Artikel von 21. März 2020

21. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal Zwischenstopp

       

Um halb zwei Uhr morgens ankerten wir neben Aldivi, Oddity und Thor in der Bucht Khor Nawarat im Süden des Sudans. Der Agent aus Suakin hatte uns diesen Platz empfohlen, zudem wir in Suakin auch nur Ankern können und bis 30.3. wegen der Quarantänebestimmungen nicht an Land dürfen.

Am Morgen versuchen wir Eric der Hummingbird Wings anzufunken, den wir auch immer noch nicht im AIS sahen und uns auch jetzt nicht hörte. Dafür antwortete uns ein Schiff, das wir schon aus Dschibuti kennen. Sie seien in Suakin, alles sei so klasse, sie würden mit allem perfekt versorgt werden und hätten aus Port Ghalib die Zusage bekommen, dass keine Quarantäne in Ägypten auf sie zukäme, obwohl sie in Suakin einklariert haben. Wir haben die klare Ansage, auch aus Port Ghalib, dass wir egal ob von Dschibuti oder Sudan immer 24 Tage Quarantäne einhalten müssen und bitte nicht vorher nach Port Ghalib kommen, da sie uns nicht in den Hafen lassen dürfen. Wir müssen vorher ankern.

Hansi klärt einiges mit Aldivi und Oddity und kurz nachdem wir die Hummingbird Wings im AIS entdecken hören wir über Funk, dass Eric mit jemandem funkt. Er könne erst stoppen, wenn er die Segel geborgen hat und dass er sie natürlich an Bord ließe. Er würde da hinter in die Bucht wollen, wo schon 4 andere Boote ankern, mit denen er gemeinsam unterwegs ist und habe auch ein Problem mit seinem Rigg, das er beheben müsse. Schnell wurde also klar, dass es ein Kontrollboot war, zumal auch eines hier am Ankerplatz auftauchte mit schießbereitem Maschinengewehr an Deck. Zunächst hörten wir aber immer nur Eric und nicht die Gegenseite. Das kleine Boot kontrollierte Oddity und dann den australischen Einhandsegler Bob, der sich inzwischen zu uns in die Bucht gesellte.

Das große Kontrollboot der sudanesischen Marine kam mit Hummingbird Wings zu uns in die Bucht, die Schiffsführer wurden gebeten per Dingi zu ihnen zu kommen. Per Funk klang der Offizier ziemlich negativ, aber als sie dann schließlich nach und nach zu den Booten kamen waren sie außerordentlich freundlich. Der Chef sagte sogar zu seinen Leuten sie sollen ihre Waffen hinter ihrem Rücken verstecken wegen der Kinder. Sie wollten Kopien der Schiffspapiere und der Pässe. Alle, auch die Leute in Zivil auf den Booten sprachen perfekt Englisch. Der Chef erklärte uns, dass er sechs Jahre in Pakistan lebte um seinen Master in Technical Engineering zu machen und daher so gut englisch könne, er aber zu unsrem Erstaunen nie in England war.

Die Marine verstand unsere Situation mit dem Wind von vorn und Mschinenproblemen, den Problemen mit der Quarantäne etc. und dass wir daher gemeinsam zwei Tage bis Montag hier bleiben wollen. Sie boten uns sogar die Versogung mit frischen Lebensmitteln an, was zum Glück keiner von uns benötigt und wollen die anderen Schiffe mit Sprit versorgen. Sie melden sich dazu morgen früh, auch was das Headquarter dazu sagt, dass wir hier liegen. Es sei sein persönliches Anliegen uns zu helfen. Sehr beeindruckend alle.

Wir sollen auf uns aufpassen, die Marine sei immer auf Kanal 16 erreichbar. Sie waren wohl anfangs besonders vorsichtig mit uns, da erst vor kurzem hier ein Vorfall mit Uran- und Goldschmugglern in ein Waffengefecht mündete. Nicht schön zu hören, aber der Süden Sudans an der Grenze zu Eritrea gilt als sehr unsicher.

Am Abend halfen Hansi und Herbert noch Eric die Probleme mit seinem Vorstag zu lösen und besprachen mit Aldivi das Vorgehen zum Lösen ihres Maschinenproblems. Eric aß noch mit uns. Wir sind eine nette Gruppe hier.

20. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal 4. Seetag

       

Es ist schön, dass wir nicht alleine unterwegs sind und wir alle fünf Boote im Prinzip in einem Boot sitzen, wie man so sagt. Täglich schreiben wir oder hören sogar über Funk voneinander. Aldivi ist weit vor uns, Oddity hat unseren Kurs ein paar Meilen vor uns heute gekreuzt, Thor ist im Prinzip gleich auf und die Hummingbird Wings ist ein Stück hinter uns. Wir sind alle von den Quarantänebestimmungen betroffen.

Wir alle wollen heute Abend den Ankerplatz Khor Nawarat im Süden des Sudans erreichen, den die Oddity ausfindig gemacht hat. Wir freuen uns auf Ruhe und Erholung vom Am-Wind-Segeln und natürlich auf das Zusammensein mit den Anderen. Aldivi ist schon dort, hatten ja einen ganz schönen Vorsprung rausmotort. Kein Seegang, nur Wind dort und am Ufer viele Flamingos und einige Kamele.

Die letzte Nacht war sehr unruhig. Wir setzen hart in die Wellen ein, immer wieder ein kurzes Gefühl der Schwerelosigkeit. Auch heute morgen ist das Frühstück trotz kardanischem Tisch keine leicht Aufgabe. Beim Einsetzen in die Welle rutscht alles, was nicht auf einer Matte steht nach vorn und hinten.

Herbert verbrühte sich den Fuß in der Küche, als die unglücklich abgestellte Teekanne von Tisch fiel und der Deckel absprang. Zum Glück scheint es nicht allzu schlimm zu sein, aber für die nächsten Tage fällt Herbert leider aus.

Das Meiste segeln wir. Am Abend gibt es als Gemeinschaftswerk einen Apfelstrudel: die Kinder schälen und schneiden mit Herbert 20 Äpfel, Lena hilft futternd mit. Bei 30 Grad Lage keine einfache Aufgabe.

19. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal 3. Seetag

       

Alejandro motort nach Hansis Lösungsvorschlag gegen das Heißwerden beim Motoren mit nur einer Maschine mit beiden Maschinen und macht richtig Strecke. Er ist allen voran, leider auch dem Wind und so bleibt es beim Motoren. Dafür kam er gestern Abend schon nach Hamilton Island und ankerte dort. Wir anderen Schiffe, als neben uns noch die Hummingbird Wings, Oddity und Thor folgten ihnen. Seit gestern Abend haben wir den Wind genau von vorn und motoren zum Teil gegenan, zum Teil kreuzen wir auf. Daher wäre eine Verschnaufpause vor Hamilton Island genau richtig gewesen. Mehrere Segelschiffe hatten ja auch ohne Probleme und ohne irgendjemand zu begegnen einige Tage vor Eritrea verbracht.

Aber wir hatten leider nicht so viel Glück: kaum waren auch wir vor Anker kam das eritreische Militär auf einem Fischerbötchen und kontrollierte uns. Bis sie kapierten, dass wir gar nicht in Massawa waren zum Einklarieren waren sie auch noch recht freundlich. Glücklicherweise bekamen wir unsere Pässe zurück und wurden nur des Landes verwiesen. Nun kreuzen wir unter Segel und manchmal Motor gegen den Wind auf Richtung Norden. Gemütlich ist was anderes.

Gleich nach der Grenze von Eritrea zum Sudan gibt es einen Ankerplatz, auch für Großschiffe, wo wir morgen Abend sein können. Laut dem Agenten in Suakin dürfen wir dort auch ankern ohne vorher einklariert zu haben um unsre Quarantäne abzusitzen. Dass wir anschließend nicht planen nach Suakin zu fahren, wo wir ja erst ab dem 30.3. willkommen wären, spielt wohl keine Rolle. Wir wollen gleich weiter nach Port Ghalib in Ägypten und nicht nach Suakin wieder 14 Tage Quarantäne beginnen. Aldivi muss wohl in Suakin ihre Dieselvorräte auffüllen.

Die Kinder lesen weiter Harry Potter. Zum Glück haben wir alle Teile als E-Books dabei, sonst gäbe es Mord und Todschlag. Und als richtige Bücher hätten wir sie ja auch nie in vierfacher Ausführung. Da alle schon den dritten Teil fertig hatten gab es heute zur Belohnung den Film dazu.

18. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal 2. Seetag

       

Ja, die Überschrift hat sich geändert. Suakin wird schon mal nicht unser nächstes Ziel, denn heute antwortete uns der Agent, dass wir zwar weiter herzlich willkommen in Suakin seien, aber bis zum 30.3., Stand heute, nicht an Land können. Also von Dschibuti aus die 14 Tage Quarantäne. Wir würden zwar natürlich versorgt, aber das brauchen wir nicht. Vorräte haben wir genug, auch genug Diesel.

