Artikel von 20. September 2019

20. September 2019 / Jutta / kommentieren

Einklarieren in Australien

       

Dass die Australier speziell sind bei der Einreise wussten wir bereits: sehr korrekt aber auch streng.
Wir wurden vor acht Uhr angefunkt, dass wir uns nun von unserem Ankerplatz in die Marina begeben könnten, wenn wir bereit seien, der Zoll aber bereits informiert und unterwegs sei. Könnten, wenn wir bereit seien? Klang dann zwischen den Zeilen aber eher so, dass wir also jetzt kommen sollen. Wir sind auch gleich los und zu dem angegebenen Liegeplatz in der Marina. Kurz nach dem Festmachen kam dann der Zoll: vier Beamte, die dann erst einmal die Formalitäten machten: trotz Voranmeldung und Formularen, eVisa mussten wir wieder für jedes Crewmitglied eine Immigrationcard ausfüllen. Einer der Herren füllte sogar auch Zettel aus, da er nicht so lange warten wollte, bis Hansi und ich die sieben Zettel fertig gehabt hätten. Nein, die Kinder haben natürlich nichts zu deklarieren, auch keine Lebensmittel. Interessiert haben die sich noch nicht für unsere Lebensmittelvorräte, auch nicht für die 15 Liter Bier und 8 Liter Wein bzw. sonstigen Alkohol. Geld im Wert von über 10.000 Australischer Dollar? Nein, hätten wir aber sicher gern. Auch keine Waffen, keine Drogen – unter drugs wollen wir auch immer nur Drogen verstehen und keine Medikamente. Die Bordapotheke hat sie zum Glück auf nicht interessiert.
Dann mussten wir alle von Bord gehen und ein Hund kam mit drei weiteren Beamten um das Boot zu durchsuchen: nach Drogen, Waffen und auch Geld. Geld stinkt also doch? Angeblich ja, wenn wir einen großen Stapel Bargeld hätten würde das schon einen bestimmten Geruch ausströmen. Ok. Der Hund bekam, damit er mehr Halt auf dem Schiffsboden und diesen auch nicht verkratzen könnte, Schuhe anbekommen. Angeblich sind es auch immer nur Rüden, da die Weibchen nicht schlau genug seien, meinte einer der männlichen Beamten. Die Beamtin hat dann noch konkretisiert, dass die Weibchen nach ein paar Jahren keinen Bock mehr auf den Job hätten. Stellt sich also die Frage wer nun wirklich schlauer ist.
Gefunden hat er nichts. Gar nichts. Drogen und so viel Geld haben wir ja auch nicht dabei. Als der Hund fertig war durften wir den Hund dann streicheln.
Schließlich kam dann die Quarantäne, er müsse mindestens die Gebühr für eine halbe Stunde kassieren und hat zu allererst das Deck inspiziert. Ist ja scheinbar ein Holzdeck und sie haben hier Angst vor fremden Termitenstämmen. Das Thema an Deck war dann schnell erledigt, innen wollte er dann in sämtliche Schränke und unter alle Bänke und alles schauen und hat mich mit den Kindern dann von Bord geschickt. Also sind wir in die Stadt gegangen. Abgenommen hat er uns dann sämtliche Fleischprodukte wie Schinken. Käse war kein Problem, Eier hatten wir zum Glück nicht mehr, da war er sogar besorgt, dass die Schachteln nicht in den Papierkontainer sollten. Obst und Gemüse war natürlich weg, aber auch der eingefrorene Koriander und die Petersilie. Die gefrorenen Zwiebeln hat er auch mitgenommen, den Spinat nicht. Hm. Fruchtfliegen seien das Problem. Naja. Hätte deutlich schlimmer kommen können. Wir müssen eh einkaufen gehen. Der Woolworth hat schönes Obst und Gemüse, haben wir gesehen, auch schönes Fleisch.
Die öffentliche Salzwasserlagune mussten die Kinder natürlich noch ausprobieren, inklusive Lena, die das Wasser und den Sand total prima fand. So toll, dass sie dann direkt nach dem Ausziehen der Badehose in einen Tiefschlaf verfiel.
Die Sim-Karte war nicht so einfach zu aktivieren, wie in anderen Ländern. Wir mussten online unsere Passdaten eingeben, aber da wir noch keine 24 Stunden im Land sind und wir auch nicht wissen wie schnell die Immigration unsere Daten, die ja nicht am Flughafen sondern bei uns an Bord erhoben wurden, eingeben, kann es auch deutlich länger dauern. So mussten wir dann doch noch einmal in den Store des Telefonanbieters direkt gehen, die mit der Vorlage des Passes das dann doch erledigen konnten. So sind wir nun erreichbar und haben für 30 Australische Dollar 20 GB und unbegrenzte Minuten Telefon nach Deutschland. Leider haben wir immer noch 8 Stunden Zeitverschiebung nach Deutschland, was ein telefonieren nur zu wenigen Uhrzeiten ermöglicht.
Am Abend waren wir sehr lecker essen in einem Irish Pub. Hmmm, lecker.


