Artikel von 31. Mai 2020

31. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Doch noch Corona an Bord

       

Kurz vor unserer Abreise nach Griechenland haben wir doch noch einmal Corona an Bord bekommen: 6 Flaschen Corona. Die Produktion in Mexiko wurde wegen dem Corona-Virus gestoppt, in Italien ist es zumindest noch in Massen erhältlich. Ob es sich nun schlechter verkauft und daher im Angebot ist?

Heute ist Pfingstsonntag, der Pfingstmontag ist in Italien kein Feiertag, daher waren wir davon ausgegangen, dass heute ein normaler Sonntag sei. Aber für die Supermärkte nicht. Die letzten Besorgungen wollte ich noch im Famila-Supermarkt erledigen, aber dort waren die Rollos unten obwohl darüber in großen Buchstaben „Domenica aperta“ stand. Super. Dennoch hab ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Lidl nicht einfach zumachen darf – und richtig. Ein letzter Einkauf im italienischen Lidl.

Auch in der Marina war mal wieder viel los am Nachmittag. Die Italiener genießen es nach dem Lockdown wieder raus zu dürfen.

Heute Abend legen wir nach 5 ½ Wochen ab Richtung Griechenland. Eher zurück, als weiter von der Route her. Ob wir in Griechenland in Quarantäne müssen wissen wir noch nicht, das wird dann vor Ort entschieden. Ein anderes Schiff, das am Freitag in Griechenland ankam, muss auch erst einmal in Quarantäne, 14 Tage wurden zunächst genannt, aber mit der Aussicht auf ein vorzeitiges Ende eventuell am 1. Juni. Das Gesetz, dass ausländische Schiffe nicht nach Griechenland einlaufen dürfen läuft heute aus und bislang wurde noch keine Verlängerung veröffentlicht. Hoffen wir das Beste, auch bezüglich der Quarantäne. Allerdings kommen wir aus Italien, wenn auch aus dem kaum betroffenen Süden.

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30. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Tauchen in der kalten Adria

       

Tobias letzter Tauchgang war im Roten Meer. Auch da war das Wasser schon empfindlich kalt, hier in Brindisi dürfte es inzwischen auch schon 17 Grad haben, bei unserer Ankunft vor fünf Wochen waren es noch 15 Grad. Nachts wird es auch immer noch bis 12 Grad kalt. Auf der Alkyone kein Problem, da wir ja heizen können und das auch immer noch jeden Morgen ein bisschen tun, zusammen mit dem Aufheizen des Wassers. Warmes Duschen und Abspülen an Bord. Auch wenn schon Ende Mai ist, so ist das Wetter eher herbstlich. Es stürmt und ist kalt, heute sind dauernd Gewitter um uns herumgezogen. Am Abend sah es toll aus, wie die Hummingbird Wings neben uns vom letzten Sonnenlicht angestrahlt war und der Himmel dahinter stockfinster war. Gestern gab es zu den kühlen Temperaturen passend Käsespätzle, den heutigen letzten vollen Tag in Brindisi haben wir uns noch einmal Pizza schmecken lassen.

Beim Arbeiten gestern an Erics Boot ist ein Schraubenzieher ins Wasser gefallen. Daher durfte Tobias heute wieder mal tauchen. Den Schraubenzieher hatte er auch schnell gefunden und dann wurden noch unsere Propeller vom Schlick befreit und die Logge durchgerubbelt. Vielleicht klappt es ja diesmal, dass wir morgen von Anfang an wieder mal mit einer funktionieren den Logge losfahren.

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29. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

5 Wochen Brindisi

       

So lange wie hier waren wir noch nie während unserer Reise an einem Ort. Zum Glück bietet das Marinagelände ausreichend Auslauf für die Kinder.

Hansi werkelte wieder mal im Motorraum und half Eric auf dessen Schiff einiges klar zu machen. Gleich nach dem Aufstehen waren sie noch einmal zum Autoteileladen gefahren, der gestern Nachmittag schon zu hatte und bevor wir um halb zehn unser Auto zurückgeben mussten.