Wohin wir jetzt segeln? Das haben wir noch nicht recht entschieden. Wir überlegen auf einer abgeschiedenen Insel (Harmil Island) zu stoppen sobald der Wind auf Nord dreht und auf den nächsten Südwind zu warten. Und dann werden wir irgendwann doch direkt weiter nach Ägypten fahren. Da das also noch etwa zwei Wochen dauert, bis wir dort sind haben wir die 14-tägige Quarantäne auch hinter uns.

Zumindest über unseren Dieselverbrauch brauchen wir uns im Moment keine Sorgen machen. Gestern und heute sind wir komplett gesegelt, wenn es gestern und vor allem nachts zum Teik sehr flau war. Aber unsere Wettervorhersage und auch die weiter vorne motorende Oddity bestätigten uns, dass wir aus dem Wind nur komplett rausfahren würden. Und heute früh morgens kam der Wind auch wieder zu uns.

Die Kinder sind im Harry-Potter-Fieber und lesen und lesen und lesen. Sogar Tobias hat in kürzester Zeit jetzt den vierten Teil gelesen.

17. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Suakin 1. Seetag

       

Wir haben Glück mit dem Wind: seit gestern Nachmittag können wir segeln, heute morgen hatte es sogar so viel Wind, dass wir reffen mussten. Am Nachmittag wurde er wenig, aber dank der Strömung machten wir dennoch meist 5 Knoten über Grund.

Unsere Truppe aus den Malediven ist immer noch geschlossen unterwegs: Aldivi, Hummingbird Wings, Oddity und Thor. Schade, dass Polarwind nicht dabei ist, aber sie waren ja auch schon nicht in Uligan dabei. Hoffentlich folgen sie uns bald.

Eric von der Hummingbird Wings ist seit Dschibuti eifrig am angeln. Gestern schon hatte er zwei Fische am Halen, wahrscheinlich Tunas. Heute morgen sprang ihm ein Fisch vom Haken aber ein weiterer Tuna und ein Barakuda fanden den Weg in sein Gefrierfach, das nun zu ⅓ gefüllt sei. Er angelt weiter und wird uns dann in Suakin mit viel Fisch versorgen.

Angestachelt von Erics Erfolg hat Herbert am Vormittag auch sein Glück probiert und innerhalb von 5 Minuten surrte die Abreise der Angel. Ein schöner Fisch, erst dachten wir es sei ein Tuna, aber das Fleisch war zu hell. Und der Fisch hatte Streifen. Keine Ahnung was es war, aber es hat sowohl als Sashimi, als Sushi und abends gedämpft mit Tomatensoße und Kartoffeln köstlich geschmeckt. Die zweite Hälfte haben wir gerade noch ins Gefrierfach bekommen. Nun hat Herbert Angelverbot bis wieder Platz im Gefrierfach ist. Aber trotzdem muss jetzt erst einmal das frische Gemüse verkocht werden, bevor wir das Fleisch auftauen.

Wir fragen täglich die neuesten Infos zu den Einreisebestimmungen der nächsten Länder ab. Gestern noch hieß es, dass man nicht mehr nach Sudan fliegen kann, heute sprechen sie von keiner Einreisemöglichkeit mehr. Der Agent hatte auch noch geschrieben, dass wir in Suakin willkommen seien, ob sich das nun bei einer Einreise per Schiff aus Dschibuti geändert hat müssen wir erfragen. Ob Herbert wie geplant von Marsa Alam nach Hause fliegen kann wird immer fraglicher, auch schaut es so aus, als ob Oma und Opa uns leider nicht besuchen können. Corona hat die Welt fest im Griff.

Die Position gestern war übrigens um 21:00 Uhr und ab heute um 12:00. wir kommen also schon voran!

16. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Abschied von Dschibuti

       

Ohne Probleme zu bekommen ging Alejandro gestern noch einmal an Land um Eier zu kaufen. Die, die er von Mustique erhalten hatte waren alle verdorben. Klasse. Und für einen Mexikaner sind Eier lebensnotwendig, ein Frühstück ohne Eier ist kein Frühstück. Aber ansonsten ist der Hafen geschlossen. Fast alle Yachten haben sich heute auf den Weg nach Suakin im Sudan gemacht. Wir sind direkt nach dem Frühstück gestartet. Dschibuti liegt wie immer im Dunst.

