1. März 2017 / Alkyone / kommentieren

Unterwegs auf den Straßen Cubas

Unser Port of Entry nach Cuba ist Cienfuegos, Marina Puerto Sol.
Wir werden von super freundlichen Menschen empfangen, Customs, Dock Master und alle anderen Angestellten der Marina sind hilfsbereit und versorgen uns mit Infos zu Restaurants, buchen Taxis und geben die Insidertipps zu Salsabands und der Abendgestaltung weiter („… get a drink, get drunk and enjoy… you ‚re on holiday and it’s Cuba…“).
Die Marina ist international. Hier liegen Franzosen, Schweizer, Deutsche, ein amerikanischer Schoner und das deutsche Schulschiff Johann Smitt, das wir auf den Caymans schon getroffen haben.

Überhaupt fühlen wir uns hier pudelwohl. Wir haben auch nie das Gefühl, irgendwo in Gefahr zu sein. Klar, mit dem Taxifahrer, mit dem fahrenden Händler, kann man handeln. Aber wir treffen auf durchweg ehrliche Menschen. Als wir in der Cubanischen Eishalle (der Kommunismus glänzt: es gibt zwanzig Sorten Eis auf der Karte, aber als wir bestellen wollen, lässt uns die Bedienung mit einem resignierten Blick (die Touris kapieren es einfach wieder nicht) wissen, dass Schokoeis aus ist. Außerdem bestellen wir Kaffee (den gibt es in ganz Cuba scheinbar nicht) und bekommen stattdessen Orangenlimo. Als wir bezahlen und voller Naivität 25CUC auf den Tisch blättern, lässt sie uns wissen, dass die Summe in CUP angegeben war und rechnet und zählt und gibt 21CUC wieder zurück.
In den Elektronikläden lockt eine Sorte Fernseher. Und ein Typ von Waschmaschine. Die Schuhgeschäfte haben etwa drei Modelle und in den Supermärkten sind lange Regalreihen mit ein- und demselben Lebensmittel bestückt.
Dafür gibt es eine Auswahl an Cocktails, bei der wir sehr gut beraten werden („I like very much the Pina Colada“). Mit einem Augenaufschlag, der uns gleich zwei davon bestellen lässt. Am Nachbartisch ist der Lieblingsdrink der Dame Mojito. Den hätten wir auch bestellt.
Auf dem Rückweg zur Marina leisten wir uns einen Rikscha-Battle (Mädels- gegen Männerrikscha) und treiben die Cubaner mit deutschen Tugenden zur Höchsleistung („Rrrapidoo!!!“).

Wir mieten uns ein Taxi nach Trinidad, Weltkulturerbestadt. Sehr hübsch im spanischen Kolonialstil. Aber wir sind nicht die einzigen Touristen. Fast noch interessanter ist die Überlandfahrt, bei der wir das echte Cuba sehen und aus der Traumblase der Marinas gerissen werden. Hier kann man leicht erkennen, dass die überwiegende Mehrheit der Cubaner in ärmeren Verhältnissen lebt. Auch die Berge besuchen wir, El Nicho ist ein Touriwandergebiet mit natürlichen Badebasins und Wasserfällen.
Wir sehen natürlich auch die berühmten alten Autos, Cadillac, VW-Bullies, jegliche Art von zusammen improvisiertem Oldtimer. Und die Schlaglöcher in den Straßen sind so tief, dass die Hühner und Hunde, die überall herumlaufen, sich locker darin verstecken könnten.

Cuba – la isla que baila. In Cienfuegos Straßen liegt der Salsa in der Luft und alle, Kellner, Bardame, Taxifahrer, schwingen im Rhythmus. Bereits mit den Kleinsten wird am Strand getanzt. Kein Wunder also, dass wir nach einem mühsamen Auftakt in die Partynacht (auch Cuba hat einen Roland Kaiser) in einer Salsa-Disco landen und hier von den Cubanern und Cubanerinnen die ersten Salsahüftschwünge hautnah erklärt bekommen.

Heute nacht mussten wir leider aufbrechen. Wir gehen mit einem traurigen Gefühl. Dock Master und seine Leuten laden uns dringend ein, doch wieder zu kommen. Wir laufen Richtung Jamaica und werden vorher noch ein paar Stops in den Jardines de la Reina einlegen.

Auch auf den Cubanischen Wasserstraßen sind die Schlaglöcher tief. Zumindest fühlt es sich jetzt so an, wenn sich die Alkyone gegen Wind und Welle bei 25kn Spitzenwind gegenan kämpft. Ich vermisse jetzt den lockeren Hüftschwung der Cubanischen Salsaladies doppelt. Cuba – wir sehen uns wieder!

AlkyCommunications

P.S.:
Übrigens hatten wir schon wieder einen blinden Passagier. Bernd das Brot. Aber langsam wird es uns zuviel und wir lassen Bernd über die Planke springen. Der Piratencodex gilt eben nur für Piraten und ist auch mehr als eine Empfehlung zu sehen.

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