Artikel von 31. Januar 2016

31. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Antarctic Waters, Antarktis wie Sie laibt und lebt

       

Die letzten zwei Tage war das Wetter nun endlich mal so, wie das hier wohl sehr oft ist. Regen, Wind, Schnee, also einfach besch…..eiden. Deshalb gabs ja im Blog von gestern auch keine Bilder 😉 (da hätte man eh nichts gesehen).

Heute morgen wieder fast 30kn auf unseren Ankerplatz dazu Schneeschauer vom feinsten, allerdings konnten wir hier zusätzlich zwei Landleinen ausbringen, so dass diesmal der Alarmstart in aller Herrgottsfrühe ausblieb. Am Nachmittag war der Wind dann wie vorhergesagt wieder weg und wir sind weiter nach Enterprise Island. Dort liegen wir jetzt längsseits an einer anderen Yacht, welche wiederum am Wrack der Governoren (ein dort gestrandetes Walfangschiff) längsseits liegt.

31. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Immerhin 15 Meilen gesegelt mit eine bisschen Katabatischen Winden (30kn)

30. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Paradise-Bay

Die heutige „Action“ (diesmal ohne Schollen) begann heute morgen schon um 3:30, als der Anker in einer 40kn Boe slippte, aber dieses mal war es leider zu viel des Guten. Wir sind also ankerauf gegangen und sind auf den Neumayer-Kanal raus gefahren um dann wieder umzudrehen und erneut zu Ankern, in der Hoffnung noch ein paar Stunden Schlaf zu finden. Sobald Hansi aber seinen URSUIT ausgezogen hatte slippte der Anker natuerlich wieder so stark, dass wir uns endgültig auf den Weg gemacht haben und nach Paradise-Bay zur chilenischen Gonzales-Videla-Station gefahren/gesegelt sind. Die Fahrt war angenehm und nur 25 sm lang.

Hier liegen wir nun vor Anker mit einer Bug-Landleine und fühlen uns ganz sicher. Die Landleine konnte leider nicht am vorgesehenen Poller befestigt werden, da ein Seeelefant direkt davor liegt und es uns wirklich nicht geheuer ist ein 4 Meter langes Raubtier zu wecken, obwohl uns erzählt wurde, dass sie auch sehr gerne mit der Boje an der Muring spielen und das sehr süß aussieht.

Um 16:00 wurden wir ins Museum bzw. den Shop der Station eingeladen. Danach gab es Kaffee und sehr leckeren Zitronenkuchen. Im Shop haben wir alle einen Stempel der Antarktis in unseren Reisepass bekommen, da wir zum ersten Mal antarktisches Festland betreten haben. Außerdem haben sie freundlicherweise unseren Reservedinghitank befüllt, was wir in Ushuaia leider vergessen haben. Die Station ist nur im Sommer und ausschließlich militärisch besetzt. Zurzeit sind fünf Personen der chilenischen Armada und neun Personen der Airforce dort Stationiert. Auch hier ist sie von einer Pinguinkolonie umgeben.
Im Moment regnet es sehr stark und es ist ein schönes Gefühl im warmen Schiff zu sein. Wir hoffen sehr, dass wir heute Nacht mal durchschlafen können.
Liebe Grüße von den Seeelefanten aus dem Paradies

PS: heute gibts kein Bild, wie Schürlregen aussieht wisst Ihr ja

29. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Port Lockroy

       

Heute morgen um 5:30 gab es die mittlerweile fast alltägliche „Schollenaction“. Mal wieder ist eine ziemlich große dafür aber sehr flache Scholle auf uns drauf getrieben. Das Kratzen des Eises an der Bordwand sind wir mittlerweile gewöhnt und auch das Geräusch der Kette, wie sie kontinuierlich Stücke des Eises „abgesägt“. Außerdem werden wir, wenn wir vor Anker sind ja nur weggeschoben. Daher haben wir uns erst dazu entschieden einen neuen Ankerplatz aufzusuchen, als wir die Scholle nicht nur gehört sondern auch gesehen haben.
Um 13:00 wurden wir vor dem Museum „Base ‚A‘ – Bransfield House“ freundlich empfangen und haben eine kurze Einführung in die Geschichte und Funktion erhalten. Entdeckt wurde dieser Ort schon 1873 während einer deutschen Antarktis-Expedition. 1911 stationierten sich die ersten Walfänger hier und haben innerhalb von 12 Jahren des Betriebes über 3000 Wale gefangen. Hinterlassenschaften der Walfänger sind unter anderem die alten Festmacherketten (siehe Bild) und eine eingravierte Jahreszahl 1921 auf der Insel.