Eine Yacht ist uns entgegengekommen, die eigentlich nach Dschibuti rein wollte. Sie fragten uns dann was denn eigentlich im Hafen los sei und ob es Sinn mache trotzdem einzulaufen. Als wir ihnen sagten, dass sie zwar wahrscheinlich keine Erlaubnis bekommen an Land zu gehen, aber sicher sich versorgen lassen können, sind sie dann doch uns Richtung Norden gefolgt. Auch diese Yacht war sicher mindestens 14 Tage unterwegs, trotzdem dürfen sie wegen Angst vor Corona nicht einlaufen?

Ob wir in Suakin an Land können? Oder fahren wir weiter nach Ägypten und müssen dort in eine 14-tägige Quarantäne, obwohl wir aus einem Land ohne Corona kommen? Wir werden sehen. Vorräte haben wir für 6-8 Wochen an Bord, Obst und Gemüse zwar natürlich nicht, aber im Falle einer Quarantäne würden wir sicher versorgt werden.

Zunächst ging es unter Motor los, am Nachmittag dann könnten wir auf Segel wechseln. Wir wollten auf kürzestem Weg zum Korridor kommen und auch in dessen Nähe fahren, da es erst vor ein paar Monaten an der nördlichen dschibutischen Küste einen Zwischenfall gab. Gegen Mitternacht werden wir die Engstelle Bab el Mandab passieren.

15. März 2020 / Jutta / kommentieren

Dschibuti harbor is closed

       

Wie geplant sind wir um zehn Uhr gestern Abend von der Teufelsinsel im Lac du Goubet aufgebrochen und zurück nach Dschibuti motort. Die Uhrzeit ergab sich unter Anderem dadurch, da wir um Mitternacht bei Hochwasser wieder ohne viel Strömung aus dem See rausfahren wollten. Leider hatten wir die ganze Zeit Wind auf die Nase, aber das wussten wir schon. Um vier Uhr morgens kamen wir dann wieder an unserem alten Ankerplatz im Hafen von Dschibuti an.

Am Morgen dann brach das Chaos los: Hansi erfuhr von den anderen Schiffen, dass der Hafen von Dschibuti komplett gesperrt sei. Niemand von den internationalen Yachten dürfe mehr an Land gehen. Grund sei der Coronavirus, den wir ja schon seit längerem beobachten. In Deutschland und auch im Rest der Welt ist Ausnahmezustand. Schulen geschlossen, Ausgangssperren, … Wir hatten bisher keine Probleme. In Sri Lanka und auf den Malediven fragen sie uns beim Annähern nach der Zeit auf See, wo wir vorher waren und ob alle gesund seien. Das war’s. Polarwind hatte in Sri Lanka schon etwas Probleme. Aber Corona war wohl nicht das Problem, dass sie nicht in Indien einreisten, sondern Probleme mit ihren Visa.

Da wir noch nicht unseren geplanten Großeinkauf hier gemacht hatten, den hatten wir ja für heute in Ruhe vor, brach etwas Panik los. Hansi startete sofort mit Herbert und Tobias im Dinghi zum Einkaufen an Land. Sie hofften, dass sie noch an Land gelassen werden, was dann aber doch kein Problem war. Niemand interessierte sich groß für sie. So machten sie einen halben Hamsterkauf im Casino-Supermarkt am anderen Ende der Stadt, wo es auch Bier und Wein gibt. Als sie zurück waren beorderte der Hafenmeister Aiden Hansi gleich zu sich damit wir heute ausklarieren, nicht erst morgen. Eigentlich hätte Hansi auch bei ihm schon nicht mehr an Land gehen dürfen, aber deshalb sollten alle Schiffe heute noch schnell ausklarieren. So haben wir unsere Hafenpapiere und gestempelten Pässe. An Land dürfen wir eigentlich nicht mehr gehen.

Aber Tobias, Antonia, Andrea und ich fuhren dann doch noch einmal rüber in den Fischerhafen. Eine Frau mit drei Kindern kann man schlechter aufhalten, wenn sie erklärt, dass sie dringend noch Lebensmittel kaufen muss, so der Plan. Wir wurden zum Glück ignoriert und ließen uns von einem Taxi noch einmal zum Markt fahren. Antonia hatte zwar meine Erzählungen gehört, hatte es sich aber doch nicht so schlimm vorgestellt mit den bettelnden Kindern. Sie wollte am liebsten nach zwei Minuten wieder fahren, erduldete aber brav den gesamten Einkauf. Wir haben nun richtig viel Obst und Gemüse und die um Essen bettelnden Kinder beschenkten wir mit einer Menge Bananen.

