Artikel von 10. Juni 2019

10. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Gambiers – Hao 2. Seetag

       

Den ruhigen Raumwindkurs haben wir gleich am Morgen genutzt um mal wieder Lena-Windeln zu waschen, wie so alle 4-5 Tage. Noch während die Wäsche in der Maschine war passierte das für uns im Pazifik Unglaubliche: ein Fisch biss an und wir haben den kleinen Tunfisch auch bis ans Deck und zum Teil fürs Mittagessen und den Rest fürs Abendessen bis in die Pfanne geschafft. Im Pazifik hatte bisher nur einer angebissen und der war so groß, dass wir froh waren, dass er den Haken wieder ausgespuckt hatte, denn wir hätten ihn kaum an Bord bekommen können.
Sogar Antonia fand die panierte Version essbar, ein wahres Kompliment von ihrer Seite, wenn es um das Thema Fisch geht.

Erst am Abend frischte der Wind wieder auf. Wir werden erst am Mittwoch in Hao eintreffen, entweder mitten in der Nacht oder dann am späten Vormittag. Zur Einfahrt dort haben wir nur ein kurzes Zeitfenster, wo die Strömung gering ist. Teils soll sie mit bis zu 20 Knoten herauslaufen.

9. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Gambiers – Hao 1. Seetag

       

Manche Tage haben es in sich: schon gestern Abend wollte die Diva (so heißt ja unser Generator seit er so zickt) keinen Dienst tun. Hansi hatte ihr erst in Rikitea eine neue Dieselpumpe verpasst, eine Original-Panda, die schon nach ein paar Tagen jetzt nicht mehr ging. Kaum hatte er die alte wieder drin, wollte die Diva wieder. So mehr schlecht als recht, wie schon die letzte Zeit. Daher ist inzwischen ihr Ersatz bestellt worden. Wo wir den neuen, größeren Panda dann einbauen wissen wir noch nicht. Spätestens in Australien, möglichst natürlich schon früher, kommt darauf an wann er zu uns geliefert werden kann.

Anschließend beschlossen wir das phantastische Wetter zu nutzen und mit dem Spi anzuschieben. Kaum war er gesetzt hängte er ganz komisch am Vorschiff. Das Schothorn war abgerissen, das war Johannes auf der anderen Seite auch schon mal passiert und man hätte wohl besser gleich beide Seiten verstärken lassen sollen. Also Nix mit Beschleunigen. Auch so laufen wir gute sechs Knoten.

Am Nachmittag lag das Atoll Maria querab, scheint unbewohnt und nur von Palmen bewachsen. Unsere Karten zeigen leider keine Details bis Hao.

Die Verabredung zum Funken mit der Sago abends um 9 haben wir ausnahmsweise mal nicht vergessen, die Verbindung war leider zu schlecht um sich auszutauschen.

Ach ja, von der Jajapami haben wir gestern gehört, dass sie gut auf den Marquesas angekommen sind. Die Freunde der Sago, die mit ihrem Kat von Galápagos nach Gambiers kommen wollten, sind leider doch auch auf die Marquesas abgedreht, da ihnen ein Ruder gebrochen sei. Wir haben seit Galápagos nur einen einzigen Kat getroffen, der von Panama rüber kam auf die Gambiers. Scheint keine Kat-Strecke zu sein.

8. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Abschied von Iles Gambiers

       

Zum Abschied unseres Aufenthalts auf den Iles Gambiers war Hansi in Allerherrgottsfrühe um halb sechs beim Bäcker. Beiboot ins Wasser und los. Wir fürchteten schon eine Schneiderfahrt, aber schon am Anleger war ein Fischer zu sehen, der sein Schiff belud und als Hansi um die Ecke bog waren sogar mehr Menschen zu sehen. Beim Bäcker warteten nicht zwei weitere Kunden. Noch vor der Dämmerung brachte Hansi 5 Baguettes und 6 Pain au chocolate an Bord und kroch wieder ins noch schön warme Bett. Die Sago freute sich dann um acht Uhr auf die Lieferung von zwei frischen Baguettes.

Am Vormittag verabschiedete sich die Crew noch von Fritz vom Transocean-Stützpunkt. Die Galatriel (die Österreicher mit der kleinen Isabella) sind auch zu ner Nachbarinsel gefahren. Die Sago fährt morgen von Rikitea weg und folgt uns dann morgen Abend, so wird es immer leerer und leerer. Drei Schiffe sind dann noch da.

Nach einem gemütlichen Kaffe- und Kuchen für Sago und uns verabschiedeten wir uns (und traurige Kinder), aßen noch zu Abend bevor wir uns auf den Weg nach Hao aufmachten. 460 Meilen, d. h. wir rechnen damit am Dienstag da zu sein.

