16. April 2020 / Jutta / kommentieren

Vom Winde verweht

       

Nach unserem gestrigen Abendessen ließen wir unser Dinghi ins Wasser und Tobias und Herbert halfen Eric seinen zweiten Motor wieder klar zu bekommen. Eine Leine hatte sich um die Schraube gewickelt. Ging auch ganz schnell, aber innerhalb dieser wenigen Minuten wurde klar, dass wir nicht da bleiben können. Unsere Ankerkette rutschte in den Böen durch die Bremse der Winsch. Das Ankeraufmanöver war dann auch nicht so einfach. Die Winsch hat ganz schön viel leisten müssen, vor allem auf unserer Reise, dass die Kettennuss ziemlich fertig ist.

Eric und wir machten uns motorend auf Richtung Westen in das etwa 45 Meilen entfernte Kali Limenes. Angeblich ein Port of Entry, im Gegensatz zu Ierapetra. Der Wind legte noch kräftig zu. Auf etwa 36-38 Knoten pendelte sich die Windmessanlage ein, in Böen waren es 45-50 Knoten. Unter Top und Takel, ohne Segel schoben wir schon 30 Grad Lage. Hansi packte seinen Ursuit aus um an Deck arbeiten zu können.

Zwischendurch funkte Eric einen Distress: eine seiner Maschinen war wieder unklar, aber er konnte das dann zum Glück allein lösen.

Am Morgen erreichten wir dann Kali Limenes. Die Port Control funkte uns gleich an, sahen aber die Notwendigkeit eines Aufenthalts wegen des schlechten Wetters. Tagsüber pfiff es weiter mit bis zu 30 Knoten an unserem geschützten Ankerplatz. Einklariert können wir hier auch nicht und Diesel gibt es auch keinen. Im nächsten Hafen?!

Hansi checkt alle Möglichkeiten weiter ab. Wir haben Kontakt zu zwei Marinas auf Sardinien. Aber einen Werftaufenthalt in Preveza würde Hansi bevorzugen. Die Werft würde uns auch rausheben und hätte kein Problem mit uns. Aber ob die Küstenwache uns rein lässt? Laut Gesetz ja.

Wir bekamen den Kontakt von Agia Galini. Wir können morgen dort Diesel und, noch viel wichtiger, Eric Benzin bekommen. Er hat nur noch für etwa 50 Meilen Sprit im Tank. Wahrscheinlich bekommen wir auch Lebensmittel.

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