Anschließend ließen wir uns noch zum Supermarkt in der Mall fahren, bezahlten den Taxifahrer fürstlich, damit er mit unseren schweren Einkaufstaschen noch wartete, bis wir auch dort fertig waren. Fleisch bis das Gefrierfach voll ist, Käse, Haferflocken,… Die Herren hatten schon einen Hamsterkauf an Mehl (30 Kilo) und ebensoviel Milch und auch noch an allem anderen erledigt. Unsere Dschibuti Francs sind nun aufgebraucht und wir kamen auch ohne Probleme wieder an Bord. Puh, Glück gehabt. Wir sind erst einmal versorgt. Aber wir wissen nicht wann wir wieder an Land kommen. Wir rechnen mit Suakin im Sudan. Für Reisende aus Ägypten sei Sudan zwar geschlossen, aber bisher nicht aus Dschibuti. Dschibuti hat laut WHO auch noch keinen Fall von Corona.

Ob uns Ägypten dann rein lässt? Oder mit Quarantäne? Diese auf dem Boot? Oder wie ich von einem andern Yachtie gelesen habe, der in Israel 14 Tage Quarantäne an Bord machen darf/muss, dann in Israel? Wird Herbert in Port Ghalib aussteigen können? Oder können uns gar Oma und Opa in Ägypten besuchen? Wir werden sehen wie sich alles entwickelt. Wir haben vorerst genug Nahrungsmittel.
Aldivi fährt auch morgen, Polarwind will in ein paar Tagen folgen. Sie werden von einem Bekannten eines Bekannten, der hier wohnt, versorgt. Eine Segelyacht, die heute rein kam, bekam angeblich kein Visum mehr. Die anderen Yachten fahren auch alle heute oder morgen, aber das war bei allen eh vom Wetter her so geplant.

Laut Auswärtigem Amt per Push-Nachricht von heute Abend wird der Flugbetrieb hier bis auf Weiteres ausgesetzt. Wie geht das weiter?

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14. März 2020 / Jutta / kommentieren

Lac du Goubet

       

Schön, wenn zumindest ein Plan aufgeht. Wie geplant sind wir um Mitternacht los und haben die Bucht erfolgreich beim „hohen“ Hochwasser verlassen. Das Hochwasser mittags wäre etwas grenzwertig gewesen für unseren Tiefgang. Dann ging es unter Segeln ja nicht zu schnell zum Eingang „Le petite passe“ des Lac Du Goubet, wo wir gegen 6 Uhr morgens bei Niedrigwasser sein wollten, wo die Strömung dann tatsächlich sehr gering war. Mit der Genua segelten wir durch den Pass und akerten dann unweit davon. Der Wind bließ weiter mit fast 20 Knoten und um bei der Teufelsinsel – L’ile du Diable – am anderen Ende des Sees zu ankern sollte es deutlich ruhiger sein.

Nach Mittag segelten wir dann weiter bis zum Ende des Sees, wo im Winter angeblich oft Walhaie gesehen werden. Leider wollte sich uns keiner zeigen. Der Wind war so günstig, dass wir sogar noch zwischen der Teufelsinsel und der etwas westlich gelegenen Insel durchsegeln konnten. Auf der Teufelsinsel waren sogar ein paar Einheimische zu sehen, die dort wohl in der Höhle hausen. Die Formationen des Ufers sind beeindruckend. Vulkangestein.

Die Herren gehen noch schnorcheln und bewundern die Unterwasserwelt inklusive Schildkröte. Auch das Unterwasserschiff wird noch einmal abschließend gereinigt.

Unsere grundsätzlichen Pläne haben wir dahingehend geändert, dass wir nicht erst am Montag nach Dschibuti zurückkehren, sondern uns schon heute Abend auf den Rückweg machen, damit wir morgen noch in Ruhe ausklarieren und unseren Großeinkauf erledigen können. Es scheint am besten zu sein, wenn wir am Montag morgen schon Richtung Norden, also Suakin in Sudan und weiter nach Ägypten starten. Bis Bab el Mandab müssen wir zwar dann motoren, aber dann haben wir Südwind und kommen damit hoffentlich noch ein gutes Stück nach Norden bevor wir den Wind auf die Schnauze bekommen. Also wird das wieder eine kurze Nacht werden.