Von Haching-Opa hört man bessere Neuigkeiten: er ist wieder ansprechenbar und wir hoffen auf weitere gute Nachrichten. Auch von Hao kann man nicht mal eben so nach Hause fliegen – etwa 52-58 Stunden dauert der Flug, eine Richtung.

7. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Perlenfarm

       

Pünktlich um neun Uhr machten wir uns gemeinsam mit der Sago auf den Weg zur Perlenfarm. Die Einheimischen kennen ja jeden einzelnen Korallenkopf und preschen darüber, wir haben uns langsam quer über das Korallenfeld vorgearbeitet, die Sago ist den ewig weiten Weg außen rum gefahren.

Auf der Farm zeigte uns der Eigentümer die einzelnen Schritte und wir durften den sieben Angestellten über die Schulter schauen. Wie die Muscheln reinkamen, von den Gittern gelöst wurden, gereinigt, geöffnet wurden. Anschließend wurde bei denen der heutigen Ernte eine gräulich schillernde Perle rausgeholt und durch eine gleich große Weiße aus dem Mississippi ersetzt. Innerhalb von 4 Stunden müssen die Austern wieder an Gittern fixiert im Wasser sein. Nach 15 Monaten ist auch die nächste Perle reif.
Die Kinder bekamen einige nicht perfekte Perlen geschenkt und wir suchten noch ein paar hübsche Weitere aus.

Am Nachmittag wurde noch die Flughafeninsel erforscht bevor es segelnd zurück nach Rikitea ging. Fünf Schiffe lagen hier, mit Sago und uns sind es nun sieben. Ganz schön überschaubar geworden, die Fahrtensegler ziehen alle weiter Richtung Norden, wie wir. Wir planen in der Nacht auf Sonntag loszufahren erst einmal nach Hao.
Olena und Serenity sind noch auf den Marquesas, Jajapami trifft wohl dieser Tage dort ein. Zumindest erstere gehen wir davon aus in den Toamotus wieder zu sehen.

6. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Bananaboat

       

Der Ankerplatz war uns dann nachts bei 6 Beaufort doch zu ungemütlich und auch zu unsicher. Wir hatten anscheinend auch zu nah an Land geankert, denn beim Ankern hatten wir etwa 9m unterm Kiel, nach der Winddrehung waren es nur noch 1,9m am Heck und das bei etwa 80cm Windsee. So beschlossen wir unsere Nachtfahrfähigkeit mal wieder unter Beweis zu stellen. Um vier Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zurück nach Rikitea. Größtenteils konnten wir unseren alten Track vom Herfahren nutzen, dann das Fahrwasser. Hier liegen zwischen den Inseln überall Bojen, wirklich überall, teils in Ketten von 20 nebeneinander, teils nur Doppelbojen, besonders angenehm, wenn man da einfädelt…. Bevorzugte Farben sind übrigens schwarz und blau, andere gibt es auch, ja, und sie liegen teils sogar im Fahrwasser und auch bei 60 Metern Tiefe. Fahren bei Seegang macht hier nicht wirklich Spaß, nachts ist es doppelt anstrengender. Mit der großen Lampe versuchten wir vom Vordeck aus die Bojen zu sehen. Scheint, dass wir Glück hatten. Zwischen Galápagos und Gambier haben wir ein Fischnetz um den Propeller der linken Maschine gewickelt und uns nur gewundert, dass dieser manchmal mitdrehte beim Segeln, statt in die Segelstellung zu gehen.
Mit der Dämmerung kamen wir um 6 Uhr in Rikitea an unserem alten Ankerplatz an. Fast hätte ich geschrieben „mit dem ersten Krähen des Hahnes“, aber die kennen das nicht, dass man nur morgens kräht, die krähen durchgehend!

Der Ankerplatz vor Rikite ist leer geworden, nicht mal mehr zehn Schiffe liegen jetzt noch hier.

Hansi nutze die Gelegenheit nochmal zum Einkaufen und sattelte auch sein Fahrrad um die Grapefruits auf der anderen Seite der Insel zu holen und zwei Stauden Bananen. Kostenlos natürlich, die Insulaner scheinen recht froh zu sein diese loszuwerden, haben sich sattgegessen. Beim Gärtner war niemand und für Baguette war es die falsche Uhrzeit. Etwas Gemüse wäre schön gewesen, immerhin haben wir aber noch viele Kartoffeln und Zwiebeln kaufen können.

