Gestern angekommen in Colonia de Sacramento, habe wir uns gleich in der Nacht auf den Weg gemacht nach Piriapolis, wo die Alkyone (möglichst schnell) einen neuen Unterwasseranstrich bekommen soll. Wie um diese Jahreszeit üblich kommt der Wind aus Osten und wir müssen motoren. Gott sei Dank sind es nur 4-5 Bft, das geht mit unseren Japanischen Freunden im Keller ja recht gut, die Welle ist auch nicht hoch, aber dafür recht kurz 🙁
Die Zeit in Colonia hat unsere Alkyone gut und unbeschadet überstanden, wenn man allerdings die Leinen anschaut, dann hat man das Gefühl, so ganz wohl war ihr (wie übrigens auch den Eignern) an diesem Platz nicht, jedenfalls war der Leinenverschleiß enorm, sieht fast so aus als wollte Alkyone so schnell wie möglich fort von dort. Diesen Gefallen habe wir ihr nun getan, wenngleich Colonia ein hübsches Städtchen ist und wir am Abend noch köstlich und recht günstig beim Asado waren.
es grüßt ab jetzt die „Brasilien-Crew“
Hansi und Gisi mit Werner und Jutta Rehberger
Der argentinische Zoll hatte leider ein Problem damit, dass wir die Alkyone in Buenos Aires „Parken“ wollten, das ginge nicht, mindestens einer der Eigner müsse an Bord bleiben. Nachdem die aber beide mal wieder was arbeiten müssen, blieb nur eines übrig: zurück nach Uruquay. Also fuhr der Skipper Hansi alleine, damit nicht alle Ihre Rückflüge umbuchen müssen, nach Colonia de Sacramento. Dort liegt nun unsere Alkyone gut vertäut an der Pier, die manchmal auch unter Wasser steht :-), und ruht sich ein wenig aus von den Strapazen der lange Reise. Seit Oktober waren das etwas mehr als 10.000 sm durch alle Klimazonen, Alkyone hat auf dieser Reise einmal mehr gezeigt was sie drauf hat und den Crews stets das Gefühl gegeben sicher zu sein.
Weiter geht es dann im Mai mit der Reise nach Brasilien und in die Karibik.
Wir sind jetzt seit 4 Tagen in Port Stanley, Falklandinseln. So ganz allmählich gelingt es hier unsere Alkyone wieder in einen normalen Betriebszustand zurück zu versetzen. Bei den Temperaturen in der Antarktis (Wasser -1° bis -2° C und Luft um 0° C) bildet sich an sehr vielen Stellen Kondenswasser, was nicht nur unkomfortabel ist, sondern auch erstaunlich schnell zu gefährlichen Problemen führen kann. So hatten wir auch in den Hauptschaltern Kondenswasserbildung mit dem Ergebnis, dass sich plötzlich die Maschinen nicht mehr starten ließen, eine bei den extremen Windbedigungen der antarktischen Halbinsel sehr gefährliche Situation. Indem wir versucht haben alle auftretenden Problem immer möglichst sofort zu beseitigen sind wir technisch gut „durchgekommen“, allerdings ist natürlich auch vieles liegen geblieben. Schon vor dem Start in Ushuaia hätte noch einiges an Wartung auf der To-Do-Liste gestanden, aber da hatte die Aussicht auf eine sichere Passage der Drake Strasse ja eine Art Alarmstart generiert. Nun haben wir die Liste allmählich ganz abgearbeitet und können uns mit einem ordentlich gewarteten Schiff auf den nächsten Abschnitt der Reise machen.
Hier in Port Stanley liegen wir ganz brauchbar, wenngleich den Westwind immer mal wieder auf 30kn und mehr auffrischt und das liegen an der Pier wie am Anker recht „sportlich“ gestaltet. Der Patz der Pier ist kostenlos, allerdings müssen wir immer wieder mal weg, wenn er zum Be- und Entladen für die vor Anker liegende Berufsschifffahrt benötigt wird. Die „Installations“ auf den Falkland sind doch sehr provisorisch, aber das ist wohl ein Teil des „Systems“. Neben uns liegt eine 52 Fuss Nautikat aus Grossbritannien und ist ebenfalls kräftig am Schrauben, damit es weitergehen kann, sie will über Sankt Helena direkt zurück nach Europa.
Wir wollen morgen aufbrechen Richtung Rio del la Plata.