Schon am Morgen pfiff der Wind über die Marina, zunächst mit um die zwanzig Knoten aus Süden. Meist war es bisher am Morgen noch ruhig und erst gegen Mittag kam der Wind. Als der Wind von Norden kam hatten wir in der Marina auch kaum Wellen, da die Außenpier direkt neben der Marina liegt. Aber nach Süden ist die Marina offen zum großen Hafen von Brindisi, sieht man auf der Karte auch ganz gut. Unsere Pier ist fest und unten drunter sind Gitter angebracht die tatsächlich die Wellen ziemlich gut brechen.
Gegen Mittag legte der Wind zu, stets so um die 38 Knoten, in Böen zeigte unsere Windmessanlage sogar einmal 44 Knoten an. Wir lagen relativ geschützt hinter der festen Pier, Eric am Nachbarsteg hingegen nicht. Er lag weiter außen und an der Südseite des Schwimmstegs. Die Hummingbird Wings und der Steg schwappten auf uns ab, die Fender rutschten durch die Gegend. Andrea wollte nach dem Mittagessen zu Eric rüber, traute sich dann aber nicht über den wackelnden Steg. Während ich einkaufen war rief dann Eric an und bat um Hilfe. Er müsse von dem Steg weg, seine beiden Außenborder seien aber für solch ein Manöver nicht zuverlässig genug.
Eine unserer langen Patagonien-Leinen wurde dann am Steg umgelenkt und per Fendern auf die Reise zum Nachbarsteg geschickt. Hansi half dann auf der Hummingbird Wings mit die so zu befestigen, dass sie bei der Fahrt zu unserer Pier nicht auf die Nachbarschiffe treiben konnte. Tobias kurbelte dann auf unserer großen Winsch langsam und Stück für Stück Erics Boot auf unsere Pier. Bei dem Winddruck von bis zu 44 Knoten nicht so einfach. Beim Gehen auf der Pier musste man schon aufpassen, dass einen eine Bö nicht doch überraschte und ins Wasser drückte. Auf dem Foto schaut es natürlich so aus, als ob alles ruhig wäre. Wo sind da die ganzen Schaumkronen geblieben?
Nun liegt Eric sicher römisch-katholisch neben uns. Die Ausflüge sind ab jetzt kürzer und die Kinder freuen sich ihren Spielpartner nun gleich daneben zu haben. Drecksau ist Erics Lieblingsspiel – a veterinarian game 😉