Wir sind gestern am Freitag um 3 Uhr morgens wohlbehalten in Sao Sebastian gelandet, um 9 Uhr haben wir die Lostenstation angefunkt um zu klären wie das mit dem Einklarieren laufen kann. In Sao Sebastian ist das nämlich so, dass auf der Seite wo der Hafen und die Behörden sind, keine Yachtliegeplätze sind und ankern ist verboten. Wir bekamen die Info das am besten mit einen Agenten zu machen. Dieser rief uns auch kurz darauf über Funk und wollte eine Handynummer, die bekam er auch, nur eben ein deutsche, das passte ihm weniger, ob wir nicht ein brasilianisches Handy hätten. So weit so gut, er wollte sich wieder melden, das hat er bis abends nicht getan, obwohl ich ihn noch zweimal von der Lostenstation antelefonieren ließ. Gut, gestern also kein einklarieren. Ich hatte schon mal vorsorglich ins Wetter geschaut, ob wir nicht einfach weiter fahren können zum nächsten Port of Entry. Als es dann in der Nacht kräftig das Wehen anfing und unser Anker slippte, haben wir uns instant auf den Weg gemacht nach Angra dos Reis, wo wir heute mittag ankamen. Alle Mann ins Taxi und zur Policia Federal, doch die hat in Angra dos Reis Samstag und Sonntag geschlossen. Wir genießen also weiter den Status des illegalen Einwanderers, ist ja auch mal ganz nett. Morgen Abend wollen wird dann nach Rio, mal sehn ob wir dort legal werden können 🙂 oder zumindest einen Asylantrag stellen.
Das Wetter ist mittlerweile einigermaßen warm, allerdings regnet es auch sehr viel, was aber besser werden soll.
Viele Grüße von den Illegalen
Heute ist ein „müder“ Tag, die Sonne hat sich keine einziges Mal gezeigt, der Wind ist recht schwach und und unsteht, aber es reicht so grade zum Segeln. Werden heute nacht in Sao Sebastian ankommen, sind schon gespannt auf Brasilien, vor allem auf den Behördensamba beim Einklarieren.
Unser Gast aus der Antarktis Sergej Amundsen jedenfalls gibt sich was die Hutmode anbelangt schon mal brasilianisch (oder was er dafür hält :-)), siehe Foto
Zumindest sagen das unsere Wetterkarten 🙂
Mit den 0,8 Knoten Nordstrom dicht vor der Küste Brasiliens haben wir in Zusammenarbeit mit dem Sturmtief draußen auf dem Südatlatik das 200sm Etmal geknackt und zwar gewaltig, mit 210sm (über Grund) auch auf der Logge stehen über 190 sm. Es scheint fast so, dass Alkyone nichts als weg will, aus diesen kalten südlichen Breiten. Selbst bei Sonnenschein sind es tagsüber nicht mehr als 15 Grad und Nachts wird immer noch kräftig geheizt. Heute mittag hat es komplett aufgeklart, der Wind weht immer noch mit 7 Bft, das Meer hat die braun silbrige Färbung des Südens verloren und stahlt in dunklem grün mit leuchtend weißen Gischtkämmen, noch immer kreisen Albatrosse um die Alkyone, im Winter kommen sie offenbar viel weiter nach Norden. Nachdem wir die 570sm von Punta del Este nach Florianopolis in weniger 3 Tagen durch haben werden, haben wir beschlossen gleich weiter zu segeln und erst in Santos oder Sao Sebastian brasilianischen Boden zu betreten.
Es grüßt Euch eine etwas geschüttelte aber wohlbehaltene Alkyone Crew