Wir liegen noch in Virgin Gourda. Heute stand einklarieren auf dem Programm. Wenn man einen Stift hat ist auch alles gut, sonst darf man allen Ernstes wieder gehen und mit Stift wieder kommen. Schließlich klappte es dann. Mussten 10$ pro Person, auch Lena, für den Nationalpark zahlen. Bei Chartercrews von außerhalb wären es sogar 16$ pro Person und Tag. Sind richtig günstig weggekommen.
Die Umgebung ist stark gezeichnet von Hurrikan Irma. Auch wenn der schon vor über einem Jahr war ist noch extrem viel beschädigt. Einiges wird hergerichtet, bei manchem frägt man sich…
Im Supermarkt sind die Preise recht hoch. Die Lebenshaltungskosten müssen extrem sein.
Es hat ja schon seit wir hier in der Karibik angekommen sind immer ordentlich Passat, ohne die im Winter üblichen Störungen (Flauten) wenn ein Tief auf niediger Breite vorbeizieht. Jetzt hat sich auch noch ein kräftiges Hoch direkt nördlich des Passatgürtels ausgebildet, was erst recht Wind macht. So bieb uns nichts anderes übrig, als mal wieder bei Starkwind auszulaufen und bei 7-8 Bft von Saint Martin zu den B.V.I s zu segeln. Die 80 sm waren mit raumem Kurs schnell abgesegelt und danke des geschlossenen Cockpits der Alkyone sind wir trotz fast stündlicher schwerer Tropenschauer trocken geblieben. Ja, gut beim Anlegen hat es die Linehandler ziemlich erwischt, tropfnass würde ich sagen ist untertrieben. Jetzt liegen wir im Virgin Gorda Yacht Habour recht ruhig und komfortabel.
Die Spuren die IRMA (der stärkste Hurrikan im Atlantik seit Beginn der Aufzeichnungen) 2017 hier hinterlassen hat sind unübersehbar. An allen Ecken wird noch gebaut und renoviert und viele Gebäude sind noch komplett zerstört. Aber die Geschäfte mit dem Wassersport scheinen gut zu laufen und es geht wohl langsam bergauf. Insofern war es richtig die Virgins anzulaufen, das Geschäft mit den Yachten ist eine der wichtigsten Einnahmequellen.
Auch wenn es morgen deutlich stärker blasen soll, als heute, haben wir uns entschieden den heutigen Tag noch in Saint Martin zu verbringen. Hansi ist nochmal über die Insel geradelt und hat Besorgungen gemacht, überwiegend erfolgreich. Vom Schiff aus schaut alles wieder recht gut wiederhergestellt, aber wenn man weiter fährt, dann ist auch dort einiges noch zerstört von Hurrikan Maria.
Wir wollen nach den British Virgin Islands und vor Bonaire noch auf die Roques, wo es wohl schwieriger wird mit der Versorgung. Und die Behördengänge sollen dort auch etwas nervenzehrend sein. Wir werden sehen.
Die drei Großen genossen noch einmal ausgiebig das Baden am Ankerplatz, auch wenn ihnen nachher fürchterlich kalt war. Man glaubt es kaum, aber auch bei den Temperaturen hier kann man frieren, wenn man lange genug im Wasser war.
Morgen noch vor Sonnenaufgang wollen wir losfahren. Das letzte Mal heute noch unsere Flatrate fürs Handy und auch das Internet über mobile Daten für lange Zeit ausgenutzt. EU-Tarife haben wir erst wieder, wenn wir wieder richtig in Europa sind. Bonaire ist zwar eine „besondere Gemeinde“ der Niederlande, aber im Gegensatz zu Martinique, Guadeloupe und Sint Martin kein Teil der EU.
Wir sind auf die andere Seite der Insel gefahren, in die Marigot Bay. Eigentlich hatten wir ja schon für Weihnachten angefragt, ob wir in der Marina einen Platz bekommen und dann nichts mehr von denen gehört. Auch heute hieß es, wie wir schon erwartet hatten, dass sie voll sind. Es liegen auch viele Jachten vor dem Hafen vor Anker, Hansi sagt, dass es gar nicht so viele seien, wie er es kenne, ich finde schon, dass es auch so schon viele sind.
Heute ist zwar der zweite Weihnachtsfeiertag, auch hier, aber der Supermarkt hat offen. So konnten wir größtenteils heute schon unsere Vorräte auffüllen. Der ACE hatte leider nicht offen, aber dann fahren wir halt morgen nach der Einkaufstour. Dann können wir auch noch einmal schauen, ob die Geldautomaten hier US-Dollar ausspucken, die wir ja ab jetzt dann brauchen.
