Artikel zum Schlagwort "Albatrosse"

17. Mai 2016 / Alkyone / kommentieren

Rauschfahrt in die Wärme

       

Zumindest sagen das unsere Wetterkarten 🙂
Mit den 0,8 Knoten Nordstrom dicht vor der Küste Brasiliens haben wir in Zusammenarbeit mit dem Sturmtief draußen auf dem Südatlatik das 200sm Etmal geknackt und zwar gewaltig, mit 210sm (über Grund) auch auf der Logge stehen über 190 sm. Es scheint fast so, dass Alkyone nichts als weg will, aus diesen kalten südlichen Breiten. Selbst bei Sonnenschein sind es tagsüber nicht mehr als 15 Grad und Nachts wird immer noch kräftig geheizt. Heute mittag hat es komplett aufgeklart, der Wind weht immer noch mit 7 Bft, das Meer hat die braun silbrige Färbung des Südens verloren und stahlt in dunklem grün mit leuchtend weißen Gischtkämmen, noch immer kreisen Albatrosse um die Alkyone, im Winter kommen sie offenbar viel weiter nach Norden. Nachdem wir die 570sm von Punta del Este nach Florianopolis in weniger 3 Tagen durch haben werden, haben wir beschlossen gleich weiter zu segeln und erst in Santos oder Sao Sebastian brasilianischen Boden zu betreten.
Es grüßt Euch eine etwas geschüttelte aber wohlbehaltene Alkyone Crew

20. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

Atmberaubender Sonnenuntergang

       

187 nm to go
Wind: 15 kn aus NO
COG: 000°, SOG: 4,0 kn
Wassertemperatur: 21,6°, Außentemperatur: 20,0°C
Luftdruck: 1015,3 hPa
Besegelung: underway using engine, Groß ohne Reff

Die kulinarische Verwöhnung lässt nicht nach:

  • Frühstück: French-Toast
  • Lunch-Snack: Melone mit Schinken + Brot und Käse
  • Dinner: Brokkolisuppe + Mousaca + Rotwein + zum Nachtisch eine sehr spezielle Fertigmischung aus Falkland inkl. Götterspeise, Vanillepudding und Streusel ala Hansi goes shopping without his glasses 😀

Anders als erwartet konnten wir die ganze Nacht segeln und mussten erst kurz vor dem Abendessen mangels Wind und wegen Windrichtung die Maschinen anwerfen. Der Himmel: strahlend blau; die Sonne: warm und freundlich; die Seevögel insbesondere Albatrosse: verlassen uns nicht; das Meer: seltsame Struktur am Abend, sieht aus wie animiert, als würde man durch eine ölige blaue Masse fahren; der Sonnenuntergang: atemberaubend, farbenfroh, intensiv; der Mond auf der anderen Seite des Großsegels: groß, rund, strahlend über dem pink, lila, blauen Horizont; der Sternenhimmel: klar und beleuchtet durch den hellen Mond.

Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl mit der Alkyone auf dem offenen Meer unterwegs zu sein. Man steht an Deck sieht sich um und außenherum ist NICHTS und doch ALLES. Mann kann nicht anders als tief einzuatmen und glücklich zu sein über… nun ja nichts und alles und alles dazwischen…….

Am Montag werden wir voraussichtlich in Piriapolis ankommen und am Mittwoch in Barlovento (Hafen bei Buenos Aires). Am Donnerstag ist Klarschiff angesagt und für Abends haben wir Heiner und Helly zum Thunfischessen eingeladen. Am Freitag um 17:00 gehen die Flüge für Markus und Hansi nach Paris.

Liebe Grüße von zufriedenen Seemännern mit vollen Bäuchen

17. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

Nachrichten aus der Nachtwache

662 nm to go
Wind: 9 kn aus S
COG: 320°, SOG: 4,7 kn
Wassertemperatur: 12,1°, Außentemperatur: 12,9°C
Luftdruck: 996,6 hPa
Besegelung: Rollklüver ausgebaumt, Groß im ersten Reff

Gestern hatten wir mit Wind von vorne zu kämpfen. Dauerhafte (Schräg-)Lage von über 20° macht einfach nicht so viel Spaß…
Da wird vor allem das Kochen zum Kraftakt. Alles braucht 10-mal so viel Kraft und Konzentration als wenn man dasselbe mit festem Boden unter den Füßen tun würde.
Die beiden kardanischen Tische (stehen immer senkrecht egal wie sich das Schiff gerade bewegt) sind da natürlich sehr hilfreich doch bei tückischem Seegang verabschiedet sich auch hier so einiges.
Doch die Sonne schien auch heute auf die Alkyone hinab, was sie dazu veranlasste heute Nachmittag, als die Sonne backbord achteraus (links hinter dem Schiff) stand, Regenbogen zu spucken: Wenn man die Sonne im Rücken hat und in Lee die Gischt spritzt, sieht man jedes mal einen kleinen Regenbogen 🙂
Und auch die Albatrosse begleiten uns immernoch, was uns leider etwas davon abhält zu angeln, da wir Sorge haben, dass sich ein Albatross verhängnissvollerweise an dem ausgebrachten Köder vergreift und zugrunde geht.

