dass wir die Tickets mit der Reservierung haben, denn die normalen Tickets schauen fast so aus, wie die Tickets, die ich von meiner Oma zum Spielen bekam. Nur ab Ella müssen wir dann einen Transfer organisieren, aber das scheint in Sri Lanka nie ein Problem zu sein.

Wir freuen uns und planen eifrig was wir wo anschauen wollen und natürlich was bei einer siebenköpfigen Familie so mit muss.

Ach ja, als wir am Mittag mit Pahan, unserem Lieblings-Tuk-Tuk-Fahrer in der Stadt waren, u. A. am Bahnhof, vorbei am Fischmarkt, kurzer Stopp beim Obstmarkt und neue Schuhe für Lena kaufen, war es total witzig: Mitten im Verkehr ging sein Motor aus. Er probierte es noch kurz, schob dann das Tuk-Tuk mit Hansi, Lena und mir auf die Seite. Überprüfte seinen Tankinhalt, holte vorne eine leere Wasserflasche raus und meinte „one moment“. Ich dachte schon wir sitzen jetzt bestimmt 10 Minuten drin. Aber er hielt das nächste Tuk-Tuk dahinter an, drückte ihm Geld in die Hand und kam mit ner vollen Flasche zurück, goss sie in seinen Tank und weiter ging es. Keine zwei Minuten. Wow.

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28. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Noch mehr Schiffe in Galle

       

Langsam wird der Hafen voll. Erstaunlich ist, dass wir Segler offenbar sehr willkommen sind, obwohl wir hier für den Aufenthalt im Hafen eine einmalige Gebühr von 100$ zahlen müssen. Bevor Aldivi kam haben sie hier die beiden großen Berufsschiffe umgelegt, heute haben sie ein Schiff, das angeblich seit vier Jahren im Hafen vor sich hin rostet mal eben verlegt, damit noch ein weiteres Segelschiff an die Pier kann.
Nun sind wir schon zehn Schiffe, vorher war die Schironn ein paar Tage ganz allein. Man kann es kaum glauben. Aber hier führt nun mal die Hauptroute von Thailand oder Malaysia Richtung Rotes Meer entlang.
Aber wir drei Familien mit Kindern fallen schon auf.

Wenn man in den Hafen rein will, dann muss man erst einmal durch die Security. Nervt etwas, aber inzwischen kennen sie uns eigentlich alle. Trotzdem ist es ratsam die gestempelte Crewlist dabei zu haben. Ohne die kamen wir anfangs nicht raus und natürlich nicht wieder rein.

Das ist auch das Problem, was wir mit Herbert sehen, wenn er nächste Woche kommt. Als wir bei Ankunft den Agenten fragten meinte er, es sei kein Problem, er gebe uns einen Zettel, den sollten wir Herbert mailen und mit diesem Wisch käme er dann problemlos am Flughafen durch die Kontrollen. Nun wollte der Agent uns das Papier dann doch nicht geben. Hansi hat sich richtig mit ihm angelegt und ihm sogar gedroht einen anderen Agenten zu nehmen. Jetzt kam unser Agent dann doch mal in die Gänge. Nicht wirklich empfehlenswert. So kommt Herbert dann am 1. Februar hoffentlich wirklich ohne Probleme in Colombo an und muss sich dann nicht noch ein Full Refundable Ticket zurück kaufen.

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27. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Frischwasser in Sri Lanka

       

Angeblich kann man das Leitungswasser hier problemlos trinken, zumindest, wenn man einen an das hiesige Wasser und die darin enthaltenen Viren und Bakterien gewöhnten Organismus hat. Wir sind etwas skeptisch.

Schon vor zwei Tagen hatten wir den Agenten um Wasser gebeten, das muss man hier im Hafen anmelden, dann bekommt man einen Wasserzähler und kann eine Tonne Wasser nehmen für umgerechnet 8€ pro Tonne und 7€ Servicegebühr. Immer noch preiswerter als Wasser selbst zu entsalzen zumal raus fahren mit dem Schiff nicht ohne besondere Genehmigung erlaubt ist.

Wir nehmen also eine Tonne, filtern das Wasser dann selbst am Schiff noch einmal mit einem 5 Micron-Filter und einem Kohlefilter, dafür müssen wir aber noch einmal den Druck erhöhen und das Wasser speziell pumpen. So versorgen wir uns, die Schironn bekommt zwei Kanister und legen den Schlauch auch noch unbemerkt auf die Mirabella, die neben uns liegt. Die Gebühr wäre nämlich pro Schiff, weitergeben nicht erlaubt, außer sie merken es eben nicht. Dauert alles etwas aber so sind wir alle wieder mit ausreichend frischem Wasser versorgt.