Es ist verhältnismäßig kalt hier, es hat nur 27 Grad, das Wasser auch, dazu kräftig Passat. Eigentlich wirklich angenehm, nur wenn man länger baden möchte, dann ist es schon etwas frisch. Wir werden uns wohl noch das Frösteln nach dem Bad zurückwünschen, wenn wir nur noch schwitzen.
Wir liegen immer noch in der schönen Bucht vor Sant Maarten und genießen die sommerlichen Temperaturen.
Von Weihnachten merken wir nicht viel oder besser gesagt gar nichts. Die Kinder freuen sich über ihre Geschenke und probieren gleich die Flossen und ihre Tücher aus. Hansi hat sich noch ein schönes Weihnachtsgeschenk gekauft, was es ist werdet Ihr sicher bald mal im Blog entdecken 🙂
Der Münchner Merkur hat gestern bereits nochmal einen Beitrag über uns gebracht. Angekündigt auf der Titelseite der Landkreis-Ausgabe und dann weiter hinten. Nachzulesen hier bzw. mit Link auf die Bilder.
Pünktlich zu Morgengrauen sind wir in St. Martin angekommen. Zunächst liefen wir Oyster Pond an, leider ist hier nichts in Betrieb nach Hurrikan Irma letztes Jahr im September. War bedrückend zu sehen, wie das alles nach über 15 Monaten noch aussieht. Auch bei Hotels in der Nähe wird gearbeitet, aber offen ist wohl nichts. Im Morgengrauen ist es optisch zusätzlich natürlich zusätzlich grau in grau.
Weiter fuhren wir in die Oriental Bay, wo einige Yachten liegen und auch am Strand Betrieb herrscht. Tagsüber kamen richtig viele Schiffe zusätzlich vorbei, jetzt am Abend liegen nur ganz wenige Schiffe hier.
Da wir uns morgen in die Marigot Bay verlegen wollen haben wir doch den Heiligen Abend gefeiert und nicht auf den 25. Dezember gewartet. Irgendwie hatten wir auch mehr Lust auf eine Feier im Dunkeln, eher wie in Deutschland also, statt bei Hitze im Sonnenschein. Eigentlich kommt zu Bootkindern ja angeblich Father Christmas den Mast runtergerutscht, wir hatten schon Angst, dass er sich bei unseren Maststufen ganz schön weh tut. Aber das Christkind ist flexibel ganz kurzfristig eingesprungen.
Wie gefällt Euch denn unser großer Bord-Christbaum? Den gibt es schon seit einigen Jahren hier an Bord.
Geschenke gab es nur wenig für die Kinder, ist ja kaum Platz für größere Geschenke. Oma und Opa bringen wohl noch eine Kleinigkeit mit, wenn sie uns Mitte Januar in Bonair besuchen. Wie man auf dem Foto sehen kann sind nun alle mit Alkyone-T-Shirts ausgestattet. Zudem gab es Strandtücher für die Mädels und noch teils neue Flossen. Schlecht geht es uns sicher nicht und es ist eigentlich sehr schön diesem weihnachtlichem Konsumwahn zu entkommen.
All unseren Lesern wünschen wir auch frohe Weihnachten!!!!!
Morgen ist schon heiliger Abend und wir hatten immer noch keine Plätzchen gebacken. Das haben wir heute umfangreich nachgeholt: Doppelte, Schwarzweißgebäck, Zimtsterne und normale Butterplätzchen wurden heute hauptsächlich von den Kindern gebacken.
Vor dem Auslaufen haben wir noch unsere letzten EC$ verbraten in der einzig am heutigen Sonntag Nachmittag geöffneten Bar in Strandnähe. Immerhin haben sie auch dort WLAN, wie interessanterweise an den entlegensten Stränden oft angeboten wird. Anschließend legten wir ab Richtung Sant Maarten, wo wir morgen bei Morgengrauen ankommen wollen.
Auf Madeira hatten wir ja angefangen mit unseren „Studien“ über Vulkane.
Die dortige Vulkanhöhle wurde vor etwa 890.000 Jahren geschaffen. Auf Lanzarote war der letzte Vulkanausbruch gerade erst 300 Jahre her. Und hier, auf Monserrat, ist er Vulkan gerade mal gute acht Jahre ruhig. Die Warnstufe liegt im Moment bei 1. Das hat uns natürlich interessiert.
