Der Ankerplatz war uns dann nachts bei 6 Beaufort doch zu ungemütlich und auch zu unsicher. Wir hatten anscheinend auch zu nah an Land geankert, denn beim Ankern hatten wir etwa 9m unterm Kiel, nach der Winddrehung waren es nur noch 1,9m am Heck und das bei etwa 80cm Windsee. So beschlossen wir unsere Nachtfahrfähigkeit mal wieder unter Beweis zu stellen. Um vier Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zurück nach Rikitea. Größtenteils konnten wir unseren alten Track vom Herfahren nutzen, dann das Fahrwasser. Hier liegen zwischen den Inseln überall Bojen, wirklich überall, teils in Ketten von 20 nebeneinander, teils nur Doppelbojen, besonders angenehm, wenn man da einfädelt…. Bevorzugte Farben sind übrigens schwarz und blau, andere gibt es auch, ja, und sie liegen teils sogar im Fahrwasser und auch bei 60 Metern Tiefe. Fahren bei Seegang macht hier nicht wirklich Spaß, nachts ist es doppelt anstrengender. Mit der großen Lampe versuchten wir vom Vordeck aus die Bojen zu sehen. Scheint, dass wir Glück hatten. Zwischen Galápagos und Gambier haben wir ein Fischnetz um den Propeller der linken Maschine gewickelt und uns nur gewundert, dass dieser manchmal mitdrehte beim Segeln, statt in die Segelstellung zu gehen.
Mit der Dämmerung kamen wir um 6 Uhr in Rikitea an unserem alten Ankerplatz an. Fast hätte ich geschrieben „mit dem ersten Krähen des Hahnes“, aber die kennen das nicht, dass man nur morgens kräht, die krähen durchgehend!
Der Ankerplatz vor Rikite ist leer geworden, nicht mal mehr zehn Schiffe liegen jetzt noch hier.
Hansi nutze die Gelegenheit nochmal zum Einkaufen und sattelte auch sein Fahrrad um die Grapefruits auf der anderen Seite der Insel zu holen und zwei Stauden Bananen. Kostenlos natürlich, die Insulaner scheinen recht froh zu sein diese loszuwerden, haben sich sattgegessen. Beim Gärtner war niemand und für Baguette war es die falsche Uhrzeit. Etwas Gemüse wäre schön gewesen, immerhin haben wir aber noch viele Kartoffeln und Zwiebeln kaufen können.
Anschließend fuhren wir zurück zur Flughafeninsel, wo die Sago noch lag und lieferten Bananen und Grapefruits. Diese waren noch in einer nassen Dingifahrt zur Perlenfarm gefahren und haben für morgen früh einen Termin zur Besichtigung vereinbart.
Und zum Abendessen waren wir noch auf der Sago zu leckerer Pizza eingeladen. Nur Andrea war leider krank (Erbrechen) und verschmähte diese.
Vom Haching-Opa bekommen wir weiter keine positiven Neuigkeiten bezüglich seines Gesundheitszustandes. Das drückt auch die Stimmung auf der Alkyone. Die Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Tage in Bonaire und das gemeinsame Stück von Madeira nach Lanzarote lassen Tränen in die Augen steigen. Wir wissen nicht wie es mit ihm weitergeht und wären im Moment teils doch lieber nicht am anderen Ende der Welt.