Auf der Goudier Insel befindet sich auch eine Pinguinkolonie. Aus Forschungsgründen ist die Insel in zwei Bereiche eingeteilt: ein Teil, in dem die Touristen sich zwischen den Pinguinen bewegen dürfen und ein anderer Teil , in dem die Pinguine für sich sind. Es wird untersucht, ob sich die beiden Teile der Kolonie unterschiedlich entwickeln. Das Museum an sich ist sehr gut erhalten. Es gibt unter anderem einen Schlafraum, einen Raum für Forschung, einen Aufenthaltsraum, eine Werkstatt und eine Küche. Es wurden noch einige Souvniers gekauft und Postkarten geschrieben, die hoffentlich in 6-8 Wochen bei ihren Empfängern eintreffen.
Gleich werden wir zwei Segler von der niederländischen Segelyacht Jonathan zum Abendessen empfangen. Es wird gegrillt, dazu gibt es Ofenkartoffeln, Guacamole, Salat und Apfelkuchen zum Nachtisch. Wie ihr seht, lassen wir es uns hier am Ende der Welt richtig gutgehen.
Glückliche Grüße aus dem Eis eure Eselspinguine

Autor: Sinje

29. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Reinketreffen

       

Irgendwie scheinen Reinkeschiffe eine gewisse Affintät zum Eis zu haben 🙂

28. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Faraday-Bar und Ankunft in Port Lockroy

       

Der Besuch in der ukrainischen Vernadsky-Station war ein voller Erfolg. Die Station existiert seit 1953 und war bis 1996 unter dem Namen Faraday-Station ein britischer Stützpunkt. Zuerst haben wir von Sascha eine ausführliche Führung bekommen und einen Einblick in die verschiedenen Büros etc. erhalten. Im Moment sind 17 Männer auf der Station, davon sind 12 über den Winter geblieben. Die Station wird, im Gegensatz zur Palmer-Station, nur ein mal im Jahr im April versorgt. Mit dem Versorgungsschiff kommt auch die neue Besatzung auf die Station und die Vorherige macht sich nach einem ganzen Jahr im Eis wieder auf den Heimweg. Nach der Führung ging es in den ersten Stock in die berühmte Faraday-Bar, wo sich auch der Souvenirshop mit vielen selbstgemachten Sachen der Wissenschaftler befindet. Bedauerlicherweise hatten die Ukrainer nur noch Wein da, also haben wir kurzerhand eine Flasche Whisky, den noch übrigen Blaubeerkuchen und unser gehäkeltes Maskottchen Sir Alfred Shackelton vom Schiff geholt und der Station geschenkt. Als Gegenleistung bekamen wir den Pinguin Sergey Amundsen und ein selbstgebackenes Brot. Der Abend war sehr schön und unterhaltsam. Der Beauftragte für Technik und Wartung und Bogdan haben Gitarre gespielt und dazu gesungen und wir haben gemeinsam Whisky, Wein und Tee getrunken und Kuchen gegesen.

Heute Morgen ist eine sehr große Eisscholle auf uns drauf getrieben und hat das Dinghi eingeklemmt, daher gab es um 6:00 die erste Aktion und wir konnten schon um 7 frühstücken. Hansi hat noch ein paar Flaschen Spituosen, den wir nicht so drinden benötigen, bei der Station vorbei gebracht, worüber sie sich wahnsinnig gefreut haben. Dann sind wir losgefahren durch die Bismarck-Straße nach Port Lockroy leider nur unter Maschine. Hier gibt es eine ehemalige britische Forschungsstation, die nun als Museum genutzt wird und den Stand der Station von 1962 repräsentiert. Es wird von 4 Personen nur während des Sommers betreut. Im Rahmen dieses Museums gibt es auch einen Souvenirshop und eine Poststation. Außer uns liegen noch die Yacht Ocean Tramp und eine Kreuzfahrtschiff in der Bucht.
Morgen werden wir durch das Museum geführt und ein paar Postkarten losschicken.