19. September 2019 / Jutta / kommentieren

Ankunft in Cairns – Australien

       

Ankunft in Cairns / Australien

Der Wind verließ uns zunächst wieder einmal. Gegen Mittag bereits hatten wir per Mail unsere Ankunftszeit auf halb elf geändert.
Obwohl wir schon seit gestern zwischen den Riffs fahren schwappte es heute wie schon lange nicht mehr. Gut, dass wir bereits so seefest sind, denn sonst hätten wir sicher Vomex gebraucht.
Die Strömung hatten wir seit Noumea stets auf die Nase, was uns auch nicht gerade geholfen hat.

Gegen Abend frischte der Wind dann soweit auf, dass wir unseren Spi bergen mussten und mit richtiger Rauschefahrt die letzten Meilen bis vor den Hafen von Cairns zurücklegten. Gegen Ende hatten wir noch einmal Kontakt mit den Behörden, die uns schließlich doch aufforderten vor der Marina zu ankern und uns dann morgen früh zu melden. Natürlich nochmals mit dem mehrmaligen Hinweis, dass wir keinen Kontakt zu Land und Leuten haben dürfen bevor wir einklariert sind.

Selbst Lena war bis zum Schluss wach, war ja auch spannend mal wieder auf ein zivilisiertes Land zuzufahren. Die Skyline war wieder eine Art „Weihnachtsmarkt“, wie die Kinder das immer nennen. Viele, viele, bunte Lichter. Hier waren sogar einige Leuchtfeuer am Fahrwasser blau. Blau?! Kannten wir bisher nicht so. Lena hat am besten der große dänische Bagger am Rand des Fahrwassers gefallen: über 100 Meter lang und wirklich auch fast wie eine Bude am Weihnachtsmarkt beleuchtet. Eigentlich sollte sie ja schlafen, aber sie stand dann in der Achterkoje am Fenster und hat total fasziniert rausgeschaut!

18. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 7. Seetag

       

Wir lassen uns vom Spi langsam aber sicher Richtung Cairns ziehen. Der Wind hat, wie vorhergesagt, deutlich nachgelassen, die Dünung ist auch weg, haben wir ja auch schon einige Korallenbänke passiert und diese schützen uns nun vor der Dünung. Ein Stückchen Land oder besser gesagt Riff haben wir auch schon gesehen.

Laut Karte befinden wir uns in einem Vogelschutzgebiet, überall kleine rosa Vögelchen in der Karte. Wenn sie denn dort blieben wäre es ja schön, denn vier Möwen umkreisen uns stets und ruhen sich gelegentlich auf der Alkyone aus. Wäre ja auch nicht weiter tragisch, wenn man am Morgen nicht ne halbe anstünde das Deck putzen müsste! Gestern Abend kam ein komisches Geräusch vom Cockpit rein, wir dachten schon, dass jetzt eine Möwe das Großsegel übersehen hätte und reingeknallt wäre. Heute morgen lagen in der Falte der Cockpitpersenning unterhalb der Stelle, von der das Geräusch gestern kam, drei Tintenfische. Ein Vogel war sicher auch beteiligt, zumindest lag eine Feder noch da. Oder stritten sich zwei Möwen um die Beute?

Von Polarwind haben wir endlich Neuigkeiten erhalten, die Kinder sind traurig, denn Polarwind ist jetzt erst in Vanuatu und will erst Ende der Woche nach Cairns aufbrechen. Also werden wir uns dann eher nur kurz noch in Cairns treffen. Noch haben wir zwar nicht entschieden, wie lange wir in Cairns bleiben wollen, aber da Hansi ja auch noch Ende November, Anfang Dezember für zwei Wochen nach Hause fliegen möchte, müssen wir da einen gute Puffer einbauen. In Indonesien können wir maximal 30 Tage bleiben, zumindest ohne spätestens bei Ankunft zu besorgendes teures Visum. In Thailand gilt das Gleiche, also wollen wir auch nicht zu früh dort ankommen. In Singapur und Malaysia dürfen wir uns jedoch länger aufhalten und werden wir auch so machen. In Thailand soll es Mitte Januar weiter Richtung Sri Lanka und Malediven gehen.

