Der Besuch in der ukrainischen Vernadsky-Station war ein voller Erfolg. Die Station existiert seit 1953 und war bis 1996 unter dem Namen Faraday-Station ein britischer Stützpunkt. Zuerst haben wir von Sascha eine ausführliche Führung bekommen und einen Einblick in die verschiedenen Büros etc. erhalten. Im Moment sind 17 Männer auf der Station, davon sind 12 über den Winter geblieben. Die Station wird, im Gegensatz zur Palmer-Station, nur ein mal im Jahr im April versorgt. Mit dem Versorgungsschiff kommt auch die neue Besatzung auf die Station und die Vorherige macht sich nach einem ganzen Jahr im Eis wieder auf den Heimweg. Nach der Führung ging es in den ersten Stock in die berühmte Faraday-Bar, wo sich auch der Souvenirshop mit vielen selbstgemachten Sachen der Wissenschaftler befindet. Bedauerlicherweise hatten die Ukrainer nur noch Wein da, also haben wir kurzerhand eine Flasche Whisky, den noch übrigen Blaubeerkuchen und unser gehäkeltes Maskottchen Sir Alfred Shackelton vom Schiff geholt und der Station geschenkt. Als Gegenleistung bekamen wir den Pinguin Sergey Amundsen und ein selbstgebackenes Brot. Der Abend war sehr schön und unterhaltsam. Der Beauftragte für Technik und Wartung und Bogdan haben Gitarre gespielt und dazu gesungen und wir haben gemeinsam Whisky, Wein und Tee getrunken und Kuchen gegesen.
Heute Morgen ist eine sehr große Eisscholle auf uns drauf getrieben und hat das Dinghi eingeklemmt, daher gab es um 6:00 die erste Aktion und wir konnten schon um 7 frühstücken. Hansi hat noch ein paar Flaschen Spituosen, den wir nicht so drinden benötigen, bei der Station vorbei gebracht, worüber sie sich wahnsinnig gefreut haben. Dann sind wir losgefahren durch die Bismarck-Straße nach Port Lockroy leider nur unter Maschine. Hier gibt es eine ehemalige britische Forschungsstation, die nun als Museum genutzt wird und den Stand der Station von 1962 repräsentiert. Es wird von 4 Personen nur während des Sommers betreut. Im Rahmen dieses Museums gibt es auch einen Souvenirshop und eine Poststation. Außer uns liegen noch die Yacht Ocean Tramp und eine Kreuzfahrtschiff in der Bucht.
Morgen werden wir durch das Museum geführt und ein paar Postkarten losschicken.
Alles Liebe Sinje
Nachdem wir gestern Abend im 70% eisbedeckten Port Arthur vor Anker gegangen sind, haben wir heute bei Kaiserwetter zunächst die Palmer Station besichtigt und sind dann von dort im Eisbergslalom durch die Lemaire Strasse weiter nach Süden zu den Argentin Island. Das Berg- und Eispanorama im strahlenden Sonnenschein war schlicht atemberaubend. Leider hatte am Nachmittag unsere Drohne eine heftigen Zusammenstroß mit einem Eisberggipfel, was sie leider soweit beschägtete, dass nicht mehr schwamm sondern im eiskalten Wasser versank. Glücklichweise nicht auf den Grund sondern nur 7 Meter tief auf den Sockel des Eisberges, von wo sie im Rahmen eines SAR Tauchgangs des Käptens wieder geborgen wurde, einschließlich der Kamera und der Bilder. Jetzt Ankern wir vor der Vernadsky Station und wärmen uns mit einer heissen Suppe.
Grüsse von 65° südlicher Breite
Mit einem flotten Ritt (8 Bft raumer Kurs) im Slalom zwischen den unzähligen Eisbergen hindurch sind wir nun 6 Stunden eher als geplant an der Bismarkstrasse angekommen und werden von hieraus nach Arthur Habour einsteuern. (noch 12 sm)
Mittlerweile ist das Wetter wieder ruhig und die Pinguine sehen uns wahrscheinlich mit einem Lächeln zu.
In Arthur Habour haben wir für morgen 10 Uhr ein Date für eine Besichtigung der amerikanischen Palmer Station.
Viele Grüsse aus dem eisigen Süden
Gestern am „Segelpausentag“ konnten wir uns gut erholen. Saar und Markus sind mit dem Dinghi zum Gletscher gefahren, um Eis für den Whisky on the Rocks zu holen. Hansi hat seine ersten Drohnenflüge hier unten gewagt und konnte tolle Aufnahmen der Alkyone und der umgebenden Bucht von oben machen. Zum Abendessen gab es leckeres argentinisches Rindersteak mit Ofenkartoffeln und Salat. Und zum Abschluss des Tages haben wir noch bis Mitternacht Karten gespielt. Wir haben unser Zeitgefühl ziemlich verloren, da es ja nur zwischen null und drei Uhr nachts etwas dunkler wird.
Nach den Pancakes heute Morgen haben sich Saar, Jochen, Geli und ich auf das Festland gewagt, wo wir vorher schon sich bewegende schwarze Punkte gesehen haben. Diese Punkte haben sich als vier Weddellrobben herausgestellt. Außerdem haben wir eine Kolonie von 55 Südlichen See-Elefanten und fünf Eselspinguine gesehen. Auf dem Rückweg musste eine Drohnen-Rettungsaktion durchgeführt werden, da ihr der Strom ausging und sie daher im Wasser gelandet ist. Im Moment liegen wir noch in der Walker Bay doch wir werden gleich den Anker lichten und Richtung Port Lockroy segeln bzw. motoren. Da sich in der Gerlache Strait gerade so viel Eis befindet, dass wir sie nicht befahren möchten, werden wir den Weg außen an den Inseln vorbei nehmen. Die geplante Ankunftszeit ist in 36 Stunden also am Montag um 6:00. Um 10:00 haben wir eine Verabredung mit Bob Farrell, von der Palmer Station, der uns dort eine Führung geben wird.
Wir sind schon sehr gespannt und halten euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße Sinje