Alles Liebe Sinje

28. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

RMS Alkyone und das Eis

       

So schnell kanns gehen, aus SV (sailing vessel) ALKYONE wurde sozusagen über Nacht RMS (royal mail ship) ALKYONE. Wir transportieren für die Vernadsky Station ein Paket zum Post-Office Port Stainley Falkland Islands. Wir hoffen wir werden dieser Verantwortung gerecht.
Mittlerweile hat die Alkyone sich wirklich als eistauglich erwiesen, allerdings gibt es dann doch Grenzen. Wir hatten in Vernadsky römisch katholisch mit Landfeste zum Felsen gegenüber der Pier festgemacht. Wie schon in Sinjes Eintrag zu lesen, wurde wir dann heute morgen von einer großen (geschätzt 10x10m ca. 50-80 Tonnen) Eisscholle „angegriffen“. Zunaechst wurde unser gutes Dingi zum Fender, gerade noch rechtzeitig gelang es uns Achterleinen und Landfeste loszuwerfen und vor dem treibenenden Eis zu flüchten. Also merke, besser ist es am Anker, da wird man einfach weggeschoben.

27. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Besuch bei den Pinguinen

       

Wir liegen direkt am Anleger der Vernadsky Station. Die Station liegt in Mitten einer Pinguin Kolonie, die Ukrainer sind ganz locker wir konnten überall auf dem Gelände rumlaufen und die Pinguine beobachten. Wir bekamen dann noch den Schlüssel fürs Wordie House, das Antarctic Monument Nr. 92, welches wir dann am Nachmittag besichtigt haben. Das ist eine ehemals britische Station, eingerichtet 1947, aber schon seit langen nicht mehr in Betrieb.
Für heute abend sind wir in die Bar der Vernadsky Station eingeladen, mal sehen was das wird.

26. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Was für ein Tag

       

Nachdem wir gestern Abend im 70% eisbedeckten Port Arthur vor Anker gegangen sind, haben wir heute bei Kaiserwetter zunächst die Palmer Station besichtigt und sind dann von dort im Eisbergslalom durch die Lemaire Strasse weiter nach Süden zu den Argentin Island. Das Berg- und Eispanorama im strahlenden Sonnenschein war schlicht atemberaubend. Leider hatte am Nachmittag unsere Drohne eine heftigen Zusammenstroß mit einem Eisberggipfel, was sie leider soweit beschägtete, dass nicht mehr schwamm sondern im eiskalten Wasser versank. Glücklichweise nicht auf den Grund sondern nur 7 Meter tief auf den Sockel des Eisberges, von wo sie im Rahmen eines SAR Tauchgangs des Käptens wieder geborgen wurde, einschließlich der Kamera und der Bilder. Jetzt Ankern wir vor der Vernadsky Station und wärmen uns mit einer heissen Suppe.
Grüsse von 65° südlicher Breite

25. Januar 2016 / Alkyone / kommentieren

Palmer Station Arthur Habour

       

Mit einem flotten Ritt (8 Bft raumer Kurs) im Slalom zwischen den unzähligen Eisbergen hindurch sind wir nun 6 Stunden eher als geplant an der Bismarkstrasse angekommen und werden von hieraus nach Arthur Habour einsteuern. (noch 12 sm)
Mittlerweile ist das Wetter wieder ruhig und die Pinguine sehen uns wahrscheinlich mit einem Lächeln zu.
In Arthur Habour haben wir für morgen 10 Uhr ein Date für eine Besichtigung der amerikanischen Palmer Station.
Viele Grüsse aus dem eisigen Süden