6. April 2020 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Suez

       

Um sieben Uhr heute Morgen gingen wir Anker auf um die letzten zehn Meilen bis nach Suez zurückzulegen, wo wir als ETA 9 Uhr angegeben hatten. Das frühe Aufstehen ist hier kein großes Problem. An Bord haben wir die Ägyptische Zeit, das heißt, dass wir dieselbe Uhrzeit haben wir zuhause. Um halb sechs geht die Sonne auf, um halb sieben am Abend ist es schon wieder dunkel. Wir leben eher noch in der Zeitzone von Dschibuti oder der von Griechenland.

Wir bekamen die Anweisung uns in einen von vielen in der Karte verzeichneten Wartebereiche zu begeben, einen Konvoi durchzulassen und dann die Zufahrt zum Kanal zu kreuzen um zu der Marina hier in Suez zu kommen. Dort wird man mit Hilfe des „Marina Man“ Kirkr an zwei Bojen vertäut.

Kirkr, der „Marina Man“ bringt alle Leute an Bord, die wir hier brauchen um weiter zu kommen: den Agenten „Prinz of the Red Sea“, mit dem wir schon länger Kontakt haben, den Arzt, der nur einen Fragebogen ausgefüllt zurück braucht (mit Fragen wie: „Sind auf Ihrer Reise mehr Personen als üblich verstorben?“,…) und unsere Temperatur misst. Wir tragen alle brav Mundschutz, teils die Leute, die uns besuchen auch.
Die Alkyone wird mal wieder vermessen, die Immigration kontrolliert unsere Pässe. Einreisen können wir aber ja nicht, wir brauchen unsere Visa nicht. Die Pässe werden natürlich deshalb auch nicht gestempelt.

Am späten Nachmittag bekommen wir noch unsere Lebensmittellieferung. Nicht alles, was wir bestellt haben wurde geliefert, das war aber ja auch schon klar. Vor allem gibt es kein Bier, damit hatten wir auch gar nicht wirklich gerechnet. Lustig war, dass wir drei Gläser Marmelade bestellt hatten und extra dazugeschrieben hatten „no strawberry“, da die bei uns eigentlich keiner mag. Und was bekamen wir? 3 Gläser Erdbeermarmelade 🙂
Tomaten haben wir nun zum Abwinken, auch ganz viele Auberginen und Zucchini und Kartoffeln. Da musste gleich das geplante Abendessen geändert werden.

Wir werden morgen bereits den Kanal befahren, wenn auch nur bis zum Bittersee, wo die Marina Ismailia liegt. Dort wollen wir bleiben bis wir eine Lösung für das Mittelmeer gefunden haben. Ob Herbert von Ismailia ab nach Hause fliegen kann ist ungewiss. Der Prinz behauptet, dass dies nur von Suez aus gehen würde. Im Moment gibt es aber keine Flüge und wenn wir mehr als 48 Stunden in Suez bleiben wird es richtig teuer. Wir müssten einklarieren, obwohl wir dennoch nicht an Land dürften. Wir können das noch nicht recht glauben. Hoffentlich kann uns die Deutsche Botschaft in Kairo, zu der wir inzwischen einen guten Kontakt haben, weiterhelfen.

Eric haben wir gar nicht mehr in Suez getroffen, der ist heute schon nach Ismailia gefahren. Unser Adwiser kommt morgen auch irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr morgens.

Für 9 Uhr abends wurde ein Besuch der Navi angekündigt. Hansi und Herbert warteten einige Zeit, dann gingen sie doch ins Bett. Um halb zwölf wache ich auf. Kirkr klopft und ruft „Doktor, Doktor“. Die Navi ist da, bespricht sich kurz mit Hansi, der schnell wieder in seine Jeans steigt. Gähn.

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