Artikel von 29. Februar 2020

29. Februar 2020 / Alkyone / kommentieren

Uligan – Dschibuti 8. Seetag

       

Zunächst ein Grund zum Feiern: Alkyone hat ihre ersten 100.000 Meilen im Kielwasser!

Unsere Logge hatte ja gestern plötzlich aufgehört unsere Geschwindigkeit anzuzeigen. Aufgefallen war es uns nachdem eine Welle auffällig laut gegen unser Schiff klatschte. Aber war das die Ursache?
Am Abend noch fielen Hansi und Herbert auf, dass wir auch einen Loggestand von 99999 Meilen haben, mehr Stellen gibt die Anzeige nicht her und der Loggestand springt auch nicht weiter auf 0. Erinnert irgendwie an die Ängste zum Jahr 2000.
Wenn Hansi die Anzeigen zurücksetzte zeigten sie 0 Meilen Loggestand an, sobald sie wieder im Bus hingen hatten sie wieder 99999 Meilen. Zum Haare raufen.
Irgendwann hängte Hansi einen Ersatzloggegeber in den Bus und plötzlich hatten wir zumindest wieder eine Geschwindigkeitsanzeige, wenn er am Rädchen drehte. Also wurden dann doch die Getränkevorräte ausgeräumt und der Loggegeber ausgetauscht. Uns siehe da: die Welle des Rädchens war ziemlich abgenutzt. Also alles gut. Ob es die laute Welle war, die ihm den Rest gaben glaub wir eher nicht, eher Zufall.
Aber: was ist nun mit unseren 99999 Meilen Loggestand? Der Tageszähler zählt langsam hoch: 0,9 Meilen, 1,0 Meilen, 1,1 Meilen. Die 999999 bleiben.
Der Repeater hatte nur 7 geloggte Meilen, also tauschte Hansi dann den Master und den Repeater aus (der im Cockpit ist nur austauschbar, wenn man im Salon die Verkleidung der Seite und der Decke abnimmt). Nun haben wir wieder einen Zähler mit 7 geloggten Meilen, Tendenz steigend und sogar eine Geschwindigkeitsanzeige.
Eine Menge Zufälle auf einmal: laute Welle, abgenutzter Loggegeber und 99999 geloggte Meilen.
Alkyone kann also noch 99992 Meilen segeln, bis wir keinen Workaround mehr haben. Oder darf eine Jacht nicht so weit unterwegs sein? Zumindest nicht die Geräte!

Ansonsten hatten wir einen ruhigen Segeltag, das gesamte Etmal unter Segel und immerhin doch 119 Meilen trotz schwachem Wind. Heute Nacht werden wir an Sokotra vorbeisegeln. Den sogenannten Korridor, der empfohlen wird durch den Golf von Aden zu fahren werden wir ein Stück nach seinem offiziellen Beginn betreten, wie es die meisten Segeljachten machen. Sokotra gehört zwar zu Jemen, scheint sich aber ähnlich zu verhalten wie bei den Roques und Venezuela: es ist weit weg vom Festland und sicher. Viele Segler stoppen sogar dort und behaupten es sei sehr schön. Also können wir ruhig in dessen Nähe fahren und ein paar Meilen abkürzen.

Von Polarwind haben wir auch mal wieder ein Update bekommen: sie sind etwa 400 Meilen von uns entfernt und segeln langsam Richtung Dschibuti. Hoffentlich treffen wir sie dort noch. Die übrigen Schiffe kommen auch gut voran, kämpfen aber alle mit wenig Wind und motoren auch einiges