Das Schiff ist nun eingeräumt, fast alles hat einen Platz gefunden und heute geht es erstmal durch die Schleuse von Morlaix nach Roscoff. Dort wollen wir dann auf das passende Wetter warten um aus dem Englischen Kanal rauszukommen. Die schönen Sommerlagen mit östlichen Winden sind weitgehend vorbei, in der Biskaya gibt es sie noch, aber der Azorenhochkeil liegt mittlerweile so weit südlich, dass bei Hochdrucklage die Windrichtung im Kanal auf West bleibt. So werden es unsere Japaner (die beiden Kubota Diesel) im Keller (so nennen wir den Maschinenraum der Alkyone) richten müssen. Für die Überquerung der Biskaya nächste Woche haben wir gute Chancen bei schwachen bis mäßigen NE-lichen Winden eine schöne Überfahrt unter Segel hinzubekommen.
Das Crewbild in der Schleuse (bei schönstem bretonischen Nieselwetter) zeigt schon eine bisserl andere Crew:
Der „Alte“ (ganz links, das bin ich, der Hansi) ist wirklich schon ganz schön alt (dafür weiß er wie das mit dem Segeln geht :-)), Jutta (in der Mitte, mit unser gemeinsamen Tochter Magdalena am Arm), war es, die auf meinen noch recht wagen Vorschlag, wir könnten doch um die Welt segeln sagte, ja, das machen wir und auf der Stelle mit den Vorbereitungen begann und ihre Kinder (von links nach rechts) Andrea, Anna, Antonia und Tobias. Tobias ist der zweite Offizier an Bord, ihn kann man schon richtig als Mannschaft einsetzen.
Um die Welt zu segeln ist schon immer einer der Lebens-Pläne in meinem Kopf, warum ich mit meiner eigenen Familie, mit meiner lieben Gisi und unseren vier (jetzt schon erwachsenen) Kindern nie eine Weltumsegelung geplant und versucht habe, hat viele Gründe. Wir haben zusammnen viele schöne Seereisen unternommen, sowohl auf unserem ersten Boot, der Briseis, als auch auf der Alkyone, an der mein älterer Sohn Johannes ja auch mitgebaut hat. Er hat auch selbst als Schiffsführer mit seinen Freunden und seinen beiden Schwestern schon große Reisen im Atlantik und auch im Pazifik (die ganze südamerikanische Küste hinauf nach Norden) gefahren, aber zur großen Runde um den Globus kam es nie. Denn nur mit Seefahrerromantik und Südseeträumen alleine klappt es leider nicht. Neben der berufliche Situation gibt es noch viele andere Parameter, die zu beachten sind, damit ein solches Projekt Erfolg haben kann.