Artikel von 18. März 2020

18. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Schauen wir mal 2. Seetag

       

Ja, die Überschrift hat sich geändert. Suakin wird schon mal nicht unser nächstes Ziel, denn heute antwortete uns der Agent, dass wir zwar weiter herzlich willkommen in Suakin seien, aber bis zum 30.3., Stand heute, nicht an Land können. Also von Dschibuti aus die 14 Tage Quarantäne. Wir würden zwar natürlich versorgt, aber das brauchen wir nicht. Vorräte haben wir genug, auch genug Diesel.

Wohin wir jetzt segeln? Das haben wir noch nicht recht entschieden. Wir überlegen auf einer abgeschiedenen Insel (Harmil Island) zu stoppen sobald der Wind auf Nord dreht und auf den nächsten Südwind zu warten. Und dann werden wir irgendwann doch direkt weiter nach Ägypten fahren. Da das also noch etwa zwei Wochen dauert, bis wir dort sind haben wir die 14-tägige Quarantäne auch hinter uns.

Zumindest über unseren Dieselverbrauch brauchen wir uns im Moment keine Sorgen machen. Gestern und heute sind wir komplett gesegelt, wenn es gestern und vor allem nachts zum Teik sehr flau war. Aber unsere Wettervorhersage und auch die weiter vorne motorende Oddity bestätigten uns, dass wir aus dem Wind nur komplett rausfahren würden. Und heute früh morgens kam der Wind auch wieder zu uns.

Die Kinder sind im Harry-Potter-Fieber und lesen und lesen und lesen. Sogar Tobias hat in kürzester Zeit jetzt den vierten Teil gelesen.

17. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Dschibuti – Suakin 1. Seetag

       

Wir haben Glück mit dem Wind: seit gestern Nachmittag können wir segeln, heute morgen hatte es sogar so viel Wind, dass wir reffen mussten. Am Nachmittag wurde er wenig, aber dank der Strömung machten wir dennoch meist 5 Knoten über Grund.

Unsere Truppe aus den Malediven ist immer noch geschlossen unterwegs: Aldivi, Hummingbird Wings, Oddity und Thor. Schade, dass Polarwind nicht dabei ist, aber sie waren ja auch schon nicht in Uligan dabei. Hoffentlich folgen sie uns bald.

Eric von der Hummingbird Wings ist seit Dschibuti eifrig am angeln. Gestern schon hatte er zwei Fische am Halen, wahrscheinlich Tunas. Heute morgen sprang ihm ein Fisch vom Haken aber ein weiterer Tuna und ein Barakuda fanden den Weg in sein Gefrierfach, das nun zu ⅓ gefüllt sei. Er angelt weiter und wird uns dann in Suakin mit viel Fisch versorgen.

Angestachelt von Erics Erfolg hat Herbert am Vormittag auch sein Glück probiert und innerhalb von 5 Minuten surrte die Abreise der Angel. Ein schöner Fisch, erst dachten wir es sei ein Tuna, aber das Fleisch war zu hell. Und der Fisch hatte Streifen. Keine Ahnung was es war, aber es hat sowohl als Sashimi, als Sushi und abends gedämpft mit Tomatensoße und Kartoffeln köstlich geschmeckt. Die zweite Hälfte haben wir gerade noch ins Gefrierfach bekommen. Nun hat Herbert Angelverbot bis wieder Platz im Gefrierfach ist. Aber trotzdem muss jetzt erst einmal das frische Gemüse verkocht werden, bevor wir das Fleisch auftauen.

Wir fragen täglich die neuesten Infos zu den Einreisebestimmungen der nächsten Länder ab. Gestern noch hieß es, dass man nicht mehr nach Sudan fliegen kann, heute sprechen sie von keiner Einreisemöglichkeit mehr. Der Agent hatte auch noch geschrieben, dass wir in Suakin willkommen seien, ob sich das nun bei einer Einreise per Schiff aus Dschibuti geändert hat müssen wir erfragen. Ob Herbert wie geplant von Marsa Alam nach Hause fliegen kann wird immer fraglicher, auch schaut es so aus, als ob Oma und Opa uns leider nicht besuchen können. Corona hat die Welt fest im Griff.

Die Position gestern war übrigens um 21:00 Uhr und ab heute um 12:00. wir kommen also schon voran!

16. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Abschied von Dschibuti

       

Ohne Probleme zu bekommen ging Alejandro gestern noch einmal an Land um Eier zu kaufen. Die, die er von Mustique erhalten hatte waren alle verdorben. Klasse. Und für einen Mexikaner sind Eier lebensnotwendig, ein Frühstück ohne Eier ist kein Frühstück. Aber ansonsten ist der Hafen geschlossen. Fast alle Yachten haben sich heute auf den Weg nach Suakin im Sudan gemacht. Wir sind direkt nach dem Frühstück gestartet. Dschibuti liegt wie immer im Dunst.

Eine Yacht ist uns entgegengekommen, die eigentlich nach Dschibuti rein wollte. Sie fragten uns dann was denn eigentlich im Hafen los sei und ob es Sinn mache trotzdem einzulaufen. Als wir ihnen sagten, dass sie zwar wahrscheinlich keine Erlaubnis bekommen an Land zu gehen, aber sicher sich versorgen lassen können, sind sie dann doch uns Richtung Norden gefolgt. Auch diese Yacht war sicher mindestens 14 Tage unterwegs, trotzdem dürfen sie wegen Angst vor Corona nicht einlaufen?

Ob wir in Suakin an Land können? Oder fahren wir weiter nach Ägypten und müssen dort in eine 14-tägige Quarantäne, obwohl wir aus einem Land ohne Corona kommen? Wir werden sehen. Vorräte haben wir für 6-8 Wochen an Bord, Obst und Gemüse zwar natürlich nicht, aber im Falle einer Quarantäne würden wir sicher versorgt werden.

Zunächst ging es unter Motor los, am Nachmittag dann könnten wir auf Segel wechseln. Wir wollten auf kürzestem Weg zum Korridor kommen und auch in dessen Nähe fahren, da es erst vor ein paar Monaten an der nördlichen dschibutischen Küste einen Zwischenfall gab. Gegen Mitternacht werden wir die Engstelle Bab el Mandab passieren.

7. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Ankunft in Dschibuti

       

Nach 14 ½ Tagen auf See sind wir im Morgengrauen gut in Dschibuti angekommen.
Wie erwünscht haben wir uns über Funk bei Dschibuti Harbour angemeldet und kurz vor Erreichen des Pilot Points auch noch einmal. Vom Studium der Blogs her hätten wir erwartet, dass wir dann erst einmal einen Sicherheitscheck an Bord erhalten, aber es hieß wir können einfach in den Hafen reinfahren und uns dort einen Ankerplatz suchen. Perfekt. Die Elhaz, die wir aus Sri Lanka kennen und auch David sind schon da. Beim Reinfahren begegnet uns eine deutsche Yacht, die uns noch mit ein paar Infos versorgt. Sie waren vier Tage hier und wollen nichts als weg. Sehr erbaulich. Erstes Ziel ist erst einmal den Arzt an Bord zu bekommen, sagte er uns. Vorher dürften wir nicht an Land.

David war gestern gekommen, aber er wartete auch noch auf den Arzt. Erst hieß es es sei schwierig heute etwas zu erreichen, da heute Samstag ist. Aber der selbsternannte Agent bringt dann tatsächlich einen mysteriösen Mediziner an Bord. Er misst bei allen mit einem Stirntermometer die Temperatur und kontrolliert alle Impfpässe auf Gelbfieberimpfungen. Dass Lena noch keine Impfung hat, da sie ja noch unter zwei Jahren sei akzeptiert er. Damals als wir uns alle impfen ließen wurde mir in Deutschland gesagt, dass eine Impfung ab einem Jahr möglich sei. Herbert hat auch keine Impfung. Der Herr Doktor meint dann, dass er jetzt eine Gebühr von 100$ haben möchte fürs Temperatur Messen und um einen Ersatzimpfass für Herbert auszustellen. So dürfe Herbert nicht an Land, auch nicht in den Hafen. Wir nicken das ab. Soweit wir aber wissen ist hier eine Gelbfieberimpfung nicht vorgeschrieben und wir kommen auch nicht aus einem Land mit Gelbfieber. Zudem haben wir sozusagen 14 Tage Quarantäne hinter uns, Ägypten reichen bei der Einreise aus Sudan 7 Tage. Wir wollen ihm das Geld nicht geben, zumal er keine Unterschrift leistet für seine „Dienste“ und nicht einmal möchte, dass wir seinen Namen notieren.

Später kommt noch die Coastguard an Bord um einen Sicherheitscheck durchzuführen. Das war aber mit einem fünfminütigem Plausch am Achterschiff getan. Sehr netter Herr in einem exzellenten Englisch. Und dann fuhr Hansi doch rüber zum Harbor-Office, obwohl das heute eigentlich zu sein sollte. War es aber nicht. Und wir konnten alles erledigen, inklusive Visa (30$ pro Person). Einziger Minuspunkt ist, dass das alles beim Kohlehafen zu erledigen ist, alle Mann müssen erscheinen zum Gesichtsscan und alle sind nachher mehr oder minder schwarz. Aber wir haben alles erledigt. Und Herbert durfte auch mit. Klasse.