Beim Einkaufen heute am Nachmittag im am nächsten gelegenen Supermarkt, der immer noch mit dem Rad gut 2,5 Kilometer entfernt ist, durfte ich zunächst nicht in den Laden rein, obwohl keine Schlange davor stand. Es gab keine Plastikhandschuhe mehr am Eingang. Unsere Handschuhe vom Schiff nehme ich inzwischen nicht mehr mit zum Einkaufen, denn diese alleine darf ich nicht anziehen, ich müsste dann einen Einweghandschuh des Geschäftes noch drüber ziehen. Oder eben nicht Handschuh, sondern diese dünnen Plastiktüten mit einer aufgedruckten Hand mit denen man kaum sein Gemüse mit Preiszetteln bekleben kann. Bin ich froh, wenn wenigstens die Handschuhe wegfallen.

Am Sonntag wollen wir nach Griechenland aufbrechen. Hoffentlich endgültig. Ab 1. Juni dürfen angeblich ausländische Schiffe wieder nach Griechenland einreisen. Noch einmal wollen wir unsere Abreise von Brindisi nicht aufschieben. Aber die Alternative die Adria hoch zu fahren, wenn Griechenland weiterhin nicht auf macht, haben wir inzwischen sehr weit hinten angestellt. Erstens schaut es immer mehr so aus, als ob Griechenland bald wirklich für Touristen aufmacht und Johannes hat für Ende August schon Flüge für seinen Törn ab Kalamata gebucht.

28. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Wer will fleißige Kinder sehen…

       

Leider kommt es viel zu selten vor, dass die Kinder eifrig mithelfen, freiwillig noch viel seltener. Aber heute mussten alle mithelfen die Fliegengitter und Luken zu putzen. Bisher hatten wir die Gitter nur immer wieder versucht abzusaugen, aber Dank der IKEA-Wäschekörbe, die wir auch gern als Badewanne für Lena missbrauchen, konnten wir die Luken und Gitter von oben richtig abwaschen. Was da für eine Brühe runterging. Seit dem Roten Meer waren sie eher rot, nun sind sie blendend weiß. So sauber waren sie seit Jahren nicht mehr.

Hansi und Erich klapperten noch Baumärkte, Supermarkt und Autozubehörgeschäfte ab um einige Ersatzteile zu besorgen. Lena begleitete sie ganz brav. Inzwischen sind die Maßnahmen in Italien nicht mehr so streng, man darf auch mit Begleitperson in die Geschäfte. In die Eisdiele oder in das Marinabüro darf man nach wie vor nur alleine eintreten, Maske nicht zu vergessen. Zum Glück hatte Hansi schon zig Masken in seinen Medizinkoffern so dass wir keinen Mangel haben. So oft wie wir sie irgendwohin mitnehmen und in den Hosentaschen rumtragen zerfleddern die recht schnell.

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27. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Ausflug nach Lecce und Otranto

       

Nachdem das Liefern des Mietwagens in die Marina beim letzten Mal so gut geklappt hatte haben wir uns für heute noch einmal zwei kleine Fiats liefern lassen. Zunächst fuhren wir Richtung Süden nach Lecce und waren überrascht, dass diese kleine Stadt so voller Leben ist. Die Basilika Santa Croce und die Kathedrale sowie ein römisches Theater konnten wir dort besuchen. Viele Leute waren unterwegs, erstaunlich viele Passanten trugen hier Masken, alle Geschäfte waren offen – Leben pur.

Im Anschluss ging es wieder zum Meer. Segler sind schon ein komisches Volk. Selbst wenn sie das Wasser dauernd um sich haben erfreuen sie sich stets am Anblick des Meeres. Die sogenannte Cave of Poetry hat ihren Namen wirklich verdient. Der Wind pfiff auch heute noch und so war das Wasser in der Höhle recht unruhig und wurde von den Wellen aufgewühlt.

Otranto war dann das absolute Gegenteil zu Lecce: Wie ausgestorben wirkte es. Der Ort lebt offenbar fast nur vom Tourismus und ohne diesen sind alle Geschäfte und Lokale geschlossen. Wann in Jahren ohne Corona die Saison beginnt? Uns war es auch zu kalt und die Lust auf das eigentlich geplante Eis war uns ziemlich vergangen, was auch gut war, da wir eh nirgendwo eines hätten kaufen können.

