Gegen Mittag ging es heute weiter nach Dubrovnik. Das Wetter ist für November phänomenal, keine Wolke am Himmel, aber eben auch sehr, sehr ruhig, kein Wind, die Fahrt nach Dubrovnik nur Maschine. Dort klarierten wir ganz brav wieder in die EU ein. Mittlerweile ist Kroatien ja auch im Schengen, so dass wir jetzt bis zu unserem Ziehafen in Lignano nichts mehr mit der Behörde zu tun haben. Selbst die Vignette für Kroatien kann man mittlerweile online kaufen.
Beim Einlaufen in der Abenddämmerung hatten wir dann noch ein interessantes Erlebnis. Die „Wolken“, die auf dem Bild knapp über dem Horizont zu sehen sind, ist die italienische Küste !! diese ist 100sm entfernt !!!!!! die Sicht beträgt also fast 200km.
In der Nacht legte der Wind dann doch auf 5-6 Bft zu aber er drehte auch auf ENE so dass wir direkt auf die Bucht von Kotor anlegen konnten. Gegen morgen wurde es immer ruhiger, bis der Wind ganz einschlief und die letzten Meilen wieder die Motoren liefen. Zunächst legten wir in Tivat an, um in Montenegro (ist ja nicht in der EU) einzuklarieren und auch Diesel zu tanken. Mit einem Preis von 1,34€ der günstigste Preis weit und breit. (mal von Tunesien abgesehen).
danach ging es weiter nach Kotor, dort war ein Rundgang durch die aus venezianischer Zeit stammende Altstadt angesagt. Die Befestigungsanlagen gehen bis hoch hinauf an den steilen Bergwänden, die die gesamte Bucht von Kotor einfassen.
Die Strasse von Otranto hat es ja durchaus in sich, ich weiß nicht wie oft ich sie schon befahren habe, sicher mehr als zwei Duzend Mal. Bei einer so stabilen Hochdrucklage wie aktuell, ist die italienische Seite sehr mühsam: der N Wind kräftig, die Well sehr kurz und die Strömung kommt auch noch von vorne. Daher führte uns der Weg entlang der albanischen Küste, der Nordwind machte ein kurze nächtliche Pause und wir konnten von gestern abend um 22 Uhr bis heute nachmittag gut Strecke nach norden machen. Allerdings von ein paar wenigen Segelmeilen angesehen mit Maschine und gegen ein sehr unangenehme kurze Dünung von vorn. Hatte es doch am Samstag in der Straße von Otranto noch richtig strammen Nord.
Am späten Nachmittag kam dann die vom Wetterbericht versprochene (recht moderate) Bora und es ging (wieder Mal) hart am Wind Richtung NW. Belohnt wurde das ganze dann noch mit einem spektakulären Sonnenuntergang.
Wir besuchen noch das Fort, so sieht das bei Tag aus
und schauen uns die Marina des Korfu Sailing Clubs an, direkt unterhalb des Fort, dort überwintern einigen Yachten, es ist dort recht günstig, für 1200.-€ könnte man dort bis Ende März liegen.
Nach dem Abendessen geht dann los, es ist komplett windstill und laut Wetterbericht macht auch der Nordwind in der Strasse von Otranto Pause. Mal sehen ob das auch stimmt.
Wind ist jetzt erstmal keiner mehr zu finden auf dem Weg in die Adria. Wir legen gegen Mittag ab und laufen nach Korfu und ankern dort südlich des Forts.
Heute ist Grillabend, vor malerischen Kulisse.
Es ist „Sommer“ in Griechenland, keine Wolke am Himmel, an Regen nicht zu denken. Die Themperaturen tagsüber bei 25°. Die Tage allerdings sind kurz und die klaren Nächte richtig kühl. Um wenigsten ein wenig segeln zu können, nutzen wir die Morgen-Thermik der Ionischen Inseln, so von 3 bis 10 Uhr morgens kommt meist eine schöne Brise aus SE. So ist das im Sommer und eben auch bei einer so ausgeprägten Sommerlage im Herbst. Wir starten also um 5 Uhr morgens und können immerhin zwei Drittel der Strecke zur Nisos Paxoi segeln.