Nun fehlte nur noch die Besorgung einer SIM-Karte und ein Großeinkauf. Hansi, Tobias und ich machen uns auf den Weg. Ersteres klappte heute nicht – Samstag – und außerdem ist das nur direkt bei der Telekom in der Innenstadt möglich. Morgen. Sonntag? Mal sehen. In der Mall, die bei Betreten wirklich ein Runterklappen der Kinnlade bewirkt, können wir in einem tollen Supermarkt einkaufen. Es gibt wirklich alles. Die Frage ist nur der Preis. Das Fleisch schaut gut aus und dessen Preis ist ok. Das Obst und Gemüse ist nicht das Frischeste und teils auch eher teuer. Aber wir freuen uns unsere Vorräte wieder auffüllen zu können. Die Rückfahrt in den typischen grünen Dschibuti-Taxis ist ein Abenteuer für sich. Hinzu sind wir gelaufen, aber es ist doch etwa ein Kilometer durch nicht gerade schöne Gegenden. Der Kofferraumdeckel liegt auf, wir beladen nur auf der rechten Seite, auf der linken Seite sind wir nicht sicher, ob der Kofferraumboden dem Gewicht der Einkaufstasche standhalten wird. Die Türen lassen sich nur von außen öffnen, die Fenster hängen halb unten. Die Verkleidung auch. In den Kurven haben wir uns gegenseitig festgehalten, denn ob die Tür auch hält bezweifeln wir. Wir sind froh lebend wieder im Hafen anzukommen.

Morgen soll Eric da sein, Aldivi ist 300 Meilen entfernt, Polarwind weitere 300 Meilen dahinter.

6. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 14. Seetag

       

Morgen vor Morgengrauen werden wir in Dschibuti ankommen. Seit wir die Nähe des Korridors verlassen haben und somit die unmittelbare abnähe der Berufsschiffe ist das Meer noch ruhiger. Nicht einmal deren Geschwappe bekommen wir jetzt noch mit. Wind haben wir immer mal mehr, mal weniger.

Von Polarwind haben wir Neuigkeiten: sie sind dann doch motort und haben ganz gut aufgeholt. So wie es jetzt aussieht kommt erst Eric einen Tag nach uns in Dschibuti an, dann am Montag oder Dienstag morgen Aldivi und mit Polarwind rechnen wir am Donnerstag. So wie die derzeitige Wetterprognose ist werden wir nach ner guten Woche am Montag weiterfahren Richtung Norden.
Von Aldivi kam heute noch die traurige Nachricht, dass Indico zu schwach war und verstorben ist. die Seeschwalbe hat zumindest eine würdige Seebestattung erhalten.

Als wir es schon kaum mehr für möglich hielten und die Angel schon final verräumen wollten biss heute tatsächlich ein kleiner Tuna an. Die Ausbeute seit Sri Lanka bleibt zwar klein, aber immerhin haben wir auf den letzten Meilen noch etwas gefangen!

5. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 13. Seetag

       

Es lief besser, als die letzten Tage, aber das ist ja kein Kunststück. Gestern hatten wir 92 Meilen geschafft, heute immerhin 117, aber nicht ohne Unterstützung der Motoren. Es ist einfach wenig Wind. Und es gibt auch wenig Fische. Schon wieder ein erfolgloser Angeltag.

Von Aldivi haben wir heute die Nachricht erhalten, dass unsere Schwalbe anscheinend bei Ihnen gelandet ist. Sie hat sogar einen Namen: Indico. Es muss fast unsere Schwalbe sein, da Alejandro sich auch beeindruckt von ihren Flugkünsten im Schiffsinneren äußerte.

Ansonsten freuen wir uns am Samstag in Dschibuti zu sein.
Zum Glück haben wir unsere Dosenpresse so das wir nicht auch noch im Müll ersticken, den wir seit Sri Lanka mit uns führen. In Uligan wollten wir unseren Müll nicht auch noch hinter die Häuser in den Urwald geworden wissen, auch wenn er sicher nicht weiter aufgefallen wäre. Lena zumindest findet Dosen pressen auch toll. Und der Ausgang an Deck mal mit Schwimmweste und nicht immer nur angeleint im Cockpit war auch ganz nach Lenas Geschmack!

4. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 12. Seetag

       

Heute haben wir zufällig gehört, wie die Oddity nach der Hummingbird Wings funkte und konnten in perfekter Qualität mit denen ratschen. 105 Meilen waren sie entfernt. Wahnsinn! Oddity will direkt weiter durch Bab El Mandab und nicht in Dschibuti Halt machen. Ein Segelschiff Tantris rief uns anschließend, da sie uns vorher funken hörten. Die werden wir in Dschibuti kennenlernen. Aldivi ist weiterhin zwei Tage hinter uns und leidet auch unter dem Windmangel.

Wir hangeln uns weiter mit wenig Wind Richtung Dachibuti. Nachts sind wir wieder 12 Meilen motort, ansonsten geht es bei 2-3 Beaufort gemächlich voran. Wenigstens haben wir keinen Seegang, der uns zusätzlich ausbremsen würde. Unser Etmal beträgt dennoch bescheidene 92 Meilen.

Fische beißen keine an, Herbert sagte schon, dass es kein Wunder sei, dass die Fischer hier zu Piraten wurden, denn mit Fischen ist hier kein Geld zu machen.
Von den Piraten ist hier zum Glück auch keine Spur (mehr). Wir haben seit dem Erreichen des High Risk Areas dreimal kleine Schiffe am Radar gesehen, die uns in mindestens 4 Meilen Abstand passierten. Vermutlich doch Fischer.

Wir fahren etwas südlich des empfohlenen Korridors entlang. So können wir auch ein wenig per Windsteuerung segeln, wenn es denn mal geht, und können unseren Radaralarm auf 2 Meilen einstellen, ohne dass uns dauernd jemand reinfahren würde.
Im AIS sehen wir immer zig Berufsschiffe im IRTC fahren, immer etwa 3-4 davon in 5-10 Meilen Abstand zu uns, die bei Ziel „Armed Guards on Board“ stehen haben. Bei einem Notruf wären die also schnell zur Stelle. Überflogen von einem Militärflieger wurden wir bislang nicht, auch sonst nicht kontaktiert. Nur gehört haben wir sie, als sie andere Jachten riefen.
Der MSCHOA und UKMTO melden wir täglich unsere Position. Letztere bestätigt auch brav zurück. Die MSCHOA hat, nachdem wir schon ein paar Tage im High Risk Area waren und täglich unsere Position gemeldet hatten, einen Fragebogen zum Schiff, Crew und Route zugemailt. Hansi hatte ihn brav beantwortet und nach ein paar Tagen kam jetzt der gleiche Fragebogen wieder. Ah ja. Sie hatten ja auch den Initial Report erhalten, den wir von den Malediven aus versandt hatten…

Unsere Stimmung ist weiter gut, bisher jammert niemand, dass wir gute zwei Tage länger brauchen, als ursprünglich geplant. Nur schade, dass wir so wenig Wind haben.

3. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 11. Seetag

       

So lange wie heute mussten wir zum Glück bisher auf unserer Reise noch nie motoren. Kein Wind, oder besser gesagt so gut wie kein Wind. 1-3 Knoten zeigte unsere Windmessanlage an. Stundenlang. Ewig. Fast 150 Meilen, unterbrochen von zwei sehr kläglichen Versuchen doch zu segeln, die nach wenigen Minuten wieder eingestellt wurden. Sogar Eric von der Hummingbird Wings hat uns heute geschrieben, dass er das „Iron Sail“ nun gehisst habe. Gestern noch schrieb er, dass er seine Etmale nicht mehr mitteile: „Too embarrased to tell the daily milage“.
Als wir am Abend doch auf die Segel wechselten surrte es noch eine Weile weiter in unseren Ohren. Hoffen wir mal, dass wir bis Dschibuti ab jetzt einigermaßen Wind haben, im Moment behauptet die Vorhersage, dass uns der Wind gegen Ende dann auch noch einmal verlässt. Inzwischen gehen wir davon aus, dass wir doch erst in der Nacht von Freitag auf Samstag einlaufen.