Auf dem Rückweg nutzten wir noch die Vorteile des Autos und kauften endlich neue Schuhe für die Kinder und besorgten wieder mal Lebensmittel. Ein Auto geben wir morgen zurück, das Zweite behalten wir um morgen noch einmal in Ruhe einkaufen zu gehen. Der Puerto Touristico ist ziemlich ab vom Schuss. Zu Fuß ist nur ein Obstladen erreichbar und im Hochsommer hat sicher der Laden in der Marina geöffnet. Wir fahren nun am Sonntag oder Montag nach Griechenland, angeblich dürfen wir ab 1. Juni kommen.

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26. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Schon wieder weht es

       

Es ist kaum zu glauben, aber der Wind will einfach nicht nachlassen, das Wetter nicht auf Sommer umstellen. Der Nordwind ist kalt. Am Wochenende war das Wetter zum ersten Mal sommerlich hier, was die Italiener natürlich noch vermehrt aus dem Haus und in die Stadt und Marina gelockt hat. Heute ist man nur herumgelaufen, wenn man unbedingt musste.

Erics Mooring mussten wir nochmal dichter nehmen und die Achterleinen anders befestigen, da seine Leine bereits am Durchscheuern war. Alles was sich hier im Wasser befindet wird von Miesmuscheln besiedelt. Eine richtige Muschelzucht kann man hier starten. So schauen auch die Moorings aus und ohne Handschuhe schneidet man sich die Finger auf. Von Francesco bekamen wir auch den Tipp die Muscheln als Köder zum Angeln zu verwenden. Wir sind halt nur keine Angler 🙂 Unser Unterwasserschiff ist sicher auch schon eine Muschelzucht. Das Wasser im Hafen ist sehr sauber, obwohl gegenüber der große Hafen ist mit Fähre und Verladeterminal. Selbst Delfine und Buckelwale kommen herein und drehen ihre Runden. Sehr schön zu beobachten. So nah am Ufer hab ich sie noch nie gesehen!

25. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

An Bord gibt es immer was zu tun

       

Lena findet es natürlich toll, wenn an Bord was gearbeitet wird. Alle möglichen Kisten stehen rum und man kann wunderbar darin rumkruschen. Leider ist das Vergnügen meist nur auf ihrer Seite.

Hansi hat den halben Tag im Motorraum verbracht und dort an der Kühlung des Generators rumgeschraut. Mittags wollten Tobias und Hansi dann mal schnell die Kugeln der Spirolle austauschen. Leider waren alle Kugeln des Kugellagers dem UV-Licht zum Opfer gefallen. Einige neue Kugeln sind an Bord, aber nicht genug um alle zu ersetzen. Und wie immer dauern alle Projekte länger als gedacht, wann dann noch dies und jenes dazu und dazwischen kommt. So vergehen die Tage in Brindisi doch relativ schnell.

Ab heute dürfen Sportboote, die schon in Griechenland sind, den Hafen verlassen und sich frei bewegen. Derzeit planen wir am Donnerstag nach Levkas zu segeln.

24. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Dolce Vita

       

Die Italiener wissen zu leben. Warum sonst reisen die Deutschen gerne im Urlaub hierher oder lieben dessen Küche so sehr.
Corona hat gerade in Norditalien voll zugeschlagen, der Süden wurde ziemlich verschont. Während des sechswöchigen kompletten Lockdowns durften die Kinder generell nicht aus dem Haus gehen, nur Lebensmittelläden und wenige andere durften öffnen und auch nicht alle Warengruppen verkaufen. Essen durfte man nur nach Hause liefern lassen, abholen auch erst mit den ersten Lockerungen.

In den Geschäften muss man noch Mund-Nasen-Schutz und Handschuhe tragen und zudem auf den hier geltenden Mindestabstand von einem Meter achten. Im Freien werden die Italiener von Tag zu Tag relaxter. Einige tragen auch beim Spazierengehen eine Maske. Die Meisten aber tragen ihre Maske dekorativ unter dem Kinn.

