Artikel von 28. Mai 2019

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Ankunft in Rikitea

       

Kurz nach Sonnenaufgang fuhren wir über das Außenriff der Gambier-Inseln und schon bald nach dem Frühstück ankerten wir vor Rikitea. Wir sind nicht allein hier: einige Jachten liegen auch hier, auch einige Bekannte. Die Makore II natürlich, auch andere Schiffe kennen wir noch aus Panama. Die Uhuru aus Pitcairn hatten wir beim Einlauen vermisst, waren die etwa 18m Ouster doch 15 Stunden vor uns losgefahren. Ein paar Stunden nach uns kamen sie dann doch an, zusammen mit den Österreichern, die direkt von der Osterinsel hierher kamen. Es mangelt hier auch ohne uns nicht an Schiffen mit Kindern. Morgen will auch noch die Sago kommen, endlich wieder Deutsch sprechende Kinder.

Das Wetter ist leider nicht sehr einladend, es nieselt und regnet bei zwar immerhin 24 Grad und einer ebenso hohen Wassertemperatur, aber zum Fotografieren nicht das Wahre. Für Pauls Mädels natürlich wieder total einladend fast den ganzen Tag im Wasser zu verbringen. Tobias gesellte sich auch einige Zeit dazu.
Das Einklarieren war kurz und schmerzlos, die Pässe wurden nicht mal geöffnet. Die Häuser und der Lebensstil macht einen ziemlich europäischen Eindruck, im Vergleich zu den Mittelamerikanischen Staaten und dessen Inseln. Vor den Häusern, viele sind es zwar nicht, parken französische Autos. Das Angebot im Supermarkt ist recht überschaubar, aber wir haben schon weniger gesehen, die Preise sind für uns fast normal geworden. Wir sind gespannt auf Tahiti. Obst haben wir bisher nur am Baum gesehen, es gäbe im Moment auch nur Grapefruits, Bananen und Brotfrucht. Gut, dass unsere Kinder all dies sehr gerne mögen. Unsere geschenkt bekommene Bananenstaude aus Pitcairn hatte kein langes Leben. Wir hatten Angst, dass die Bananen schlecht werden und überlegt, was wir alles damit machen könnten. Bei unseren ausgehungerten Kindern war dies völlig überflüssig: ein paar noch unreife Bananen sind noch da, die reifen werden täglich weggefuttert, an einem Tag etwa 30-40 Stück!!!!! Wann werden sie ihnen zum Hals oder den Ohren raushängen?

Internet gibt es keines. Zumindest nicht brauchbares. Es gibt etwas WLAN an Land, das für Mails ausreicht. Eine Datenkarte fürs Handy gibt es überhaupt nicht. Tahiti dann.

Es ist für uns alle völlig ungewohnt so ruhig zu liegen. Zuletzt war das wohl im Panama-Kanal so ruhig. Die Riffs ganz außen und auch direkt vor der Insel nehmen sämtlichen Schwell.

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Warten auf den Sturm

       

Am Vormittag war das Wetter noch ganz brauchbar, die Sonne hat sogar für ein paar Minuten zwischen den Wolken rausgeschaut. Hansi und Tobias versuchten zum Frühstück frisches Baguette aufzutreiben, aber leider Fehlanzeige. Um 14 Uhr gäbe es eines. Und um 15 Uhr wird das Versorgungsschiff erwartet.

Der Wind bläst gleich morgens, lässt unsere Wäsche sogar noch fast fertig trocknen. Vor Mittag fahren die Großen an Land, schauen bei Fritz, der hier für Trans Ocean der Stützpunkt ist. Er ist seit 35 Jahren auf der Insel, gesundheitlich geht es ihm leider bescheiden, nein, liegt nicht am Leben hier, eher das Alter. In die andere Richtung im Ort besuchten sie dann auch noch die Kirche. Eher eine Kathedrale sei das. Wunderschönen, massiv. Wir sind tatsächlich eher in Frankreich. Bereits Mittags kamen die Regenschauer heftiger und regelmäßiger, die Erkundungstruppe auch gut nass zurück.

Um 14 Uhr holen Tobias und Andrea tatsächlich noch zwei Baguette. Erst waren Sie zögerlich, ob sie sich ausreichend verständigen können. Aber das funktionierte ja auch schon in Roscoff und in Morlaix gut. So kamen sie wenig später stolz mit zwei Baguettes im Beiboot zurück.

Am Nachmittag wollte die Sago ankommen, so starrte Anna ganz angestrengt in die Richtung, in der wir die Sago vermuteten, aber zu dem Zeitpunkt waren schon keine Nachbarinseln mehr durch den Regen auszumachen. Schließlich sahen wir sie dann doch auf dem AIS erscheinen und die Freude des Wiedersehens war groß. Sie waren 26 Tage auf See von Galapagos aus kommend. Alles gut, nur kein frisches Obst mehr natürlich. Hansi versuchte zwischen zwei Regenschauern einigermaßen trocken (leider vergebens) ein paar letzte unserer Bananen der Riesenstaude und ein Baguette rüber zubringen.

Heute Nacht und morgen soll es richtig Wind haben, bis zu 40 Knoten und weiter schütten, schütten, schütten. Der Wäschekorb zum Wasser auffangen ist schon im Einsatz.