Wie lange es dann dauert in Dschibuti bis wir einklariert sind müssen wir sehen. Einige Quellen behaupten, dass im muslimischen Dschibuti am Freitag und Samstag nicht viel passiert, andere behaupten, dass es auch schon an einem Freitag klappte mit Einklarieren. Laut dem Red Sea Forum kann man auch etwas dort herumcruisen – wir sind gespannt und hoffen am Sonntag dann mit dem Behördenkram und Einkaufen soweit fertig zu sein. Einkaufen ist tatsächlich wieder ein Thema. In Uligan gab es ja nur ein beschränktes Angebot, Sarah von der Schironn schrieb, dass es in Dschibuti alles gibt. Hoffentlich ist das so, denn unsere Vorräte sind wirklich niedrig. Unsere letzten vier Eier bekamen heute Namen, die letzten 50g Butter werden rationiert. Ein bisschen Kraut, ein paar Kartoffeln, Kürbis und vier Äpfel haben wir noch. Zum Glück hatte Hansi in Uligan noch 6kg Mehl kaufen können, so gibt es wenigstens genügend Brot, Kuchen und Mehlspeisen, Pizza,…. Wir freuen uns wieder auf frisches Obst und Gemüse, auch wenn wir noch lange nicht verhungern.

Am Abend sahen wir einen Schwarm Wale, wahrscheinlich Schweinswale. Leider waren sie zu weit weg und wollten auch nicht näher kommen. Aber es war auch schön sie in der Ferne schwimmen und blasen zu sehen.

2. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 10. Seetag

       

Der Wind von gestern Abend hielt bis zum Vormittag. Ich bin schuld, dass er weg ist: ich hab den Generator irgendwann gestartet um Wasser zu kochen. Erst hab ich noch länger gezögert, da der Wind schon schwach war und wir eh irgendwann die Maschinen anmachen müssten. Dann wollte ich nicht länger warten und prompt war dann der Wind ganz weg. Seither motoren wir. Deprimierend.

Es wird kälter. In Sri Lanka und Uligan waren wir schon beim Nichts-tun schweißgebadet. Nachts lagen wir schwitzend unter den Lüftern in den Kojen. Eine Decke? Bloß nicht! Das Wasser hatte 30 Grad, die Luft auch nachts noch um die 30. Nun ist es kühler geworden. Am Morgen zeigt das Thermometer im Schiff 25 Grad an und auch tagsüber wird es draußen nicht viel wärmer. Wir sind so an die hohen Temperaturen gewöhnt, dass wir nachts unsere Decken schätzen und Lena im Cockpit beim Mittagsschlaf ebenfalls. Selbst Herbert empfindet es als angenehm kühl. Zuhause leide er schon bei mehr als 18 Grad im Schlafzimmer. Alles eine Sache der Gewöhnung.

Lange Strecken sind auch die Kinder inzwischen gewöhnt. Bei unserer Fahrt Transatlantik war es jeden Tag ein Thema wie weit wir schon sind, wann ist Bergfest, wie lange noch. Nun ist es irgendwie kein Thema. Wir hatten ursprünglich mit 12-13 Tagen für die Fahrt nach Dschibuti gerechnet. Dass es nun tatsächlich 14 Tage werden haben sie nicht mal registriert. Auch als der Plotter nach unserem Problem mit der Logge gar keine Restzeit anzeigte bemerkten sie nicht. Es wird in den Tag hinein gelebt. Zudem ist es sicher ein Punkt, dass wir die ersten der drei Familien in Dschibuti sein werden. Aldivi kommt zwei Tage nach uns, ob wir Polarwind dort noch treffen ist fraglich.

1. März 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 9. Seetag

       

Beschwerde der Schüler gleich nach dem Frühstück: „Es ist doch Sonntag!“ Jaja, aber in der Bordschule ist alles anders. Es gibt kein Wochenende, keine Osterferien, dafür aber viele sonstige freie Tage weil zu viel Seegang ist, die einzige Lehrerin krank ist, Großeinkauf ansteht, Behördengänge, die Erwachsenen Tauchen gehen,…. Und es gibt auch nur wenige Fächer und jeden Tag nur bis zu 3 Stunden Schule. Beschwerde abgelehnt 🙁

Ansonsten ist wenig los hier. Wenig Wind, kein Verkehr. Wir haben seit Uligan nur eine handvoll Schiffe gesehen und zum Glück auch keine Piraten. Hoffen wir mal das bleibt so. Seit wir das als High Risk Area ausgewiesene Gebiet befahren läuft ständig unser Radar und wir haben den Radaralarm auf Höhe Empfindlichkeit eingestellt. Zum Glück bringt der wenige Wind auch eine ruhige See mit sich, so dass wir am Radar auch nichts übersehen.

12 Stunden am Stück sind wir heute motort. Erst am Nachmittag kam wieder akzeptabler Wind.

Am Nachmittag gab es dann Ofen-Krapfen als Gemeinschaftswerk der Kinder. Einer musste sie füllen, einer einpinseln, einer im Zucker wenden und einer nachfüllen.