Am Ende des Abendessens bekamen wir erneut einen Anruf von der Border Force, diesmal der 77, über Kanal 16. Doe heutige Funkqualität war nicht so gut, wie gestern, obwohl er uns dann auch noch überflog. Er wollte wissen, ob die gestern durchgegebenen Daten alle noch korrekt sind und ob unser ETA bei morgen 18 Uhr bliebe. Wir änderten ihn mal auf 22 Uhr, was wir wohl auch halten dürften.

Unser Generator hat eine Zwangspause eingelegt: der Impeller der mit dem Generator von Panda direkt mitgelieferten neuen Wasserpumpe hat zwei seiner sechs Flügel verloren. Und Hansi wollte dann in Cairns diese Größe auf Vorrat nachkaufen. Hätten wir mal lieber schon in Noumea gemacht.
Olena schrieb uns heute auch: auch deren Generator, ohne den deren Wassermacher allerdings gar nicht arbeitet, ist auch defekt und sie brauchen ein Ersatzteil aus Deutschland.

17. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 6. Seetag

       

Die Australian Border Force überflog uns heute mit einer Propellermaschine, ganz niedrig flogen sie direkt über unser Schiff hinweg, keine 100 Meter hoch. Wir konnten den Namen auf dem Flieger sehen, sie sicher den Bootsnamen. Kurz darauf wurden wir als Sailing Vessel Alkyone über Kanal 16 von Border Force 44 angefunkt. Sehr professionell überprüfte der Herr am Funk unsere bereits eingereichten Daten, wusste unseren Heimathafen, gut, den hätte er auch am Heck ggf. abgelesen haben, aber er wusste den letzten Hafen Noumea, unseren Zielhafen und zugleich Port of Entry Cairns, 7 Passagiere an Bord, wollte nochmal betätigt haben, dass wir wirklich keine Tiere an Bord haben und wir informiert sind, dass wir keinen Kontakt zu Land und Leuten haben dürfen bevor wir nicht einklariert sind. Auch unsere aktualisierte ETA wollte er wissen. 5 Minuten nach dem Funkgespräch funkte er uns erneut an, wir dachten er hätte noch was vergessen zu fragen, aber er fasste unsere gegebenen Informationen bzw. was er ja alles schon hatte noch einmal kompakt zusammen und wollte auch dies als korrekt bestätigt wissen. Weiter eine gute Reise nach Cairns…
Wow.

Wir sind mal gespannt, wie wir dann in Cairns empfangen werden, wie die Biosecurity dort dann abläuft und wie viel Papierkram wir dort nochmal ausfüllen müssen. Im Flieger hatten die zumindest sämtliche unserer eingesandten Daten. Wirklich beeindruckend. In Fidschi hatten sie ja am nächsten Tag noch Probleme bei keiner Ausreise, dass sie nicht nachvollziehen konnten, wie ich eingereist war, trotz dem Abschnitt der Immigration-Card in meinem Pass und gestempeltem Pass…..

Der Wind ließ, wie prognostiziert, weiter nach. Am Nachmittag wurde sogar der Spi mal wieder gelüftet und dann bei doch wieder zunehmendem Wind, getestet, wie gut Hansis Reparatur war. Bisher schaut es ganz gut aus, alles hält.
Zum Abendessen blieb es dann doch wieder mit 5 Beaufort, sodass das Essen des Lothringer Auflaufs mal wieder etwas schwieriger wurde, da wir uns, wenn wir auf Steuerbordbug segeln z. T. gut festhalten müssen um nicht auf oder von der Sitzecke zu rutschen.

16. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 5. Seetag

       

Die See wurde tatsächlich ruhiger und das Segeln deutlich entspannter. Mit dem Unterricht geht es also nun wieder richtig los, wenn es stark hin und her schaukelt haben weder Schüler noch ihre Lehrerin Lust auf Schule. Dann wird höchstens was am iPad oder am Computer geübt, z. B. Oriolus, das wir uns extra für die Reise gekauft hatten. Oder einzelne Kinder machen ein bisschen was in ihren Übungsheften. Im Englischen mangelt es zumindest nicht an Wortschatz und Verständnis, selbst bei Unterhaltungen. An der Grammatik sind wir dran.