Anschließend fuhren wir zurück zur Flughafeninsel, wo die Sago noch lag und lieferten Bananen und Grapefruits. Diese waren noch in einer nassen Dingifahrt zur Perlenfarm gefahren und haben für morgen früh einen Termin zur Besichtigung vereinbart.
Und zum Abendessen waren wir noch auf der Sago zu leckerer Pizza eingeladen. Nur Andrea war leider krank (Erbrechen) und verschmähte diese.

Vom Haching-Opa bekommen wir weiter keine positiven Neuigkeiten bezüglich seines Gesundheitszustandes. Das drückt auch die Stimmung auf der Alkyone. Die Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Tage in Bonaire und das gemeinsame Stück von Madeira nach Lanzarote lassen Tränen in die Augen steigen. Wir wissen nicht wie es mit ihm weitergeht und wären im Moment teils doch lieber nicht am anderen Ende der Welt.

5. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Totegegie – sagt die Seekarte

       

Wo wir sind? Gute Frage: die Seekarte behauptet, dass das Inselchen neben uns Totegegie heißt, der Flughafen der Gambiers ist hier, zweimal die Woche geht ein Flieger nach Tahiti, dienstags und samstags.

Auf der letzten Insel, Ile Aukena, waren wir am Vormittag noch unterwegs. Bis ganz in dem Süden sind wir mit dem Beiboot am Ufer entlang gefahren und ums Eck rum. Dort konnten wir uns gut zwischen den Korallenköpfen an Land schlängeln. Zwischen vielen Bäumen führt ein offenbar doch öfter benutzter Trampelpfad zu einigen Ruinen. Ob das jedoch diese Häuser sein sollen, die erst vor 50-60 Jahren verlassen wurden?
Auf Ile Aukena wächst leider nichts essbares außer Kokosnüssen. Die gestern mitgenommene war noch mehr zum Trinken geeignet. Ob die heutige besser ist müssen wir noch sehen.

Nachdem Goeff heute freundlichen darauf hingewiesen wurde, dass Jachten vor der Insel nicht willkommen seien haben wir uns, wie auch eigentlich für heute schon geplant Richtung Flughafeninsel verlegt. Andere Deutsche haben Silke in Rikitea gesagt, dass hier eine Perlenfarm sei, die man wohl auch besichtigen könne. Wäre schon sehr interessant.

4. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Ile Aukena

       

Gemeinsam mit der Sago haben wir uns an Land der Ile Aukena gewagt. Direkt an Land stehen ein paar Schilder mit Propriete Prive, links und rechts davon weißer Strand und Bäume bis ans Ufer. Der Sand schön matschig, aber unsere Mädels wollten erst mal nicht an Land. Zwischen den Bäumen ist der Boden mit einem rauen Gras bewachsen, beim drauf laufen fühlt es sich an wie Moos, so tief sinkt man ein.
Obwohl wir etwas in die Mitte der Insel gelaufen sind, vorher schon mit der Drohne die Insel von oben inspiziert hatten, haben wir keine alten Häuser mit Kirche entdecken können. Vielleicht soll das doch auf einer anderen Insel sein?

Die Sonne scheinet heute mal ausgiebig, so dass sogar wir Weicheier mal alle ins Wasser sprangen. Es ist so klar und kein Windhauch weht, dass man jedes einzelne Steinchen selbst ohne Taucherbrille sehen kann.

Abends kam die Sago-Crew zum Abendessen und es wurde für unsere Verhältnisse richtig spät bis sie die paar Meter zu ihrem Schiff wieder zurücklegten.

3. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Ruhiger Tag vor der Ile Aukena

       

Die Sonne scheint den größten Teil des Tages, der Wind hat deutlich nachgelassen, allerdings schütteln uns zwischendurch noch einige heftige Böen.

Hansi und Tobias schnorchelten um das Schiff herum. Sehr schöne Korallen, aber zum gemütlichen Schnorcheln ist es zu kalt oder wir zu wenig abgehärtet im Gegensatz zu den Kindern der Makore. Morgen vielleicht doch ein Ausflug im Neopren?

An Land stehen nur ein paar Hütten, diese in recht neuem Zustand. Einige wohl für Feriengäste, die anderen scheinen für die Perlenzucht hier zu sein. Ein Radlader schaufelt die Muschelschalen durch die Gegend. Ein paar Menschen waren zu sehen, wie auch schon in Rikitea leben anscheinend auch hier mehr Hunde als Menschen.
Vor 50 Jahren oder so gab es auf der Insel noch ein Dorf mit Kirche. Von dieser Seite nicht zu erkennen wo, morgen wollen wir mal schauen, ob wir es finden.

Am späten Nachmittag kam noch die Sago rüber und ankert nun direkt neben uns.

2. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Sauwetter auf Gambiers

       

So richtig schönes Wetter hatten wir hier noch kaum, es schaut immer mal wieder die Sonne raus und es ist dann auch wunderschön hier, aber wir haben offensichtlich den falschen Zeitpunkt erwischt. Heute zumindest regnet es wieder ergiebig und stürmt heftig dazu. Teils mit bis zu 30 Knoten. Unsere Konstruktion zum Sammeln des Regenwassers haben Hansi und Tobias weiter verfeinert. Das achterliche Sonnensegel hat ja schon seit Galapagos einen Anschluss für unseren Wasserschlauch, der dann das Wasser in unseren Wäschekorb leitet. Dann haben wir das Wasser regelmäßig in unsere Tanks gepumpt. Seit heute ist diese Pumpe nun mit einem Schwimmschalter ausgestattet. Jetzt muss es eindeutig aufhören zu regnen, wenn wir so gut vorbereitet sind.

Mittags hat der Wind kurz nachgelassen, als wir dann am Nachmittag zur Ile Aukena rüber gefahren sind hat er natürlich wieder voll geblasen. Hat uns ohne jegliches Segel ganz schön weggelegt. Der Weg rüber quer über die Bucht ist nicht so einfach: es hat schon deutlich Seegang, das Wasser ist auch bis zu 60 Meter tief, und überall liegen zig Bojen, wahrscheinlich von den Perlenzüchtern.
An Land wurden wir von einem Einheimischen gelotst, wer weiß, ob es weiter westlich wirklich so schlecht gewesen wäre zu liegen, oder er Angst um seine Perlen hatte?
Morgen soll das Wetter wieder besser sein, kein Regen, deutlich weniger Wind, vielleicht kommt die Sago nach.

Den Versuch was im Internet zu suchen oder Mails zu checken haben wir eingestellt. Es gibt zwar WLAN, cool, aber keine Internetverbindung dazu. Wer braucht denn sowas? Tahiti dann hoffentlich wieder.

Von zuhause bekommen wir immer wieder updates, wie es dem Haching-Opa geht. Leider keine guten neuen Nachrichten. Im Moment hat der Spruch „No news are good news“ leider seine Daseinsberechtigung.

1. Juni 2019 / Alkyone / kommentieren

Ausflug über die Insel Mangareva

       

Schon gestern wollten wir dienInsel Mangareva zu Fuß erkunden, aber es regnete immer wieder mal. Und Silke wollte auch erst noch das Großsegel der Sago reparieren.
Heute also sind wir schon um 9 Uhr gemeinsam los und über den gepflasterten Weg über den Sattel zur anderen Seite der Insel gelaufen. Dort stehen auch eine Häuser, das Leben findet aber in Rikitea statt. Einen Lebensmittelladen scheint es zumindest drüben nicht zu geben, da zwei junge Frauen mit Nudeln und Mehl bepackt mit uns liefen.

Auf dem Weg auf der anderen Seite gab es viele Grapefruit-Bäume, meist jedoch an oder in privaten Grundstücken. So freuten wir uns ein paar so zu finden und haben sie gleich verzehrt. Die Grapefruits hier schmecken eher wie Pomelos, so süß und wenig bitter sind sie. Richtig lecker. Und so saftig, dass man alles voll tropft. Eine Frau sprach uns an, dass wir ihre Grapefruits direkt von ihrem Baum essen müssten, die seien viel besser. Und holte uns gleich welche runter und schnitt sie für uns auf. Ihre Kinder mögen sie gar nicht mehr, sie haben zu viele davon. Sie hätte uns auch noch zig mitgegeben, aber da wir noch den anstrengendsten Teil unseres Weges vor uns hatten taten wir gut daran dies abzulehnen. Hansi will die nächsten Tage noch einmal rüber radeln.

Zurück ging es über einen sehr batzigen kleinen Weg quer über den Hügel. Sah wunderbar aus und hatte etwas märchenhaftes an sich. Schön dreckig wurden wir alle trotzdem.
Mittags waren wir zurück auf der Alkyone, Andea und Antonia später noch auf der Sago zum Spielen. Gut, dass wir so früh gegangen waren, denn so bekamen wir nur etwas Nieselregen zwischendurch ab. Später regnete es wieder mehr. Morgen soll es auch schon wieder richtig regnen und auch wieder gut Wind haben. Zum Glück hat Goeff angeboten unsere vorbestellen Pan au Chocolat und Baguettes um halb sieben beim Bäcker zu holen. Eigentlich macht der um 6 Uhr zu. Daher gab es sonst nie mehr welche.