Es ist schön, dass wir nicht alleine unterwegs sind und wir alle fünf Boote im Prinzip in einem Boot sitzen, wie man so sagt. Täglich schreiben wir oder hören sogar über Funk voneinander. Aldivi ist weit vor uns, Oddity hat unseren Kurs ein paar Meilen vor uns heute gekreuzt, Thor ist im Prinzip gleich auf und die Hummingbird Wings ist ein Stück hinter uns. Wir sind alle von den Quarantänebestimmungen betroffen.
Wir alle wollen heute Abend den Ankerplatz Khor Nawarat im Süden des Sudans erreichen, den die Oddity ausfindig gemacht hat. Wir freuen uns auf Ruhe und Erholung vom Am-Wind-Segeln und natürlich auf das Zusammensein mit den Anderen. Aldivi ist schon dort, hatten ja einen ganz schönen Vorsprung rausmotort. Kein Seegang, nur Wind dort und am Ufer viele Flamingos und einige Kamele.
Die letzte Nacht war sehr unruhig. Wir setzen hart in die Wellen ein, immer wieder ein kurzes Gefühl der Schwerelosigkeit. Auch heute morgen ist das Frühstück trotz kardanischem Tisch keine leicht Aufgabe. Beim Einsetzen in die Welle rutscht alles, was nicht auf einer Matte steht nach vorn und hinten.
Herbert verbrühte sich den Fuß in der Küche, als die unglücklich abgestellte Teekanne von Tisch fiel und der Deckel absprang. Zum Glück scheint es nicht allzu schlimm zu sein, aber für die nächsten Tage fällt Herbert leider aus.
Das Meiste segeln wir. Am Abend gibt es als Gemeinschaftswerk einen Apfelstrudel: die Kinder schälen und schneiden mit Herbert 20 Äpfel, Lena hilft futternd mit. Bei 30 Grad Lage keine einfache Aufgabe.