Am Donnerstag werden wir in Cairns ankommen, sogar voraussichtlich mal bei Tageslicht. Ist zwar schon besser geworden, aber z. B. in Noumea er es wieder ml dunkel, als wir einliefen. Im Anschluss an Australien haben wir hoffentlich auch das Kapitel Biosecurity abgeschlossen. Zumindest gehen wir derzeit davon aus. Aber wer weiß?

15. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 4. Seetag

       

Ein geruhsamer Tag an Bord. Mal keine Reparatur. Und es wird tatsächlich täglich wärmer, heute morgen hatten wir schon stolze 23,5 Grad. Und das obwohl sich die Sonne erst später zeigen wollte.

Lena hat die Hundekoje für sich entdeckt: in Ruhe spielen, man fällt nicht weit, es ist nicht so kalt, wie im Cockpit und alle nicht so nervös, dass sie trotz angeleint sein über Bord gehen könnte oder ihre Spielsachen dorthin befördern könnte. Und ganz oft kommt Besuch von teils mehreren Geschwistern gleichzeitig. Ganz besonders toll ist die Schiebetür, wo sie dann ebenerdig rein und raus kann.

Wir warten auf Nachrichten von der Polarwind. Ob sie schon von Vanuatu losgefahren sind? Wir freuen uns auf das Treffen in Cairns, so wie wir es vereinbart hatten. Ohne Datum natürlich, war ja auch noch lange hin und zu viele Fragezeichen wie alles klappt mit dem Generator und dem Wetter.

14. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 3. Seetag

       

Langsam wird es wärmer: selbst am Morgen hatte es schon 22 Grad. Es ist schon beeindruckend wie sich zwei Grad Differenz auswirken. Bis Cairns sollte es noch deutlich wärmer werden. Wir sind mal gespannt, haben wir doch vor die künstliche Salzwassserlagune in Hafennähe auszukosten und auch wieder tauchen zu gehen.

Am Vormittag nutzten wir das ruhige Wetter zum Ausbessern der Sprayhood. Bei zwei Fenstern waren die Nähte gerissen und so montierten wir sie ab, Hansi nähte sie und wieder hin. Gerade noch rechtzeitig bevor es anfing richtig zu tröpfeln, mehr als die paar Tropfen kamen dann aber doch nicht.

Mit Reparaturen damit aber noch nicht genug: unser Autopilot rutschte immer wieder durch und so mussten wir den am Nachmittag auch noch reparieren. Ruhiger ist die See noch nicht, angeblich ab Montag.

13. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 2. Seetag

       

Als ich am Montag schrieb, dass der Generator fertig eingebaut ist bezog sich das nur erst einmal auf den Generator selbst: er lief und produzierte Strom. Das Bedienpaneel lag noch im Motorraum auf dem Boden und man müsste zum Ein- und Ausschalten in den Motorraum gehen. Kann man sicher immer so machen, praktisch ist das nicht und wir sind vom alten Generator verwöhnt, dass wir den an der Navigation bedienen konnten. Eigentlich hatte Hansi angekündigt erst in Cairns die Schalttafel entsprechend umzubauen, aber das hat er dann doch heute schon erledigt. Also ist er jetzt endgültig fertig eingebaut. Schaut doch gut aus, oder?

Der Seegang hat abgenommen, es ist generell ruhiger geworden. Hin und wieder legt es die Alkyone schon noch ganz schön weg. Nervt zwar etwas, aber was hilft‘s? Wir können es eh nicht ändern. Nur weiter schön festhalten und immer damit rechnen, dass es uns auf die Backe legt.