Vor der erneuten Aktivität lebten hier, laut unserem Fahrer, etwa 12.000 Menschen, im Moment nur noch 5.000. Die meisten flohen auf andere Karibikinseln und ins britische Mutterland. Es ist schon irgendwie trostlos zu sehen, dass mehr als die Hälfte der Insel nicht bewohnt werden kann bzw. darf – Sperrzone. Die frühere Hauptstadt liegt unter einer dicken Ascheschicht und ist zum Teil niedergebrannt. Wir durften bis zum Rand der absoluten Sperrzone, wo man nicht mal reingehen darf. Früher legten an der Hauptstadt für damalige Verhältnisse große Kreuzfahrtschiffe an, der Hafen, wo wir davor ankern, ist selbst für die kleine Fähre nach Antigua nur bedingt geeignet. Sie planen derzeit den Bau eines neuen Hafens, auch für Kreuzfahrtschiffe. Es fehlen die Touristen, maximal Tagestouristen kommen mit besagter Fähre und angeblich bis zu 400 Segelyachten im Jahr.
Wir besichtigen auch ein Hotel am Rande der Sperrzone, das fluchtartig verlassen wurde und mit einer dicken Ascheschicht bedeckt ist. Wo nur Asche fiel ist alles schön grün und der Urwald überwuchert die einstigen schönen Häuser und Villen.
Am Hafen ist das Wasser auch wieder schön klar und sauber. Eine große, schöne Badewanne so weit das Auge reicht.
Death in Paradise heißt die Fernsehserie, die hier in Deshaies gedreht wird. Tot kann man hier definitiv über dem Zaun hängen. Es ist eine beschauliche Bucht, eine hübsche kleine Stadt, aber nicht viel los. Drei kleine Pensionen gibt es hier wohl, zum Glück kaum Charteryachten. Jede Menge Wasserschildkröten tummeln sich hier, man braucht sich nur an Deck umzudrehen und sieht mindestens eine, die gerade zum Lufthüllen auftaucht. Das Wasser ist schön sauber.
Hansi und Tobias machten sich per Dinghi, bewaffnet mit unserem schweren Anker und dem großen Hammer, auf den Weg. Sie wurden angeblich gar nicht so komisch angeschaut, wie sie erwartete hatten, als sie mit diesen quer durch den Ort marschierten um den Anker dann im Sand wieder gerade zu hauen. Erstaunlicherweise schaffte es Hansi ihn die gut 5 cm wieder in die richtige Richtung zu klopfen. Nun hoffen wir mal, dass dies unser Ankerproblem löst und auch von Dauer ist.
Mittags brachen wir auf weiter nach Monserrat. Wir sind gespannt was es da zu entdecken gibt.
Caruso hieß doch der Hahn bei Peterson und Findus, der Findus so auf die Nerven ging, da er dauernd krähte? Hier haben wir gleich mehrere Ausgaben davon, das Foto ist von unserem Ankerplatz aus aufgenommen, da haben nur sichtbar vier draufgepasst auf den Bildausschnitt. Die Exemplare hier krähen eben auch mitten in der Nacht um die Wette, bei so vielen ist das nicht so schwierig einen Wettstreiter zu finden. Ich dachte bisher, dass die nicht monogam sind, der Anzahl nach hier eher schon. Aber die Carusos waren nicht schuld, dass wir so schnell wieder aufbrachen. Wir wollen Weihnachten zumindest bis nach Sant Maarten kommen, ursprünglich hatten wir ja sogar geplant gehabt bis zu den BVIs zu kommen, aber das wurde uns dann doch zu stressig.
Zum Abschied schenkte uns Marcus nochmal zwei frische Mangos. Jetzt gibt es erst mal täglich mindestens eine Mango. Schmeckt auch wirklich extrem gut.
Abends kamen wir wieder mal im Dunkeln in Guadeloupe in der Bucht von Deshaise an. Auch wenn unser Schnitt mit Ankommen im Dunkeln in der Karibik deutlich gelitten hat, können wir es immer noch. Die angekündigten Bojen haben wir nicht gefunden und daher den Anker reingeschmissen. Wieder mal hielt er nicht beim ersten Versuch. Wenn wir recht darüber nachdenken, ist wohl doch nicht die Prickley Bay schuld, wo es etwas hakte bevor der Anker hoch kam und uns auffiel, dass die Flunke um mehrere Zentimeter verbogen ist. Wahrscheinlicher ist, dass wir ihn bereits bei unserem extremen Ankerplatz in Porto Santo verbogen haben, danach haben wir, wo der Anker hielt, einen perfekten Ankergrund gehabt, wo wohl jeder Haken hält oder eben Probleme gehabt. Morgen wird das Problem dann gerichtet werden.