Als wir mittags dort ankommen liegt nur eine einzige weiter Segelyacht im rundum geschützten Naturhafen der Insel (Limin Gaios). Bis abend füllt sich der Hafen fast vollständig mit ca. 35 weiteren Yachten, fast alles Charterboote. Viele aus Deustchland, es sind ja Herbstferien.
Die Stimmung in Paxoi läßt sich am besten mit diesem Bild beschreiben
Einfach nur chillig. Paxoi’s Hafenkatzen geht es übrigens ausgezeichnet! (gut genährt uns gesund)
Heute Vormittag hat uns dann der Wind aus der Strasse von Otranto verlassen und wir musste einigen Stunden motoren, bis dann nachmittags die auflandige Thermik des griechischen Festlandlandes uns mit einer leichten Brise von achtern bis vor die Einfahrt in den Amphrakischen Golf brachte. Das erste Mal auf dieser Reise, dass wir überhaupt raumen Wind hatten. Um 20 Uhr Ortzeit waren wir dann an der Stadtpier in Preveza fest, dort war fast alles voll mit Chartenyachten, von denen allerdings nur ein Drittel in Betrieb war. Aber immerhin!!
Eine fließend Deutsch sprechende Griechin kassierte auch gleich die Hafengebühr 12,80 € allerdings für die erste Nacht doppelt! Wobei 25,60 € für ein Schiff mit über 16m nicht zu beanstanden ist. Man liegt zwar am eigenen Anker, aber es gibt sogar Strom und Wasser (was aber extra zu bezahlen ist) und es sind nur ein paar Schritte zu den Restaurants.
Die Straße von Otranto hatte schon die ganze Zeit Nordwind (wie bei Sommerlage üblich) so dass wir schon vor zwei Tage beschlossen hatten erstmal nach Griechenland zu segeln. Entlang der Griechischen und Albanischen Küste kommt man bei der Wetterlage deutlich entspannter in die Adria. Bis etwas östlich von Capo Spartvento mussten wir gestern abend noch motoren, ab dann konnten wir beginnen zu segeln, zunächst (wieder) hart am Wind, aber je weiter wir Richtung Preveza kamen desto mehr drehte der Wind auf NW, allerdings frischte es auch bis fast 6 Bft auf.
Was einen tierischen Besucher, dann doch zu verleitete mal ein Pause bei uns an Bord zu machen.
Schon in der Nacht musste immer wieder mal der Diesel ran, weil es einfach zu langsam ging. Ingesamt sind von Carloforte bis hierher zu den Liparischen Inseln
fast 70% gesegelt. Damit sind wir angesichts der Wetterlage sehr zufrieden.
Die Strasse von Messina erreichten wir nach Sonnenuntergang. Die Durchfahrt ist unspektakulär, man muss sich da ja mittlerweile beim VTS „Messina Traffic“ melden, auch als Yacht, sowohl bei der Einfahrt als auch beim Verlassen der Verkehrstrennungsgebietes. Die Kommunikation war prompt und in bestem Englisch. Wind war keiner, so dass wir bis Capo dell’Armi mit Maschine fahren mussten. An der Stiefelsohle war dann für zwei Stunden ein wenig NW Wind, der reichte aber nur für ein paar Meilen.
Heute morgen haben wir erstmal 40 sm Motor hinter uns gebracht, um etwas voranzukommen. Wir wollen nämlich am Montag abend durch die Strasse von Messina, damit wir Dienstag und Mittwoch einigermaßen gut nach Griechenland kommen. Die Strasse von Otranto, der Eingang in die Adria, nämlich bis Anfang November durch konstante Nordlage nur schwer passierbar.
Wir segeln, zum Teil sehr gemütlich (3-4kn Fahrt) mal auf dem einen, mal auf dem anderen Bug durchs Tyrrhenische Meer und kommen eigentlich ganz gut voran, wenngleich unser Track eher etwas nach einem gejagten Hasen aussieht.