Artikel von 3. März 2020

3. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 11. Seetag

       

So lange wie heute mussten wir zum Glück bisher auf unserer Reise noch nie motoren. Kein Wind, oder besser gesagt so gut wie kein Wind. 1-3 Knoten zeigte unsere Windmessanlage an. Stundenlang. Ewig. Fast 150 Meilen, unterbrochen von zwei sehr kläglichen Versuchen doch zu segeln, die nach wenigen Minuten wieder eingestellt wurden. Sogar Eric von der Hummingbird Wings hat uns heute geschrieben, dass er das „Iron Sail“ nun gehisst habe. Gestern noch schrieb er, dass er seine Etmale nicht mehr mitteile: „Too embarrased to tell the daily milage“.
Als wir am Abend doch auf die Segel wechselten surrte es noch eine Weile weiter in unseren Ohren. Hoffen wir mal, dass wir bis Dschibuti ab jetzt einigermaßen Wind haben, im Moment behauptet die Vorhersage, dass uns der Wind gegen Ende dann auch noch einmal verlässt. Inzwischen gehen wir davon aus, dass wir doch erst in der Nacht von Freitag auf Samstag einlaufen.

Wie lange es dann dauert in Dschibuti bis wir einklariert sind müssen wir sehen. Einige Quellen behaupten, dass im muslimischen Dschibuti am Freitag und Samstag nicht viel passiert, andere behaupten, dass es auch schon an einem Freitag klappte mit Einklarieren. Laut dem Red Sea Forum kann man auch etwas dort herumcruisen – wir sind gespannt und hoffen am Sonntag dann mit dem Behördenkram und Einkaufen soweit fertig zu sein. Einkaufen ist tatsächlich wieder ein Thema. In Uligan gab es ja nur ein beschränktes Angebot, Sarah von der Schironn schrieb, dass es in Dschibuti alles gibt. Hoffentlich ist das so, denn unsere Vorräte sind wirklich niedrig. Unsere letzten vier Eier bekamen heute Namen, die letzten 50g Butter werden rationiert. Ein bisschen Kraut, ein paar Kartoffeln, Kürbis und vier Äpfel haben wir noch. Zum Glück hatte Hansi in Uligan noch 6kg Mehl kaufen können, so gibt es wenigstens genügend Brot, Kuchen und Mehlspeisen, Pizza,…. Wir freuen uns wieder auf frisches Obst und Gemüse, auch wenn wir noch lange nicht verhungern.

Am Abend sahen wir einen Schwarm Wale, wahrscheinlich Schweinswale. Leider waren sie zu weit weg und wollten auch nicht näher kommen. Aber es war auch schön sie in der Ferne schwimmen und blasen zu sehen.