Gestern hatten wir jetzt das erste Mal auf der Reise richtige „Nordatlantik“-Bedingungen. Wir erreichten bei frischem Wind das Gebiet in dem tags zuvor der Wind noch bei über 35 Knoten Geschwindigkeit eine hohe See mit über 7 m Wellenhöhe aufgebaut hatte. So sehr gemütlich war es nicht aber es lief dafür sehr flott, die Wellenhöhe hatte schon wieder auf knapp 4 m abgenommen.
Schon seit Tagen ist für morgen ein neues Tief angesagt, das uns für ca. einen halben Tag mit 30 kn Wind (7 Bft) eindecken könnte, je nachdem wie dessen genaue Zugbahn verläuft. So haben wir den Zwischenhocheinfluss heute mit einigen Stunden fast kompletter Windstille genutzt und Alkyone sozusagen „sturmfest“ gemacht. Der große Rollklüver wurde komplett abgebaut und auf dem Achter-Deck gestaut, die Sturmfock (eingereffte Schwerwetterfock) wurde klar gemacht usw. Gerade kam der neue Wetterbericht rein und gibt uns die Hoffnung, dass das ganze Starkwindgebiet doch südlich von uns durchzieht, mal sehen ob’s passt. Richtig übel wird dieses Tief zum Glück sowieso erst wenn es weiterzieht Richtung Azoren, da sind wir dann jedoch ein gutes Stück davon entfernt und nicht mehr betroffen.
Wir haben zu diesem Zeitpunkt bereits die 42 N 50 W, das ist der übliche Ansteuerungspunkt südlich der Grandbank vor Neufundland, passiert und setzen von dort Kurs ENE Richtung Irland ab. Es sind dann noch 1750 sm nach Europa.
Es ist nach wie vor sehr kalt, wenngleich jetzt schon zeitweise ein paar kleine Ausläufer des Golfstroms in unsere Kursbahn züngeln und die Wassertemperatur mal für einige Stunden ansteigen lassen (waren schon mal 14°, jetzt sind’s aber schon wieder nur noch 9°). So richtig wärmer (nicht warm!!) wird’s aber erst in paar Tagen.
Crew und Schiff geht es bestens
Hansi & Werner