21. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal Zwischenstopp

       

Um halb zwei Uhr morgens ankerten wir neben Aldivi, Oddity und Thor in der Bucht Khor Nawarat im Süden des Sudans. Der Agent aus Suakin hatte uns diesen Platz empfohlen, zudem wir in Suakin auch nur Ankern können und bis 30.3. wegen der Quarantänebestimmungen nicht an Land dürfen.

Am Morgen versuchen wir Eric der Hummingbird Wings anzufunken, den wir auch immer noch nicht im AIS sahen und uns auch jetzt nicht hörte. Dafür antwortete uns ein Schiff, das wir schon aus Dschibuti kennen. Sie seien in Suakin, alles sei so klasse, sie würden mit allem perfekt versorgt werden und hätten aus Port Ghalib die Zusage bekommen, dass keine Quarantäne in Ägypten auf sie zukäme, obwohl sie in Suakin einklariert haben. Wir haben die klare Ansage, auch aus Port Ghalib, dass wir egal ob von Dschibuti oder Sudan immer 24 Tage Quarantäne einhalten müssen und bitte nicht vorher nach Port Ghalib kommen, da sie uns nicht in den Hafen lassen dürfen. Wir müssen vorher ankern.

Hansi klärt einiges mit Aldivi und Oddity und kurz nachdem wir die Hummingbird Wings im AIS entdecken hören wir über Funk, dass Eric mit jemandem funkt. Er könne erst stoppen, wenn er die Segel geborgen hat und dass er sie natürlich an Bord ließe. Er würde da hinter in die Bucht wollen, wo schon 4 andere Boote ankern, mit denen er gemeinsam unterwegs ist und habe auch ein Problem mit seinem Rigg, das er beheben müsse. Schnell wurde also klar, dass es ein Kontrollboot war, zumal auch eines hier am Ankerplatz auftauchte mit schießbereitem Maschinengewehr an Deck. Zunächst hörten wir aber immer nur Eric und nicht die Gegenseite. Das kleine Boot kontrollierte Oddity und dann den australischen Einhandsegler Bob, der sich inzwischen zu uns in die Bucht gesellte.

Das große Kontrollboot der sudanesischen Marine kam mit Hummingbird Wings zu uns in die Bucht, die Schiffsführer wurden gebeten per Dingi zu ihnen zu kommen. Per Funk klang der Offizier ziemlich negativ, aber als sie dann schließlich nach und nach zu den Booten kamen waren sie außerordentlich freundlich. Der Chef sagte sogar zu seinen Leuten sie sollen ihre Waffen hinter ihrem Rücken verstecken wegen der Kinder. Sie wollten Kopien der Schiffspapiere und der Pässe. Alle, auch die Leute in Zivil auf den Booten sprachen perfekt Englisch. Der Chef erklärte uns, dass er sechs Jahre in Pakistan lebte um seinen Master in Technical Engineering zu machen und daher so gut englisch könne, er aber zu unsrem Erstaunen nie in England war.

Die Marine verstand unsere Situation mit dem Wind von vorn und Mschinenproblemen, den Problemen mit der Quarantäne etc. und dass wir daher gemeinsam zwei Tage bis Montag hier bleiben wollen. Sie boten uns sogar die Versogung mit frischen Lebensmitteln an, was zum Glück keiner von uns benötigt und wollen die anderen Schiffe mit Sprit versorgen. Sie melden sich dazu morgen früh, auch was das Headquarter dazu sagt, dass wir hier liegen. Es sei sein persönliches Anliegen uns zu helfen. Sehr beeindruckend alle.

Wir sollen auf uns aufpassen, die Marine sei immer auf Kanal 16 erreichbar. Sie waren wohl anfangs besonders vorsichtig mit uns, da erst vor kurzem hier ein Vorfall mit Uran- und Goldschmugglern in ein Waffengefecht mündete. Nicht schön zu hören, aber der Süden Sudans an der Grenze zu Eritrea gilt als sehr unsicher.

Am Abend halfen Hansi und Herbert noch Eric die Probleme mit seinem Vorstag zu lösen und besprachen mit Aldivi das Vorgehen zum Lösen ihres Maschinenproblems. Eric aß noch mit uns. Wir sind eine nette Gruppe hier.

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