Artikel zum Schlagwort "Robben"

3. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

Good by Ice

       

Wenn sich nicht alle Wetterberichte täuschen, haben wir das Glück gehabt, den pefekten Absprungzeitpunkt zum Überqueren der Drakestrasse zu finden. Wir sind gestern abend los und motoren seither (mit einer kleinen Segelunterbrechung) auf ein Tief zu, welches gerade durch die Drake Strasse zieht. Weit genug weg um nur die Dünung und nicht auch den dazugehörigen Nordwind abzubekommen. Hinter diesem Tief bildet sich eine stabile SW Lage aus mit mäßig bis frischen Winden (5-8 Bft) die uns auf halbraumen Kurs bis nach Port Stanley (Falkland Inseln) tragen sollten. Wir haben die Antarktis zwar etwas vor der geplanten Zeit verlassen, aber die langfristigen Wetterberichte ließen uns keine Wahl. Und ehrlich gesagt haben wir genug Eisberge Pinguine und Robben gesehen und Decepcion Island ist zwar sehr beeindrucken, aber letzlich doch nur Vulkanasche und das wars dann. Die South Shetland Inseln haben uns mit Fallböen, fliegendem Wasser am Ankerplatz und Eisregen den Abschied auch nicht gerade schwer gemacht.
Viele Grüsse von der ganzen Alkyone Crew

2. Februar 2016 / Alkyone / kommentieren

Spanische Station auf Deception Island

       

Nachdem wir gestern morgen um 6:30 die Bucht von Deception Island erreicht haben hat die Crew erstmal wieder etwas Schlaf nachgeholt. Das war hier sehr einfach, da der Grund hauptsächlich aus schwarzem Vulkansand besteht, in dem der Anker natürlich sehr gut hält. Dieser Sand bedeckt auch fast die ganze Insel. Wir lagen direkt vor der sehr farbenfrohen spanischen Forschungsstation, also haben wir beschlossen dort auch mal vorbei zu schauen. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Die Station ist von Dezember bis März mit momentan 13 Wissenschaftlern (im Moment aus Spanien, Portugal und Chile) und 17 Armeeangehörigen besetzt. Diese sind vor allem für den Betrieb der Station und die Sicherheit und Unterstützung der Wissenschaftler verantwortlich. Einer der Soldaten hat uns fast die ganze Station gezeigt, inklusive Schlafabteilung, Iglus, in denen die Wissenschaftler schlafen, Wohnzimmer, Kücke, Waschküche, Kühlkontainer, Werkstatt, Antennen und Sateliten und Fitnessraum. Danach wurden wir eingeladen es uns im Wohn- und Esszimmer gemütlich zu machen und vom Appetiser (der aus wirklich vorzüglichen Spanischen Tappas bestand) vor dem Lunch zu probieren. Währenddessen haben wir uns unter anderem mit dem Chef der Station und dem Stationsarzt unterhalten.
Leider ist Geli gestern im Seegang in der Pantry, nasser Boden :-(, gestürzt und hat sich den Rücken und das linke Handgelenk stark geprellt. Daher hat Hansi ein Date mit ihr und dem Arzt für nach dem Lunch ausgemacht und ich eines mit einem der sieben Biologen, der uns noch den Container mit der Tauchausrüstung und die Labore zeigen wollte. Am Lunch haben wir nicht teilgenommen, sind aber danach wieder zu fünft rüber gefahren um Gelis Arm mit einer professionellen Schiene auszustatten und die Biologie-Führung zu machen. Die Biologen tauchen fast jeden Tag, wenn das Wetter es zulässt. Die arbeiten u. a. mit Seesternen, Seeigeln, Nacktschnecken, Schwämmen, Würmern, Fischen, Krill, etc. Es werden regelmäßig gefrorene Proben nach Barcelona geschickt und dort analysiert. Wir durften einen Blick in das „Nasslabor“ werfen, wo die Lebewesen aufbewahrt werden, in das Labor, wo das Futter und andere Dinge für die wissenschafliche Arbeit mit den Organismen vorbereitet werden und auch in das Labor des Veterinärmediziners, der sich vor allem um die Gesundheit der Stationsbesatzung kümmert. Juan hat uns auch das kleine aber sehr gemütliche Iglu gezeigt, in dem er mit drei anderen Biologen für drei Monate wohnt, wenn sie nicht gerade einen mehrtägigen Ausflug mit einem Forschungsschiff zu anderen interessanten Tauchplätzen machen.

Nach diesem sehr ineressanten Ausflug haben wir die Alkyone nochmal in eine andere Bucht innerhalb Deception Island-Bucht verlegt. Hier liegen wir unter Anker und mit zwei Landleinen und haben mal wieder das leckere argentinische Rindfleisch gegrillt. Wahrscheinlich werden wir am morgen Morgen um 6:00 hier starten und dann durch die Drakestraße nach Falkland segeln. Bis dahin werden wir hier hoffenlich noch die Pinguin und Robbenkolonie besuchen.
Wir sind jetzt seit 17 Tagen auf See und haben immer noch frisches Obst und Gemüse. Und auch von allen anderen Lebensmitteln haben wir noch Vorrat. Ein paar Dinge werden langsam knapp aber das ist sehr viel später als wir gedacht hätten. Die Bunkermisson in Ushuaia war also durchaus erfolgreich.

Alles Liebe von einer motivierten und glücklichen Crew eure Kehlstreifpinguine

Heute Morgen slippte, wie sollte es anders sein, um 7:30 der Anker und es ist nun Niedrigwasser (1,6m unterm Bug). Immerhin mal wieder ohne Schollen, starteten wir die morgendliche Action und brachten noch eine dritte Landleine und einen zweiten Anker aus. Gerade weht es mit 30 kn in den Böen aber wegwehen kann uns jetzt nichts mehr.

23. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Erster Landgang

       

Gestern am „Segelpausentag“ konnten wir uns gut erholen. Saar und Markus sind mit dem Dinghi zum Gletscher gefahren, um Eis für den Whisky on the Rocks zu holen. Hansi hat seine ersten Drohnenflüge hier unten gewagt und konnte tolle Aufnahmen der Alkyone und der umgebenden Bucht von oben machen. Zum Abendessen gab es leckeres argentinisches Rindersteak mit Ofenkartoffeln und Salat. Und zum Abschluss des Tages haben wir noch bis Mitternacht Karten gespielt. Wir haben unser Zeitgefühl ziemlich verloren, da es ja nur zwischen null und drei Uhr nachts etwas dunkler wird.
Nach den Pancakes heute Morgen haben sich Saar, Jochen, Geli und ich auf das Festland gewagt, wo wir vorher schon sich bewegende schwarze Punkte gesehen haben. Diese Punkte haben sich als vier Weddellrobben herausgestellt. Außerdem haben wir eine Kolonie von 55 Südlichen See-Elefanten und fünf Eselspinguine gesehen. Auf dem Rückweg musste eine Drohnen-Rettungsaktion durchgeführt werden, da ihr der Strom ausging und sie daher im Wasser gelandet ist. Im Moment liegen wir noch in der Walker Bay doch wir werden gleich den Anker lichten und Richtung Port Lockroy segeln bzw. motoren. Da sich in der Gerlache Strait gerade so viel Eis befindet, dass wir sie nicht befahren möchten, werden wir den Weg außen an den Inseln vorbei nehmen. Die geplante Ankunftszeit ist in 36 Stunden also am Montag um 6:00. Um 10:00 haben wir eine Verabredung mit Bob Farrell, von der Palmer Station, der uns dort eine Führung geben wird.
Wir sind schon sehr gespannt und halten euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße Sinje