Seit letztem Montag sind Restaurants unter bestimmten Auflagen geöffnet. Man liest und hört von Mindestabständen etc. Es ist im Prinzip auch jedes Geschäft geöffnet. Schaut man sich um, dann sind noch immer die Hälfte der Geschäfte geschlossen. Aber auf den Straßen tummeln sich inzwischen die Menschen. Die Italiener genießen die Freiheit an die Luft zu gehen. In der Marina war es heute sogar so voll, dass sie das Einfahrtstor geschlossen haben. Die Eisdiele freut sich über die zahlreichen Kunden und auch das Restaurant bedient eifrig auf der Terrasse. Masken sieht man wenige.

23. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Erstes Eis in der Marina

       

Lange ersehnt, so ist es nun endlich soweit, dass die Eisdiele in der Marina auch geöffnet hat. Nicht nur wir freuen uns und genießen die ersten Portionen des wirklich guten italienischen Eises. Die Kinder genießen weiter die Freiheiten des Marinageländes. Es ist zwar schön hier, langsam wird es aber doch langweilig. So lange hatten wir nicht geplant zu bleiben.

Wir warten ab was sich die nächsten Tage so ergibt. Vom Wetter her würden wir gerne Ende der Woche nach Griechenland fahren. Wir hören laufend Neues aus bzw. über Griechenland. Mal heißt es wir dürften ab 1. Juni kommen, dann wieder erst im Juli, oder Mitte Juni oder 25. Mai. Ziemlich verwirrend alles und offenbar auch für die Griechen selbst nicht so einfach zu durchblicken. Wait and see…

22. Mai 2020 / Jutta / kommentieren

Tobias feiert in Bari Geburtstag

       

Mit einer obligatorischen Bananenrollade beglückwünschten wir Tobias zu seinem 15. Geburtstag. Wenn man sich die Bilder zu unserer Abreise anschaut, dann merkt man erst wie sehr er sich verändert hat. Es geht so schnell.

Mit unseren Mietwagen machten wir uns heute in Richtung Norden auf. Erster Halt war Polignano a Mare, ein wirklich sehr hübsches Städtchen. Sehr schön hergerichtet, alles schaut frisch renoviert aus. Absolut einen Zwischenstop wert. Anschließend ging es weiter nach Bari. Hansi war erst vor 5 Jahren einige Tage dort im Hafen gelegen, kostenlos zwar, aber im Gegensatz zu unserem Liegeplatz in Brindisi weitaus ungeschützter. Dort hätten wir bei dem aktuellen immer noch Frühjahrswetter keine Freude gehabt.

Die Basilika San Nicola war bei unserem Eintreffen geschlossen, aber beim Eisessen erfuhren wir, dass wir um 16 Uhr auch das Innere bewundern dürfen. Einen Spaziergang später: durch die schöne Altstadt, Besuch des Stadthafens und ausgiebigem Rutschen am Spielplatz durften wir hinein. Selbstverständlich nur mit Maske und immer schön auf Abstand achtend. Pro Sitzreihe in der Basilika durften immer nur eine Person in der Mitte oder an den beiden Enden der Bänke sitzen. Auch die Kinder sollten zu mir Abstand halten, ausgenommen zum Glück Lena. Selbst die weniger kulturinteressierten Kinder fanden es die Warterei wert um das Innere gesehen zu haben. Beeindruckend, was Anfang des letzten Jahrtausends errichtet wurde, vor allem für Amerikaner 🙂

Zurück in Brindisi stocken wir noch einmal unsere Vorräte auf, mit Auto doch viel leichter mal Milch im Dutzend zu kaufen. Seit wir wieder an der sicheren Quelle sind gibt es wieder täglich Kakao für die Mädels. Und am Abend holten wir in der Pizzeria, wo wir schon mehrmals bestellt hatten, die Pizza selbst ab. Restaurants haben leider noch fast alle geschlossen, da sie nur unter vielen Auflagen aufmachen dürften. Unsere Pizzeria hat eh keine Sitzgelegenheiten und nur Pizza zum Mitnehmen.

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