Diese Worte kennen wir schon von den kleineren Törns, die wir mit den Kindern gesegelt sind. Vor allem Antonia leidet sehr schnell an Seekrankheit. Und seekrank macht das Segeln ja nun wirklich keinen Spass und Kindern schon gleich zweimal nicht. Wir werden uns also als erstes Projekt auf dieser Reise mit diesem Problem befassen müssen. Als Anhänger der klassischen Schulmedizin halte ich nichts von all dem Hokuspokus-Akupressur-„ich muss nur an Deck bleiben“ Unsinn, vielmehr habe ich mich tief in die Physiologie der Seekrankheit eingearbeitet und versuche schon seit vielen Jahren mit ganz klassischen pharmakologischen und „mechanischen“ Methoden dem Problem zu Leibe zu rücken. So haben wir das auch bei unserem ersten Schlag gestern gemacht.
Von Roscoff nach L’Aber Wrach mit Maschine gegenan Strömung von achtern, Seegang zu Kotzen 🙂 Wer das Revier kennt, weiß wie das aussieht, selbst bei recht moderaten 4-5 Bft
Es hat aber dann doch keiner der See sein Frühstück geopfert. Das bewährte Dimendydrinat (Vomex) rechtzeitig eingenommen (ein bis anderthalb Stunden vor Abfahrt), das ist ganz wichtig(!!!!) haben bei Antonia fast Wunder gewirkt. Sie war recht aufgeweckt, ganz begeistert, dass ihr nicht schlecht wurde und hat auch zu Mittag gegessen. Da Andrea bisher wenig Probleme mit Seekrankheit hatte, hatte sie darauf verzichtet, wurde prompt seekrank und hat dann erst was genommen, mit weitaus schlechterem Ergebnis. (Es war ihr trotzdem noch schlecht, sie wurde sehr müde und gegessen hat sie nichts mehr). Fazit: im Zweifel gleich vor der Abfahrt was nehmen, denn dann ist auch die Nebenwirkung (Müdigkeit) viel geringer. Wer sich dann noch körperlich etwas schont und bequem und entspannt sitzt, der wird wenig Probleme haben. Und bei den längeren Schlägen wird nach ein paar Tagen, das ganze Problem hoffentlich eh vorbei sein.
Jetzt liegen wir hier tief hinten im Fluss vor Bug und Heckanker und warten für die Fahrt nach Brest bis der Wind weniger ist.