Seeleute sind abergläubische Menschen und da gestern Freitag der 13. war sind wir erst nach Mitternacht ausgelaufen – weiter nach Port Klang, dem Hafen von Kuala Lumpur. Leider mussten wir auf unser Radar verzichten, das uns, wie schon einmal in Indonesien, den Dienst versagte. Hoffentlich lässt es sich so einfach wieder anschieben, wie beim letzten Mal.
Es regnete schon den ganzen gestrigen Abend über und hörte auch seit dem Ablegen nicht auf. Die Temperaturen sind dafür äußerst angenehm bei so um die 25 Grad, wenn die Sonne runterbrennen würde wäre es kaum anzuhalten. Wir konnten sogar einen Großteil der Strecke, die doch auch wieder gut 80 Meilen bemisst, segeln, am Schluss sogar fast bis zum Royal Selangor Yacht Club den Fluss Klang hinauf. Vorbei an riesigen Containerterminals und auch an einem Kreuzfahrtschiff. Kuala Lumpur selbst liegt fast 60 Kilometer im Landesinneren von Port Klang aus gesehen, aber näher kommt man von See aus nicht ran.
Der Fluss ist richtig dreckig, auch wenn das Wasser bei unserem Einlaufen gerade auflaufend ist. Gut so, denn es herrschen teils gute 3 Knoten Strömung, in dem Fall jetzt mit uns, gegen uns würde es uns ganz schön ausbremsen. Ach ja, Kuala Lumpur heißt übrigens „Trübe Flussmündung“ – passt zumindest was das schlammige Wasser betrifft. Damals schwammen sicher noch keine Plastikflaschen im Dutzend an einem vorbei. Ein bisschen kennen wir das von Belitung, da schwamm auch alles Mögliche in der Tide auf und ab.
Zunächst sollten wir an einem der beiden Stege mitten im Fluss festmachen, von denen aus man nur mit Dinghi an Land kann, als wir dann aber freundlich fragten und unseren Kinder-Joker zogen durften wir doch direkt an den Schwimmstegen vor dem Yacht Club festmachen, die eigentlich nicht für Gäste vorgesehen sind 🙂 Bei Ankunft ist das Wasser noch relativ niedrig und der Blick unter den Yacht Club schon beeindruckend.
In den Clubanlagen findet am Abend eine große private Feier statt: die Namensgebungsfeier, die stattfindet, wenn das Baby 30 Tage alt ist, ähnlich unserer Taufe. Als wir kurz vorbeischauen werden wir mehrmals aufgefordert uns doch am Buffet zu bedienen. Wir haben aber vorher schon reichlichst gegessen und lehnen dankend ab.
Morgen geht es in die malaysische Hauptstadt – hoffentlich regnet es mal nicht und wir haben so viel Glück wie in Melaka.