Heute ist ein Tag Pause angesagt: die Kinder haben sich zwei Tage vollkommen verausgabt mit Sufen am Strand. Auch die Kinder von Mirabella schienen nicht unglücklich mal in Ruhe hier im Hafen spielen zu können.

Jeden Tag kommen mehr Segelschiffe an. Als wir ankamen war nur die Schironn da, inzwischen sind noch die Adivi, zwei Italiener und ein Schwede angekommen. Und natürlich Mirabella und wir. Polarwind werden wir hoffentlich vor unserer Abreise noch kurz sehen, aber dann werden sich offenbar unsere Wege trennen, da sie noch nach Indien wollen und wir direkt über einen Kurzstop auf den Malediven ins Rote Meer segeln werden. Sehr schade.

26. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Kindergeburtstag im Beachlove

       

Heute waren wir zum Kindergeburtstag eingeladen: Vital hatte schon am 23. Januar Geburtstag, aber alle haben so getan, als ob er erst heute Geburtstag hätte und nicht allein auf See.

Am Vormittag bekamen jedes Kind eine handgemalte Einladungskarte: Party um 3:30 am Strand. Wir witzelten noch, dass das sicher mexikanische 3:30 sind. Und tatsächlich kamen die Anderen erst so los, dass wir um 4:30 am Strand waren. Aber von der Sonne her war es perfekt, da die Kinder so unbeschwert noch zwei Stunden die heute riesigen Wellen genießen konnten.

Die Leute vom Beachlove Restaurant, wo wir auch schon die beiden Tage zuvor waren, waren echt super. Sie dekorierten alles hübsch und schenkten Vital sogar einen Anhänger. Das Essen war auch wieder super, heute hab es verschiedene Rottis, so eine Art Pfannkuchen mit verschiedenen Füllungen. Lecker.

25. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Surfen am Beach of Bonavista

       

Das Event des Tages war natürlich zunächst die Ankunft von Aldivi gleich nach dem Frühstück. Da sie eh erst noch einklarieren mussten konnten wir erst noch Schule machen. Wobei das ja eh nie wirklich einfach ist vier Kids mit unterschiedlichem Stoff gleichzeitig zu unterrichten. Aber mit noch mehr Ablenkung als sonst war es nochmal schwieriger.

Am Mittag spielten die Kinder dann kurz zusammen bevor Aldivi und auch Mirabella zum Strand gingen. Wir kamen erst bei etwas geringererer Sonneneinstrahlung nach. Aber auch unsere Kinder hatten noch jede Menge Spaß. Der Strand ist nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, aber perfekt zum Surfen gerippt, gerade für Kinder oder Anfänger. Die Kleineren nahmen kleine Boards und ließen sich liegend von den Wellen ans Ufer tragen. Tobias probierte dann ein großes Board und war richtig happy und gut. Er stand teils richtig toll darauf. Die Füße sind übrigens Diegos 🙂

Wir werden wohl noch öfter hierher gehen müssen und die Kinder zu Sightseeing zu bewegen wird umso schwieriger.

Am Abend aßen wir noch eine Kleinigkeit im Beachlove Restaurant – das war auch die einzige Möglichkeit die Kinder aus dem Wasser zu bewegen, obwohl es schon fast dunkel war.

Unser alter Kühlschrank ist heute abgeholt worden. Leider nicht so ganz, wie wir uns das vorgestellt hatten. Läuft ja hier alles über den Agenten, alleine kann man wenig machen. Oder wenn, dann fühlt er sich auf den Schlips getreten, wie z. B., dass wir unseren Kühlschrank ohne ihn aufs Schiff bekommen haben. Aber er kommt kaum in die Gänge. Und nun hat er den Kühlschrank dann doch abholen lassen. Kostenlos – er hätte ihn einer bedürftigen Familie geschenkt. Haha. Wir haben ihm ausdrücklich gesagt, dass er kaputt ist, eine Reparatur sich nicht lohnt und er läuft auf 24V. Was soll diese bedürftige Familie damit anfangen?


24. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Plan B für den Kühlschrank

       

Hansi hatte gestern schon gedanklich viel durchgespielt, was wir nun machen um unser Kühlschrankproblem zu lösen. Kompressor austauschen lassen, einen Neuen aus Deutschland einfliegen lassen, nur mit dem Notkühlschrank fahren. Ginge alles – irgendwie. Wir haben nun eine schnelle Lösung gefunden: Hansi hat im Elektroladen einen neuen Kühlschrank gekauft. Er ist etwas kleiner, als der alte war, hat aber sogar auch ein Gefrierteil und: ist blau 🙂
Aber das war nun bis Europa die beste und einfachste Lösung unseres Problems. Hansi hat ihn noch über 220V anschließen müssen, der alte lief ja auf 24V. Er steht weiter raus, weil sonst die Türen nicht aufgehen, der Anschlag ist rechts und lässt sich nicht ändern. Zum Tischdecken nicht schlecht, zum Kochen sicher etwas gewöhnungsbedürftig. Aber immerhin: ein Kühlschrank! Und für 225€ auch sicher die finanziell beste Lösung!

Witzig war die Beschaffung. Hansi hatte Marlin, den Mann für Alles hier, angerufen. Der hat ihn, zu einem Elektroladen gefahren, natürlich in einem Tuk-Tuk. Dort übersetzte er dann, dass der Laden natürlich liefere, aber nicht mehr heute, erst morgen. Hansi meinte dann, dass er schon gerne heute den Kühlschrank noch gehabt hätte. Geht klar. Während Hansi nur schnell seine Kreditkarte in den Automaten steckte zum Bezahlen und dann vor die Tür kam wieß Marlin schon einen kleinen Laster ein, der den Kühlschrank transportiert.
In der Marina dann hat Hansi mit dem Sergeant der Port Security gesprochen, wie wichtig gerade ja für eine Familie und bei den Temperaturen ein funktionierender Kühlschrank ist und wie wir den jetzt rein bekommen. Eigentlich darf man ja NICHTS an Bord bringen. Der Sergeant winkte ihn im Prinzip durch, Customs sei noch die Frage. Aber der Beamte, der uns auch einklarierte, war da und verstand völlig die Problematik und da wir auch keinen Tax-Refund haben wollen, lohnt ja nicht bei dem Preis, war alles klar: Hansi kann mit Kühlschrank auf der Sackkarre passieren.

Als dann der Kühlschrank schon neben dem Schiff auf der Pier stand kam ein Beamter der Port Security. Verstanden haben wir sein Englisch nicht, er uns auch nicht. Schließlich telefonierte unser Agent mit ihm, dann durften wir den Kühlschrank noch immer nicht an Bord nehmen. Der Typ verschwand zu seinem Chef und kam kurz darauf wieder und entschuldigte sich ganz kleinlaut, dass wir selbstverständlich den Kühlschrank an Bord nehmen dürften. Alles habe seine Richtigkeit.
Was mit unserem alten Kühlschrank geschieht sehen wir dann morgen.

Am Nachmittag gingen wir noch Obst besorgen und besuchten Mirabella am Strand, aber nur um mit ihnen das Abendessen zu organisieren. Joseph, einer von Marlins Truppe, wollte was zum Abendessen organisieren, etwas, das auch unsere Kinder essen können, aber „local food“. Alles hier sei „really spicy“. Und so führte er uns dann lustigerweise dorthin, wo vorhin schon die Mirabella am Strand war, besprach aber mit den beiden Köchinnen, was sie wie machen müssen. Und es war ausgesprochen lecker und man saß total nett direkt am Strand. Wir kommen bald wieder!
Während dem Essen sahen wir die Aldivi die Anchorage erreichen, wo sie bis morgen auf das Einklarieren warten müssen.

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23. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Supergau und Ausflug ins Galle Fort

       

Was ist eines der wichtigsten Teile auf einer Fahrtenyacht? Darüber hatten wir uns kürzlich erst unterhalten: Auf welches Elektrogerät könnten problemlos verzichten könnten? Da fielen mir bei uns jetzt Wäschetrockner und Spülmaschine ein. In der Reihenfolge. Die Waschmaschine jedoch möchte ich mir nicht wegdenken. Vor allem wenn ich jetzt wieder mitbekomme, wie Mirabella als einen der wichtigsten Punkte beim Einklarieren mit dem Agenten klären musste wo man Wäsche zum Waschen abgeben kann. Mit Lena natürlich gleich doppelt, da wir gerade auf Langstecken ihre Stoffwindeln waschen müssen. Unterwegs natürlich.

Aber ein Kühlschrank ist absolut unersetzlich. Und der ist jetzt kaputt. Der Supergau ist eingetreten. 26 Grad im Kühlschrank!
Zum Glück sind andere Schiffe hier, die unser Kühlgut vorübergehend beherbergen können, auf See wäre das noch um Vieles schlimmer. Und Hansi hatte noch in Morlaix einen Notkühlschrank unter einer der Sitzbänke gebaut, wo man auch Sachen tiefkühlen kann. Also sind untere Sachen aus dem Gefrierschrank nun in diesem Notkühlschrank und unsere normalen Kühlsachen auf Mirabella und Schironn verteilt. Wir hatten uns in Phuket noch mit so Leckereien wie Salami, Käse, Sahne, Mascarpone, Quark eingedeckt.