Mal wieder ein ganz normaler Tag auf See also…

14. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

erster Tag auf See Richtung Piriapolis

In zwei Stunden haben wir die ersten 24 Stunden geschafft. Es sind noch 900 von 1018 nm.

Nachdem Geli, Jochen und Herbert gestern Mittag vom Taxi abgeholt wurden, habe ich Frank (Captain vom Nachbarschiff Up-Chuck) gefragt,ob ich mir sein Schiff mal von Innen ansehen darf. Nach der kleinen Führung, hat er mich zum Essen eingeladen und so sind wir vier (Frank, Alberto, Euan und ich) abends ins Malvina Hotel zum Dinner gegangen. Das Essen war dort mal wieder sehr gut (vorgestern war die Alkyone-Crew zum Abschiedsessen auch dort). Und wie es sich für die Engländer wohl gehört sind wir davor und danach in einen netten Pub gegangen, quasi direkt am East-Jetty. Um 19:00 war dort total tote Hose aber nach dem Essen drei Stunden später, war der Pub voll mit jungen Leuten und ein DJ hat gute Musik aufgelegt. Das war ein toller Abschluss des Aufenthaltes auf Falkland! Ich habe mit Euan noch getanzt, bis der Pub geschlossen wurde (wie hier üblich um 23:30).

Der erste Tag wieder auf See verlief gut. Die Sonne schien, die Albatrosse sind immernoch sehr zahlreich, ein paar Schauer zogen durch und ein Doppelregenbogen hat sich darauf gezeigt.
Man merkt deutlich den Unterschied zwischen sieben und vier Personen an Bord (im negativen aber auch im positiven Sinne 😉 ).
Tagsüber werden keine Wachen gefahren, Nachts von 2000-0000, 0000-0400 und 0400-0800 von Markus, Saar und mir. Gestern habe ich die 0000-0400 Wache übernommen, heute 2000-0000.
Voraussichtliche Ankunft ist in 8 oder 9 Tagen.

Alles Liebe von Bord

Sinje

6. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

Nachtwache nach schönem Segeltag

       

04:28 Uhr: Ich habe gerade mit Markus Wache: 20kn Wind aus WSW, Autopilot nach Windsteuerung 100° zum Wind, Besegelung: Groß im 3. Reff, gereffte Sturmfock und Sturmklüver, 5,3 kn speed over ground, 025° course over ground, Wassertemperatur: 0,3°C, Außentemperatur: 5.2°C, Innentemperatur: 13°C, Luftdruck 1012,5 hPa

Hier eine kurze Einführung in das Wachsystem:
Wir fahren mit drei Wachen. Wache A: Markus und Sinje, Wache B: Herbert und Jochen, Wache C: Saar und Geli, der Kapitän hat wachfrei bzw. ist immer auf dem Sprung. Von morgens um 06:00 bis abends um 18:00 gibt es drei Wachzeiten a vier Stunden und von 18:00 bis 06:00 gibt es drei Wachzeiten a drei Stunden. Also 0600-1000, 1000-1400, 1400-1800, 1800-2100, 2100-0000, 0000-0300, 0300-0600. Dadurch haben die Wachen A, B, C immer durchwechselnd andere Wachzeiten.

Seit Ushuaia haben wir schon 1390 sm zurückgelegt, davon 400 sm unter Maschine.

Vor 85 Stunden sind wir in Deception Island losgefahren und werden voraussichtlich morgen tagsüber in Port Stanley auf Falkland ankommen. Gestern haben sich nach drei Tagen trübem Wetter schon morgens endlich die ersten Sonnenstrahlen gezeigt. Die Sonne hielt sich fast den ganzen Tag sowie auch der gute Wind und wir wurden von Albatrossen und Dunkelsturmtauchern begleitet. Saar hat sich mal wieder kulinarisch ins Zeug gelegt und uns zum späten Lunch mit Guacamole und Thunfischaufstrich zu unserem liebgewonnenen, selbstgebackenen Brot und zum Dinner mit Meatballs und Kartoffelgratin verwöhnt. So lässt sich’s leben 🙂

Eure Sinje + Crew

P. S. Irgendsoeine blonde VOLLIDIOTIN hat vor lauter Leichtsinn an diesem schönen Segeltag „versehentlich“ den kardanischen Salontisch blockiert! Wenigstens hat es nur den Saft im Schiff verteilt…. Nach der Putzaktion konnten wir dann jedoch vom Boden essen ;-P