In der Marina in Brindisi sind noch viele, viele Liegeplätze frei, sieht man ja auch auf den Fotos. Wir sind zwar der äußerste Steg, aber da liegen nur eine Hand voll Boote auf der einen Seite, die andere Seite ist sogar komplett leer, nur Moorings sind verlegt. Drei Schiffe sind derzeit bewohnt, unser Nachbarschiff, Eric am Nachbarsteg und wir. Keine Kinder, keine sonstigen Leute hier. Wenn andere Familien hier wären wäre es wahrscheinlich auch schwierig, da die Kinder offiziell nicht miteinander spielen dürften. Aber einsam sind wir schon irgendwie.
Wenn wir ab dem Verlassen des Suezkanals noch 14 Tage Quarantäne einhalten hätten müssen, dann wäre diese bereits am Sontag vorbei gewesen. Trotzdem können wir auch nicht viel mehr machen als vorher.Inzwischen marschieren wir auf dem Steg entlang, aber auf die Dauer ist das auch langweilig.
Beschweren dürfen wir uns natürlich nicht über unsere Lage, denn den Italienern geht es auch nicht besser. Die Schulen bleiben in Italien bis September geschlossen und für jede Bewegung außer Haus braucht man eine zuvor ausgefüllte Selbsterklärung. Pizza darf man ja auch nicht mal selbst im Restaurant abholen. Nur wer liefern kann bleibt im Geschäft.
Liefern ließen wir uns heute auch noch einmal jede Menge Lebensmittel. 30 Liter Milch, 10 Kilo Mehl, 10 Säfte, 6 Flaschen Wein, 30 Eier, Hackfleisch, Salami und viel Obst und so weiter. Der Fahrer fragte uns, ob wir jetzt nach Deutschland segeln, weil wir alles in so großen Mengen bestellten. Nein, eigentlich nur für eine Woche, mal abgesehen von Milch und Mehl. Die Mädels futtern auch schon richtig viel. Und die 30 Kilo Mehl, die wir in Dschibuti kauften, wo wir schon noch ein bisschen was an Bord auf Lager hatten, und die wir mit weiteren 4 Kilo in Ägypten aufstockten, waren komplett aufgebraucht. Täglich Brot oder Semmeln aus 750g Mehl und dann auch noch täglich einen Kuchen. Das verbraucht einiges.