In Noumea hatten wir schon die Visa für Australien erledigt: geht ganz schnell online über eine Website. Nervig ist dabei lediglich. Dass man für jedes Familienmitglied alles extra wieder ausfüllen muss, aber auch das kennen wir von all den Einreiseformularen in sämtlichen Ländern. Und da mussten wir es bisher per Hand machen, am Rechner erinnert er sich wenigstens daran, was man vorher eingetragen hatte und füllt auch die Adresse etc. automatisch aus.
Nun fehlte noch die Mail, die wir bis zu 96 Stunden vor Ankunft senden mussten. Die wollen eine Auflistung sämtlicher elektronischer Geräte inklusive Seriennummer. Hm, da haben wir hier viel zu tun. Bzw. wo hört man auf?
Bezüglich Biosecurity hoffen wir, dass sie in Cairns wirklich so entspannt sind, wie einige erzählten. Wenn man so ließt, dass auch keine verpackten Lebensmittel eingeführt werden dürften?! Das wären bei uns einige Säcke an Dosen, Tetrapacks, Mehl, Reis, Nudeln, Kekse, Gewürze und und und. Dann wäre alles bisher Nix dagegen gewesen. Frisches Obst und Gemüse werden wir verbraucht haben, denn wir dürfen sicher nicht mal die Birne mit Aufkleber „Product of Australia“ einführen.

Heute war Freitag der 13. – der Aberglaube der Seefahrer rät am heutigen Tag nicht auszulaufen. Das war für uns mit ein Grund nicht doch noch einmal im Norden Neukaledoniens einen Zwischenstopp zu machen. Andererseits sah die Landschaft dazwischen nicht wirklich einladend aus und zum Baden war uns zu kalt. Es hat immer noch nur so 20-22 Grad.

12. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Neukaledonien – Cairns 1. Seetag

       

Wenn wir unterwegs sind ist immer viel Wind und viel Seegang. Eine Mördersee, wie Hansi sie heute bezeichnete. Aber was hilft‘s: wenn wir weiter wollen, dann müssen wir da durch. Im südlichen Pazifik zieht um diese Jahreszeit schon eine Störung nach der anderen durch und beeinflusst auch noch unser Wetter hier oben. Entweder kein Wind, oder Wind auf die Schnauze oder eben gut Wind mit entsprechend Schwell, wie jetzt. Und wir sind dennoch kaum seekrank. Es soll aber langsam besser werden. Und so schaffen wir die 1200 Seemeilen bis Cairns in kürzerer Zeit: wahrscheinlich sind wir schon am 19.9. in Cairns.

Selbst Lena schläft mehr als sonst und bewegt sich eher im Vierfüßler als stehend an der Wand entlang. Wann sie wohl anfängt zu laufen? Dass sich Boat-Kids spät bewegen ist ja gut und schön…. Zumindest ist sie ein perfekter Kletterer bei sämtlichen Bedingungen.

Unserem Generator war heute auch zu viel Seegang. Wir hatten ihn nur bis etwas über Minimum mit Öl befüllt und da schluckte er heute zwischendurch Luft und schält sich sofort ab. Mit mehr Öl gefüttert war für ihn die Welt zum Glück wieder in Ordnung.

11. September 2019 / Alkyone / kommentieren

Abschied von Neukaledonien

       

Nur unserem Generator ist zu verdanken, dass es uns überhaupt nach Neukaledonien verschlug, wir sollten ihm dankbar sein und wir sind es, nicht nur n der Hinsicht: er hat lange gut seinen Dienst getan. Heute wurde er endlich abgeholt: Michelle möchte ihn herrichten und in seinem Haus in den Bergen mit frischem Flusswasser betreiben. So hat er noch einen guten Platz gefunden. Michelle sagte jeden Tag er würde ihn morgen abholen.

Beim Besorgen des letzten französischen Baguettes – wir werden es vermissen – versuchten wir noch Zwiebeln zu bekommen. In drei Geschäften hieß es auch wieder morgen. Das Wort gehört hier wohl zum Grundwortschatz. Gestern gab es auch schon keine Zwiebeln und bei uns kommen Zwiebeln in fast jedes Essen. Ist ja schon fast Notstand ohne Zwiebeln, so entschieden wir uns in unserer Verzweiflung für Tiefkühlzwiebeln. Das scheint hier nicht so selten genutzt zu werden, hatten wir allein in dem kleinen Supermarkt schon die Auswahl zwischen fünf verschiedenen Arten.

Bis Abends konnten wir innerhalb des Riffes an Neukaledonien entlang Richtung Norden segeln, fast wie segeln am Ammersee, denn trotz des Seegangs außerhalb merkt man innen nichts. Einzig die Korallenköpfe erschweren das Vorwärtskommen, sind aber in den Satellitenbildern und in der Seekarte schön verzeichnet. Auch hier ist die Landschaft karg, kaum ein Haus, nichts. Doch: Kühe am Sandstrand. Wir trauten erst Hansis Aussage nicht und dann kaum unseren Augen: eine ganze Kuhherde.