Nach dem gestrigen Regentag wollten wir heute unbedingt wieder raus und wenigstens die kleine Wanderung nach Las Tijeritas machen. Nach einem ergiebigen Regenschauer am Morgen ist es auch den restlichen Tag über trocken geblieben. Zum Glück versteckte sich später die Sonne hinter ein paar Wolken, sonst wären wir noch mehr ins Schwitzen gekommen.
Am Vormittag wurde uns noch unser Benzinkanister für das Beiboot, den wir gestern zum Büro des Agenten bringen durften, von einem Taxi inkl. einem Aufpasser vom Nationalpark gebracht. Dafür brauchten wir kein „Fuel-Permit“, nur für das Betanken des großen Schiffes mit Diesel. Dafür wären auch $50 fällig gewesen.
Auf dem Weg zum Anleger mit einem der Taxiboote bewunderten wir noch die große Anzahl an Fregattvögeln und Pelikanen, die um ein Fischerboot kreisten. Ein Fregattvogel fand uns wohl nicht so toll und setzte zum Glück nur eine kleine Scheißeportion direkt in Hansis Gesicht ab. Scheint nicht gut zu schmecken 🙂
Zunächst beglichen wir endlich den zweiten Teil der Gebühren bei unserem Agenten und kauften noch in der Bäckerei ein.
Nächster Anlaufpunkt war das Centro de Interpretacion, das die nicht gerade rühmliche Geschichte Galapagos in einer nett gemachten Ausstellung grafisch aufzeigt. Demnach wurden die Inseln nach den Walfängern als Strafkolonien benutzt, Piraten fühlten sich hier sicher und auch in den Weltkriegen spielten die Inseln eine Rolle. Natürlich wurde auch auf die Evolutionstheorie von Charles Darwin eingegangen. Da wir aber auf Santa Cruz noch vorhaben die Charles Darwin Station zu besuchen, haben wir uns hiermit jetzt noch nicht intensiv auseinander gesetzt.
Weiter ging es einen sehr nett angelegten Wanderweg, alles mit schön gesägten Lavasteinen gepflastert, bis zum Aussichtspunkt Las Tijeritas. Die angepriesene große Fregattvogelkolonie hat sich uns nicht zeigen wollen. Wahrscheinlich hatten wir sie zuvor zu sehr verwünscht. Der Ausblick war recht schön und wir beobachteten anschließend am unterhalb gelegenen Badeplatz einige Schnorchler mit drei Seelöwen beim Schwimmen. Wir wollen die nächsten Tage noch einmal herkommen mit unserer Schnorchelausrüstung. Am Playa Punta Carola schlief ein kleiner Seelöwe mitten am Strand, er sah aus wie tot, aber gelegentlich drehte er sich um von allen Seiten von der Sonne durchgebraten zu werden. Einige Meerechsen krochen am Strand herum und einer konnten wir auch zuschauen, wie sie sich langsam ins Wasser begab. Die Familie des kanadischen Nachbarkats, die wir schon in Panama gesehen hatten.
Für Lena war der Strand der erste Kontakt mit Sand zum Spielen. Schmeckte wohl auch lecker.
Ziemlich müde kehrten wir zurück zum Anleger und ließen uns wieder zum Schiff fahren. An den Anlegern arbeitet jeweils ein Herr, mit Besen bewaffnet, der die Seelöwen soweit vertreibt, dass die Leute wenigstens ein- und aussteigen können.