13. März 2020 / Jutta / kommentieren

Tauchen in Dschibuti

       

Heute ist ja Freitag der 13., als ein Tag „Zwangspause“ – Segler sind ja bekanntlich abergläubisch.
Das hindert uns aber nicht daran noch einmal ums Eck zu fahren und noch einmal tauchen zu gehen. Ein schöner Tauchgang mit viel lebenden Korallen, auch einiges an Fischen ist unterwegs. Viele viele Feuerfische, auch Rochen mit blauen Flecken am Rücken, ein Manta schwamm über uns hinweg. Schön.

Mittags kam ein kleines Boot längsseits, ein Einheimischer war mit seinem Sohn fischen, aber heute gäbe es keinen Fisch, das Wetter sei zu grob. Es pfeift auch mit um die 20 Knoten. Wir lieben in der Bucht gut geschützt und bekommen nur den Wind ab, aber nicht den dazugehörigen Seegang. Der Einheimische stört sich gar nicht, dass wir vor seinem Haus liegen. Wir seien auch willkommen an Land bei ihm zu wohnen, wenn wir das wollen täten.

Polarwind kam gestern in Dschibuti an. Sonst hören haben wir nur etwas Kontakt zu Aldivi. Sie haben ihre Gelbfieberimpfung erfolgreich nachgeholt. Zum Landgang nutzen sie die Seite des Commercial Ports, da der Fischerhafen immer noch geschlossen sei. Ein anderes Boot streut das Gerücht das liege am Coronavirus, bisher ist er zwar sonst überall rundherum in den Ländern aufgetreten, in Dschibuti und Eritrea noch nicht. Wir vermuten eher, dass das immer noch die Unstimmigkeiten zwischen der Coastguard und dem Fischerhafen sind. Laut anderen Yachties hatten sie das Problem auch schon im Februar. Sehr beruhigend.

Heute nach Mitternacht fahren wir bei Hochwasser über die Barre wieder raus aus der Bucht und werden zum Lac du Goubet segeln. Schön gemütlich, da wir bei Niedrigwasser an dessen Eingang sein wollen, wenn die Strömung am geringsten ist. Zwischendurch soll es mit bis zu 7 Knoten ganz schön ungemütlich sein.

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12. März 2020 / Jutta / kommentieren

Cruisen in Dschibuti

       

Wir hatten im Fischerhafen unsere Marinagebühr für unseren Ankerplatz bis gestern bezahlt, daher wollten wir heute im Morgengrauen verschwunden sein. Mit unserem Biowecker namens Lena ist das auch nicht das große Problem. So gingen wir um kurz nach 6 Uhr Anker auf um quer über die Bucht Richtung dem Norden von Dschibuti zu motoren.
Dort ist noch einmal eine Stadt: Tadjoura, an dem wir kurz vorbei geschaut haben. Etwas östlich davon ist ein kleines Hotel oder auch Resort laut Google Maps mit Liegestühlen am Strand, wo es auch nett aussah zum Tauchen, aber leider haben wir dort keine Ankermöglichkeit gefunden. Eine kleine Bucht ums Eck schaut laut Google Satellite gut aus und wir probieren dort rein zu kommen. Was täten wir ohne die Satellitenbilder? Etwas nach Hochwasser kommen wir über die seichteste Stelle, die wir mit 2,1 Meter messen. Nun liegen wir gut geschützt vor dem Schwell und den Wellen in der Bucht.
Ein paar Hütten stehen am Ufer, auch ein richtiges Haus und einige Schiffchen. Eine Person läuft herum scheint sich aber nicht an uns zu stören.
Hansi, Herbert und Tobias machen sich am Nachmittag noch mit dem Dinghi auf den Weg wieder ums Eck zurück wo es so gut zum Tauchen aussah und machen einen schönen Tauchgang. Die Sicht ist zwar nicht sehr gut, aber die Korallen in einem guten Zustand und auch viele Fische sind zu bestaunen.
Am Ankerplatz besuchten uns ein paar Tauben. Brieftauben? Behaupten zumindest meine Kinder, die im Harry Potter-Fieber sind.
Morgen wollen wir noch hier bleiben, ist ja auch Freitag der 13., und dann werden wir beim Hochwasser am 14. März kurz nach Mitternacht raus gehen und Richtung Lac du Goubet fahren. Das Hochwasser an Mittag ist nicht hoch genug, dass wir damit wieder aus der Bucht kämen 🙂