Was nun? Hansi hat noch länger daran rumgetestet – der Kompressor ist kaputt. Techniker hier meinten sie wollen es mal ansehen. Oder einen Neuen aus Deutschland einfliegen lassen? Wir sind ja noch fast 2 Wochen da. Oder nur mit dem Notkühlschrank weiterfahren?

Dennoch stürzten wir uns am späten Nachmittag noch ins Sightseeing – Martin, der bei Mirabella ab Phuket mitgesegelt war, ist heute den letzten Tag hier. Mit der Crew der Mirabella und den Beiden der Schironn fuhren wir in einem Konvoi von vier Tuk-Tuks ins Fort, organisiert von Marlin, der hier um den Hafen offenbar alles arrangiert und beschafft. Dort schlenderten wir umher und ließen das extrem touristische Treiben auf uns wirken. Es wird eifrig an den alten Festungsanlagen restauriert und die Gebäude innerhalb des Forts sind alle in einem extrem guten Zustand. Am Abend gingen wir noch dort etwas Essen bevor es wieder mit den Tuk-Tuks zurück ging.

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22. Januar 2020 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Galle – Sri Lanka

       

Die letzte Nacht ging leider ziemlich so weiter, wie der gestrige Tag: ein Squall nach dem anderen, mal viel, mal wenig Wind, mal viel, mal wenig Regen. Aber Sauwetter vom Feinsten. Wenigstens kamen wir super voran und brauchten uns keine Sorge mehr zu machen, dass wir es heute noch schaffen würden einzuklarieren.

Im Süden Sri Lankas hatten wir gehofft, dass wir Wale sehen würden, leider wurde uns dieser Wunsch nicht erfüllt. Dafür tauchte in der zweiten Nachthälfte die Mirabella auf der AIS-Liste auf und nach dem Frühstück ratschten wir kurz über Funk. Am späten Vormittag schaffte es die Mirabella dann doch noch uns zu überholen und kam ein paar Minuten vor uns in der Bucht von Galle an.

Den Behörden hatten wir eine ETA von 16 Uhr gemeldet, sie schienen aber nicht verwundert, dass wir drei Stunden früher da waren. Bis dann aber die Behörden an Bord kamen um den obligatorischen Security-Check durchzuführen und uns die Erlaubnis zu erteilen mit dem Offizier der Marina in den Hafen einzulaufen war es dann doch auch schon drei Uhr.

Im Hafen kam Mirabella zu uns längsseits und eine Behörde nach der anderen besuchte uns. Zwei Personen des Agenten kamen auch um uns bei den Papieren zu helfen – ihr Job. Aber hier füllen die sogar diese Einreisezettel aus, bisher mussten wir das selber machen. Zwei Ärzte waren an Bord, fragten uns, ob alle gesund sind, wir Pflanzen oder Haustiere an Bord haben. Und schon waren sie wieder weg. Customs wollte bestätigt haben, dass wir alles wieder mitnehmen und hier nichts verscherbeln. Unsere Pässe wurden uns dann am Abend wieder gebracht mit einem schönen Aufkleber zusätzlich zum Stempel, der wohl Bestandteil des Visums ist.

Im Hafen liegt auch die Schironn, die ich schon in der Liste der Red Sea Passage-Gruppe gelesen hatte und in Phuket im AIS mal gesehen hatte. Auch Deutsche, die jetzt dann durch das Rote Meer ins Mittelmeer wollen.

Aldivi meinte sie kämen am Freitag. Die Hafenbehörde hat sie schon vermisst: als Andre sich meldete fragten sie gleich wo die anderen beiden Schiffe seien. Alkyone ist direkt hinter ihm, Aldivi in 2 Tagen. Später riefen sie versehentlich nicht uns, sondern die „Aldi“ 🙂
Polarwind ist noch in Thailand und kann wegen einer Verletzung von Jutta auch erst einmal nicht weiterfahren. Wir hoffen sie erholt sich schnell.

Der Liegeplatz ist relativ schwellig, aber wir liegen schön parallel zur Pier an sehr stabilen Pollern. Nur wenn der Wind auf Südwest drehen würde wäre der Liegeplatz nicht gut, denn dann würde tatsächlich der Staub der Zementverladung hier auftreffen.